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Ergebnisse für "adhs diagnosekriterien"
Diagnostik / Differentialdiagnostik bei ADHS / Psychische und psychiatrische Störungen
Depression und Dysphorie bei ADHS
…Gemeinsamkeiten zwischen Depressionen und ADHS, insbesondere im Dopaminsystem, das bei beiden Störungen gestört sein kann. Bei Anhedonie spielen dopaminerge Schaltungen, die mit Belohnung und Motivation verbunden sind, eine wichtige Rolle.
Die Symptome einer Depression umfassen depressive Stimmung, Interessenverlust, Antriebsminderung, verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, Selbstwertprobleme, Schuldgefühle, negative Zukunftsperspektiven, Suizidgedanken, Schlafstörungen und verminderter Appetit. Weiter können körperliche Symptome wie Magenprobleme, Kopfschmerzen und Atemprobleme auftreten.
Die Schweregrade und Formen der Depression umfassen unter anderem leichte, mittlere und schwere Depressionen, leichte chronische Depressionen (Dysphorie/Dysthymie) und anlassbezogene Depressionen wie PMS/PMDS, Schwangerschaftsdepressionen und saisonale Depressionen im Winterhalbjahr.
Wie bei ADHS gibt es auch bei…
Diagnostik / Differentialdiagnostik bei ADHS / Psychische und psychiatrische Störungen
Depression und Dysphorie bei ADHS
3. Symptome von Depression
…auch bei ADHS nicht jeder Betroffene alle der möglichen Symptome hat).
3.2.1. Depressive Wahrnehmung
länger andauernd
Wochen, Monate, Jahre
nicht nur kurzfristig negative Affekte wie
Zorn
Ärger
Schwarz sehen
gedrückte oder depressive Stimmung mit Tagesrhythmus
Stimmungstief morgens nach dem Aufstehen
melancholische / psychotische Depression
Regelfall
häufig überhöhte Cortisolstressantwort
Stimmungstief in erster Nachthälfte
atypische Depression
seltener
häufig abgeflachte Cortisolstressantwort
Unterschiede zwischen Gefühlen verringert
häufiges anlassloses Weinen
Gefühl der Sinnlosigkeit
3.2.2. Müdigkeit und Schlafprobleme
atypische Depression:
ständige Tagesmüdigkeit
melancholische / psychotische Depression:
kurzer Schlaf
Erwachen in 2. Nachthälfte (mit Einsetzen des Anstiegs des basalen Cortisolspiegels)
Schlafprobleme sind bei ADHS ebenfalls…
Diagnostik / Differentialdiagnostik bei ADHS / Psychische und psychiatrische Störungen
Depression und Dysphorie bei ADHS
4. Schweregrade und Formen der Depression
4.1. Schwere der Depression
Leichte und mittelschwere Depression
Schwere Depression (Major Depression)
Dysphorie / Dysthymie (leichte chronische Depression)
Dysphorie und Dysthymie werden im Folgenden einheitlich als Dysphorie bezeichnet.
länger anhaltend bis lebenslang
schwächere Intensität der vorhandenen Symptome
Abgrenzung zu ADHS: dort nur bei Inaktivität
Anlassbezogene Depressionen
PMS/PMDS: depressive Symptome immer in den 2 Wochen vor der Menstruation, nicht in den anderen 2 Wochen
Hinweis auf Östrogene als Auslöser
Schwangerschaftsdepression
Stillzeitdepression
Jahreszeitlich: im Winterhalbjahr
überdurchschnittlich häufiges auftreten von
Hypersomnie (Schlafsucht)
Kohlenhydrathunger
Hinweis auf D3-Mangel oder Melatoninmangel als Auslöser
Regionales auftreten bei
20 % der Bevölkerung in Alaska, 64. Breitengrad
12…
Diagnostik / Differentialdiagnostik bei ADHS / Psychische und psychiatrische Störungen
Depression und Dysphorie bei ADHS
5. Hypothesen zur Entstehung von Depressionen
…
Die Normalisierung der Hyperaktivität der HPA-Achse bei depressiven Patienten erfolgt durch
Up-Regulation der Mineralocorticoid- und Glucocorticoid-Rezeptor-mRNA-Level.
