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Ergebnisse für "adhs diagnosekriterien"
Entstehung / Umweltfaktoren als Ursache von ADHS
7. Externe Noxen als ADHS-Risikofaktoren
7.8. Faktoren ohne Risikoerhöhung für ADHS
Dichlorodiphenyldichloroethylen beeinflusste das ADHS-Risiko nicht
Hexachlorbenzol (HCB) wies einen nicht-linearen Zusammenhang mit ADHS auf, mit einem steigenden Risiko im niedrigen Expositionsbereich, das bei Konzentrationen über 8 ng/g Lipid in ein sinkendes Risiko überging. Eine andere Studie fand keinen Einfluss auf ADHS.
Organische Schadstoffe (OP-Pestizide, PCBs, Pyrethroid-Insektizide und Trichlorphenol (TCP)) erhöhten das Odds Ratio für ADHS nicht (0,99)
Bei Kindern mit ADHS war der Bismuth-Urinspiegel leicht niedriger als bei Kindern ohne ADHS.
Aluminium-Blutspiegel waren bei Kindern mit ADHS unverändert.
Kurzfassung von ADxS.org
Die häufigsten Irrtümer über ADHS
1. Irrtum: “Bei Interesse funktioniert die Aufmerksamkeit ja, deshalb kann es kein ADHS sein.”
Falsch.
Bei ADHS ist nicht die “technische Fähigkeit” zur Aufmerksamkeit beeinträchtigt, denn bei entsprechendem Interesse können Betroffene sogar sehr lang und intensiv aufmerksam sein. Dies ist der so genannten Hyperfokus. Hyperfokus ist eine sehr eng gerichtete Aufmerksamkeit, die irrelevante Reize sehr gut oder sogar überdurchschnittlich stark ausblendet.
Bei ADHS ist – bei genauer Betrachtung – auch nicht die “technische Fähigkeit” zur Lenkung der Aufmerksamkeit beeinträchtigt, denn die Aufmerksamkeit der Betroffenen kann zwischen Hyperfokus (dies ist die positive Bezeichnung) oder Taskwechselproblemen (dies ist die negative Seite des Hyperfokus) und Ablenkbarkeit (das Gegenteil des Hyperfokus: irrelevante Reize können hier überdurchschnittlich schlecht ausgeblendet werden) wechseln…
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Die häufigsten Irrtümer über ADHS
2. Irrtum: “Wer nicht hyperaktiv ist, kann kein ADHS haben.”
…wie sie Stress zeigen. ADHS-HI und ADHS-C reagieren Stress nach außen aus, sie explodieren öfter mal, ohne es halten zu können. Der ADHS-I-Subtyp frisst Stress eher in sich hinein und blockiert dann innerlich. Dies sind keine willentlichen Reaktionen, sondern tief veranlagte Persönlichkeitstypen, wie es sie auch bei Nichtbetroffenen gibt.
Daneben wandelt sich Hyperaktivität bei Erwachsenen zu einer inneren Unruhe, einem ständigen Getriebensein (immer etwas tun müssen) in Verbindung mit einer Erholungsunfähigkeit. Die Hyperaktivität ist oft nur noch in Fingerklopfen oder Fußwippen erkennbar.
ADHS-I mit überwiegender Unaufmerksamkeit bei wenig oder ohne Hyperaktivität, ist bei Kindern wie…
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Die häufigsten Irrtümer über ADHS
3. Irrtum: “Beruflicher Erfolg, Studium oder Doktor-Titel schließen ADHS aus.”
…Liste der prominenten ADHS-Betroffenen anschaut: ⇒ Prominente ADHS-Betroffene .
Bill Clinton ist promoviert und studiert und hatte auch mal einen recht guten Job - etwas, das er mit John F. Kennedy und Abraham Lincoln teilte.
Bill Gates möchte man auch nicht nachsagen, er sei erfolglos gewesen und auch wenn es auf den ersten Blick nahe liegend erscheinen mag, ist nicht bewiesen, dass die vielen Fehler in Microsoft-Produkten eine unmittelbare Folge des ADHS von Bill Gates sind.
Dass die Liste ein deutliches Schwergewicht an (höchst erfolgreichen) Schauspielern, Musikern und Künstlern hat, liegt ganz wesentlich daran, dass ADHS im Showbusiness nicht…
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Die häufigsten Irrtümer über ADHS
4. Irrtum: “Keiner weiß, was ADHS ist. Es gibt keine Biomarker bei ADHS.”
…
Die Symptome von ADHS werden maßgeblich durch ein Dopamin- und Noradrenalin-Wirkungsdefizit im (dorsolateralen) PFC, Basalganglien (u.a. Striatum) und Cerebellum (Kleinhirn) vermittelt. Daneben gibt es noch etliche weitere neurophysiologische Biomarker.