dies könnte erklären, warum SSRI und SNRI auch bei schwerer (typischerweise melancholischer oder psychotischer) Depression von ADHS-I-Betroffenen positiv wirken können. Bei melancholischer und psychotischer Depression sind die GR desensibilisiert. Dies ist bei ADHS-I (ohne Depression) nicht der Fall (obwohl ebenso die Cortisolstressantwort überhöht ist).
Mehr hierzu unter ⇒ Dexamethason-Suppressions-/CRH-Stimulationstest (DEX/CRH-Test)
Down-Regulation der Proopiomelanokortin-mRNA-Expression (Vorstufe der ACTH-Synthese) in der Hypophyse
Dämpfung der CRH-Genexpression und CRH-mRNA-Synthese…
Diagnostik / Differentialdiagnostik bei ADHS / Psychische und psychiatrische Störungen
Depression und Dysphorie bei ADHS
7. Depression und Stress
…weshalb die Ergebnisse mit Vorsicht zu betrachten sind.
Beispielsweise differenziert DSM IV die Kriterien von melancholischen und atypischer Depression nicht.
7.3.1. Depression und Cortisol bei Frauen
Erstaunlicherweise ergeben etliche Untersuchungen, dass Frauen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für atypische Depressionen haben.
Das deckt sich nicht mit Erfahrungen aus dem Bereich der ADHS-Forschung, wonach Frauen häufiger eine internalisierende Stressreaktion zeigen, die in der Regel mit einer überhöhten Cortisolantwort auf akute Stressoren einhergeht. Eine atypische Depression korreliert indes häufig mit einer abgeflachten Cortisolantwort auf akute Stressoren.
7.3.2. Depression und Cortisol bei Kindern
Etwa die Hälfte aller depressiven Erwachsenen haben…
Diagnostik / Differentialdiagnostik bei ADHS / Psychische und psychiatrische Störungen
Depression und Dysphorie bei ADHS
8. Diagnostik der Depression
8.1. Diagnostische Manuale
Depression wird durch eine Anamnese der bestehenden Symptome diagnostiziert.
8.2. Endokrine Funktionstests
Weiter können endokrine Funktionstests die Diagnose unterstützen.
Mehr hierzu im Beitrag *⇒ Pharmakologische endokrine Funktionstests *im Kapitel ⇒ Diagnostik .
8.3. Online-Selbsttests
ADxS.org bietet einen Depression-Onlinetest zur Differentialdiagnostik. Dieser dauert gut 10 Minuten. Er dient dazu, erste Hinweise zu geben um eine mögliche Depression von einer möglichen ADHS-Störung abzugrenzen.
Online-Differential-Test Depression (85 Fragen)
Im Internet finden sich weiter z.B.:
Beck-Depressions-Inventar (BDI-II)
Selbsttest auf Depression nach Goldberg
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Hyperaktivität bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
1. Hyperaktivität primär durch Striatum vermittelt
Hyperaktivität, wie sie ADHS-HI und ADHS-C aufweisen, wird durch das Striatum vermittelt, das über den striatofrontalen Dopaminregelkreis mit dem PFC verbunden ist. Innerhalb des Striatum ist es der Nucleus accumbens im ventralen Striatum, der durch Desinhibition Hyperaktivität verursacht. Das dorsale Striatum ist an der Auswahl, Initiierung und Ausführung von freiwilligen motorischen Reaktionen beteiligt. Dabei ist lediglich die rechte Hemisphäre des PFC involviert, die die negativen Emotionen (wie Stress) verarbeitet, während die linke Hemisphäre für positive Emotionen zuständig ist.
Eine leichte Erhöhung von Dopamin (bei gesunden Tieren, also das normale Maß überschreitend) im ventralen Striatum erhöht Hyperaktivität. Eine extreme…
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Hyperaktivität bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
2. Altersabhängige Unterschiede bei Hyperaktivität
…des ADHS-HI-Subtyps wandelt sich im Erwachsenenalter zu einer dauerhaften inneren Unruhe, zu einem Getrieben sein.
2.1. Dopa-Decarboxylaseaktivität
Während bei Kindern mit Hyperaktivität eine Verringerung der striatalen und präfrontalen Dopa-Decarboxylaseaktivität besteht, ist dies bei Erwachsenen mit ADHS-HI nicht reproduzierbar.
2.2. HVA (Homovanillinsäure)
Während mehrere Untersuchung bei Jungen mit Hyperaktivität eine eindeutige Korrelation zu erhöhten HVA-Spiegeln in der Gehirnflüssigkeit fand, was mit guter Ansprache auf MPH und AMP korrelierte, konnte eine andere Studie bei Erwachsenen mit ADHS-HI keine Erhöhung der HVA im Liquor finden. Dies deutet ebenfalls darauf hin, dass eine fortbestehende ADHS…
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Hyperaktivität bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
3. Dopaminüberschuss oder Dopaminmangel bewirken Hyperaktivität
…bewirkt wird. Dopaminmangel in diesem Schaltkreis bewirkt übermäßige motorische Aktivität.
ADHS-HI-Hyperaktivität kann aus Dopaminmangel wie aus Dopaminüberschuss resultieren:
Dopaminüberschuss
im inneren Segment des Globus pallidus
oder
Dopaminmangel
im Nucleus accumbens
im äußeren Segment des Globus pallidus (durch unzureichende Hemmung)
3.1. Dopaminsyntheseüberschuss
Eine Überexpression von dUBE3A (dem Drosophila-Homolog von UBE3A) in Drosophila
verringert dendritische Verzweigungen
dUBE3A scheint für die ordnungsgemäße neuronale Entwicklung essentiell zu sein
erhöht Tetrahydrobiopterin [THB] (ein geschwindigkeitsbeschränkender Cofaktor für die Monoaminsynthese)
dies erhöht den Dopamin-Spiegel
Dopamin-Spiegelanstieg bewirkt Hyperaktivität
Der Verlust von dUBE3A bewirkt
Verringerung von THB
signifikante Verringerung der Dopamin-Pools
Hypoaktivität
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Hyperaktivität bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
5. D4-Rezeptor - Korrelation zu Hyperaktivität
…läsionierte Ratte, die vorübergehende Hyperaktivität sowie Lern- und Gedächtnisdefizite zeigt, die lokomotorische Hyperaktivität mit einer erhöhten D4R-Dichte im Striatum korreliert. Die D4-Rezeptorbindung im PFC oder Nucleus accumbens war nicht betroffen. Die Hyperaktivität konnte bei den Tieren mit einem D4-Agonisten verstärkt und mit einem D4-Antagonisten abgeschwächt werden.
D4-KO-Mäuse zeigten keine Hyperaktivität.
Polymorphismen des DRD4-Gens haben bei ADHS mehr Auswirkungen auf die vom PFC vermittelten (kognitiven) Symptome wie Unaufmerksamkeit oder Arbeitsgedächtnisprobleme und weniger auf die vom Striatum vermittelten Symptome (wie Hyperaktivität oder Impulsivität).
DRD4 7-Repeat-AIIel
DRD4-7R korreliert nicht mit Hyperaktivität oder Impulsivität.
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Hyperaktivität bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
7. EEG
…Straffälligkeit unterscheidet. ADHS-Betroffene mit exzessivem Beta sind zwar körperlich hyperaktiv (Erwachsene: innere Unruhe), jedoch nicht neurologisch hyperaktiviert. Typischerweise ist im Vergleich zu Nichtbetroffenen
Beta insgesamt erhöht
Delta ist zentral posterior signifikant reduziert
Alpha ist insgesamt reduziert
die posteriore Gesamtleistung signifikant reduziert
das Theta / Beta-Verhältnis insgesamt reduziert.