Dieser Dopaminmangel kann durch eine große Zahl an Ursachen entstehen:
Genvarianten (ohne Umwelteinflüsse), die geerbt wurden
Es sind viele Genvarianten bekannt, die zuverlässig ADHS-Symptome auslösen.
Es gibt Genvarianten, die allein ADHS verursachen können
Viele Genvarianten haben nur einen sehr kleinen Einfluss. Die für eine störende Dimension von ADHS erforderliche Stärke der Verringerung der Dopamin- und Noradrenalinspiegel entsteht häufig durch ein Zusammentreffen mehrerer Gene und Umwelteinflüsse.
Epigenetisch veränderte Gene…
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Die häufigsten Irrtümer über ADHS
5. Irrtum: “ADHS-Medikamente sind wie Drogen / machen süchtig.”
…Substanz, sondern die Anwendung.
Wird ein Defizit auf das normale Maß aufgefüllt, wird dies als Medikament bezeichnet.
Wird eine Substanz über das gesunde Maß hinaus erhöht, nennt sich dies Gift oder Droge.
Die Mittel der ersten Wahl bei ADHS sind nach wie vor Stimulanzien: Methylphenidat und Amphetaminmedikamente. Als Medikamente werden sie in so geringer Dosierung und mit so langsamer An- und Abflutung eingesetzt, dass sie nur das bestehende Dopamin- und Noradrenalindefizit auffüllen. In der Folge haben sie keinerlei berauschende Wirkung. Drogen wirken durch hohe Konzentrationen und ein schnelles, starkes und kurzfristiges Besetzen der Rezeptoren über das gesunde Maß hinaus, bewirken…
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Die häufigsten Irrtümer über ADHS
6. Irrtum: “ADHS haben nur Kinder oder Jugendliche.”
Falsch.
Bei mehr als 60 % der Betroffenen besteht ein in der Kindheit erstmals aufgetretenes ADHS bis ins hohe Erwachsenenalter – lebenslang.
Neuere Untersuchungen berichten zudem zunehmend von einem erstmals im Erwachsenenalter diagnostizierten ADHS, insbesondere bei Frauen im Alter ab 40. Dies könnte mit Umstellungen des Östrogenhaushaltes zusammenhängen, der auf den Dopaminhaushalt Einfluss hat.
⇒ ADHS bei Erwachsenen .
Beim ADHS-I-Subtyp treten im Erwachsenenalter gehäuft Depressionen und Angststörungen zutage.
Falsch.
In der Kindheit werden noch 60 % mehr Jungen als Mädchen diagnostiziert.
Im Erwachsenenalter werden Frauen indes ebenso häufig diagnostiziert wie Männer: ⇒ ADHS bei Erwachsenen .
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Die häufigsten Irrtümer über ADHS
8. Irrtum: “Bei einer geeigneten Umgebung ist ADHS kein Problem.”
Diese Aussage ist so verallgemeinert nicht richtig. Es gibt allerdings einen gewissen Umwelteinfluss.
Mit dieser Begründung wird zuweilen behauptet, Medikamente oder Psychotherapie brauche es nicht – man müsse bei ADHS doch ganz einfach nur die Betroffenen so akzeptieren, wie sie sind, oder die richtige Umgebung schaffen.
Dass dies ebenso in die Irre führt, zeigt sich klarer, wenn man diese Idee auf andere Störungsbilder überträgt. Niemand käme auf die Idee, man müsste Schizophrenen nur erklären, dass die Stimmen, die sie zu hören meinen, tatsächlich da sind – dann hätten sie auch keine Wahnvorstellungen mehr. Oder man müsse Betroffenen von Aggressionsstörungen nur auch die…
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Die häufigsten Irrtümer über ADHS
9. Irrtum: "ADHS-Medikamente helfen doch jedem"
…U-Profils der Auswirkungen von Dopamin ist eine Erhöhung des Dopaminspiegels bei Nichtbetroffenen (ausgehend von einem optimalen mittleren Spiegel) grundsätzlich nachteilig. Allenfalls bei hinzutretendem schwerem chronischem Stress, der den Dopaminspiegel senkt, kann bei Nichtbetroffenen ein Dopaminmangel entstehen, bei dem ADHS-Medikamente auch Nichtbetroffenen helfen. Wir halten es für möglich, dass dies in Examenssituationen der Fall sein könnte. So gibt es reichlich Belege für den Missbrauch von Stimulanzien durch nicht betroffene Studenten in Examenssituationen. Es gibt indes keine Berichte über eine freiwillige dauerhafte Einnahme nach Beendigung der Examen.
Tatsächlich haben Studenten, die missbräuchlich Stimulanzien für Prüfungsphasen nehmen, überdurchschnittlich viele ADHS-Symptome.