Der Hautleitfähigkeit ist signifikant reduziert (genauso wie bei Betroffenem mit exzessiv erhöhtem Theta)
Daraus folgt, dass das Theta / Beta-Verhältnis nicht mit Erregung (Arousal) assoziiert ist.
Diese kleine Gruppe mit exzessiv erhöhtem Beta ist von der grösseren Gruppe mit exzessiv erhöhtem Theta abzugrenzen, die eher dem ADHS-I-Typ entspricht. Bei dieser…
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Hyperaktivität bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
8. Zonulin bei Hyperaktivität erhöht
Zonulin ist ein Protein, das eine Durchlässigkeit der Darmwand steuert. Erhöhte Zonulinwerte repräsentieren eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand.
Eine Untersuchung an 40 ADHS-Betroffenen und 41 Nichtbetroffenen fand erhöhte Zonulin-Werte bei den ADHS-Betroffenen, wobei die erhöhten Zonulin-Werte zugleich mit der Hyperaktivität korrelierten, sodass eine höhere Verbindung zu ADHS-HI als zu ADHS-I bestehen könnte.
Weitere Studien fanden erhöhte Serum-Zonulin- und Occludin-Werte bei Kindern mit ADHS.
Mehr zu Zonulin und dessen Wirkung:
⇒ Erhöhte Darmpermeabilität bei ADHS
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Hyperaktivität bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
9. Orexin bei Hyperaktivität erhöht, bei Hypoaktivität verringert
Orexin-Antagonisten verringern eine durch Stimulanzien induzierte motorische Hyperaktivität.
Eine Studie fand keine Veränderung von Orexin-A bei Kindern mit ADHS. Da wir den Studientext noch nicht einsehen konnten, ist uns nicht bekannt, ob dort nach Präsentationsformen getrennt untersucht wurde.
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Hyperaktivität bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
10. Genetische Ursachen
…Mäusen, Zebrafischen und Drosophila.
10.2. NURR1-Knockout verursacht Hyperaktivität und Impulsivität
NURR1 ist ein Transkriptionsfaktor, der den Dopamin-Signalweg reguliert und die Entwicklung von dopaminergen Neuronen im Mittelhirn entscheidend beeinflusst. Mäuse, bei denen NURR1 deaktiviert wurde, entwickelten Hyperaktivität und Impulsivität, nicht aber die weiteren ADHS-Symptome wie Ängstlichkeit, körperliche Koordinationsprobleme, verändertes Sozialverhalten oder Gedächtnisprobleme. Weder Tyrosinhydroxylase (das die Katecholaminsynthese limitiert) noch der Dopaminspiegel wurden durch NURR1-Blockade verändert. Die durch NURR1-Deaktivierung verursachte Hyperaktivität konnte durch Methylphenidat behoben werden.
10.3. 5HT1B-Knockout verursacht Hyperaktivität
Mäuse ohne Serotonin-1B-Rezeptor zeigen Hyperaktivität tags wie nachts, sowie ein verringertes Angstverhalten…
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Hyperaktivität bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
12. Erhöhte Homocysteinwerte (z.B. aufgrund B12-Mangel) können Hyperaktivität auslösen
Ein niedriger B12-Spiegel korreliert mit erhöhter Hyperaktivität/Impulsivität bei ADHS und Oppositionellem Verhalten (ODD). B12-Mangel kann auf mehreren Wegen die Homocysteinwerte erhöhen. B12-Mangel (bzw. der hierdurch ausgelöste überhöhte Homocysteinspiegel) kann bis zu 13 % der Hyperaktivitäts-/Impulsivitätssymptome von ADHS erklären.