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Die häufigsten Irrtümer über ADHS
10. Irrtum: "Wer hochbegabt ist, kann kein ADHS haben"
Hochbegabung und ADHS schließen sich keineswegs aus.
Wir kennen eine große Anzahl von Hoch- und Höchstbegabten mit teils sehr starkem ADHS. Die erhöhte Copingfähigkeit von Hochbegabten ist in der Lage, viele ADHS-Probleme zu überdecken. Nach unserem Eindruck verschwenden viele Hochbegabte mit ADHS ihre Hochbegabung auf das Coping ihres ADHS, anstatt ihre Hochbegabung fruchtbar nutzen zu können.
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Die häufigsten Irrtümer über ADHS
11. Irrtum: "ADHS hat auch viele Vorteile"
…Sie helfen bei nichts, sondern belasten und erschweren das Leben.
ADHS-Symptome sind in ihrer Symptomgesamtheit deckungsgleich mit denen von schwerem (chronischem) Stress (auch wenn die Ursache unterschiedlich ist). Die Deckung entsteht auf der Symptomebene (Syndrom), nicht auf der Ursachenebene (Störung).
Dass eine erhöhte Fantasie und Kreativität in Notsituationen bei der Lösung von Problemen helfen kann, ist richtig.
Stresssymptome haben einen Nutzen. Sonst gäbe es diese Symptome nicht bei Stress. Der Nutzen ist eine erhöhte Überlebensfähigkeit bei der Bekämpfung eines Stressors.
ADHS ist jedoch deshalb belastend, weil es keinen Stressor gibt und der Zustand dauerhaft anhält. Gibt es einen Stressor…
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Die häufigsten Irrtümer über ADHS
12. Irrtum: ADHS muss vor dem 12. Lebensjahr bestanden haben
Das DSM 5 verlangt lediglich das Auftreten von mindestens 2 Symptomen, die es unter den Überschriften Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität abfragt, vor dem Alter von 12 Jahren.
ICD 11 bleibt diesbezüglich beim Alter von 6 Jahren, unterscheidet sich aber ansonsten nicht grundlegend.
Es wird keineswegs verlangt, dass alle Symptome oder genug Symptome für eine Diagnose vor dem Alter von 12 oder 7 Jahren aufgetreten wären.
Die genannten zeitlichen Begrenzungen werden von namhaften Autoren, unter anderem Barkley, zu recht kritisiert.
Diagnostik / Differentialdiagnostik bei ADHS / Diagnostische Herausforderungen bei ADHS
Hochbegabung und ADHS
1. ADHS bei Hochbegabung häufiger?
…Risiko)
ADHS: 1,8-faches Risiko
Autismus-Spektrum: 1,2-faches Risiko (DSM-IV-Diagnosen von Autismus, Asperger oder anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörungen)
Affektive Störungen: 2,82-faches Risiko (Depression, Dysthymie, Bipolar)
Angststörungen: 1,83-faches Risiko (generalisierte Angststörung, soziale Angststörung, Zwangsneurosen)
Nahrungsmittelallergien: 2,59-faches Risiko
Umweltallergien: 3,13-faches Risiko
Asthma: 2,08-faches Risiko
Autoimmunerkrankungen: 1,84-faches Risiko
Eine faszinierende Ähnlichkeit von Hochbegabung und ADHS aus neurologischer Sicht wird von Eckerle berichtet.
Selbst wenn eine Korrelation zwischen HB und ADHS sich eines Tages als erwiesen zeigen sollte, dürfte sich daraus - vor dem Hintergrund, dass ADHS und deutliche…
Diagnostik / Differentialdiagnostik bei ADHS / Diagnostische Herausforderungen bei ADHS
Hochbegabung und ADHS
2. Intelligenz und IQ bei ADHS
…die Kombination Stressempfindlichkeit und besondere Begabung unnatürlich häufig zu begegnen scheint, haben wir die Hypothese entwickelt, dass Stress einen eigenen Wirkungsmechanismus hat, der den IQ fördert.
Dies könnte erklären, warum die Charaktertraits, die ADHS-Betroffenen in der ADHS-Fachliteratur als positive Eigenschaften zugeschrieben werden, und die Traits von Hochbegabten, die diesen in der Fachliteratur zu Hochbegabung zugeschrieben werden, derart überraschende Ähnlichkeiten aufweisen.
Eine Entsprechung dieser Hypothese könnte sich aus der Tatsache ergeben, dass leichter Stress zu einer leichten Erhöhung des Dopamin- und Noradrenalinspiegels im PFC führt (nicht aber unmittelbar zu einem erhöhten IQ.). Erst starker Stress erhöht die Spiegel so…