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Ergebnisse für "adhs diagnosekriterien"
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Antriebsprobleme bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
1. Anhedonie u.a. Folge von Dopamin(wirk)mangel
…die Motivation, Dinge, die Genuss versprechen, anzustreben, wieder aktivieren. Zusammengefasst verringert viel Dopamin im (m)PFC den Dopaminspiegel im Striatum.
Ein auch für Laien wunderbar verständlich geschriebener Artikel bei Heise erläutert dieses Zusammenwirken eines übererregten PFC und eines unteraktivierten Nucleus accumbens (Teil des Striatum) in Bezug auf Anhedonie und Motivationsprobleme.
Umgekehrt bewirkt eine verringerte Aktivität von Dopamintransportern (die das Ergebnis einer Downregulations aufgrund eines erhöhten Dopaminspiegel darstellen, aber auch aus anderen Gründen entstehen kann) eine erhöhte Motivation, wie sie bei bipolaren Störungen in manischen Phasen bekannt ist.
Die Ergebnisse über die Anzahl der DAT bei ADHS sind uneinheitlich (siehe oben).
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Geeignete Medikamente bei ADHS / Stimulanzien (MPH, AMP) bei ADHS
Nikotin als Medikament bei ADHS
4. Nikotin verändert Cortisolantwort
Nikotin (als Pflaster wie durch Rauchen bei Rauchern) erhöhte in einer Untersuchung die Cortisolantwort auf akuten Stress. Eine andere sehr kleine Untersuchung fand bei Rauchern eine verringerte Cortisolantwort auf akuten Stress.
Unter Annahme einer erhöhten Cortisolantwort könnte Nikotin bei ADHS-HI-Betroffenen (die eine abgeflachte Cortisolantwort auf Stress haben, weshalb die HPA-Achse nach Stress nicht ausreichend herabgeregelt wird) eine bessere Wirkung haben als bei ADHS-I (die eine überhöhte Cortisolantwort auf akuten Stress haben), unter Annahme einer verringerten Cortisolantwort wäre es umgekehrt.
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Nikotin als Medikament bei ADHS
5. Nikotin erhöht basalen Cortisolspiegel
…5 % erhöhter basaler Cortisolspiegel. Da der basale Cortisolspiegel bei ADHS (bei ADHS-HI noch etwas mehr als bei ADHS-I) gegenüber Nichtbetroffenen verringert ist, könnte dies möglicherweise erklären, warum so viele ADHS-Betroffene rauchen.
Daneben haben Raucher erhöhte Werte von
Dehydroepiandrosteron (DHEA) (18 % höher)
Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEAS) (13 % höher)
Androstenedion (33 % höher)
Testosteron (9 % höher)
Dihydrotestosteron (DHT) (14 % höher)
Sexualhormonbindendes Globulin (SHBG) (8 % höher)
Parkinsonpatienten sprachen auf eine hoch dosierte Nikotinpflaster-Behandlung an, wobei die Anzahl der DAT, die auch bei ADHS erhöht ist, signifikant zurückging. Parkinson-Betroffene leiden ebenso wie ADHS-Betroffene an einem Dopamindefizit, das allerdings mit anderen Medikamenten…
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Nikotin als Medikament bei ADHS
7. Nikotin erhöht Histamin
Nikotin erhöht Histamin, wie alle bekannten ADHS-Medikamente auch:
Amphetaminmedikamente
Methylphenidat
Modafinil
Koffein
Daher haben Menschen mit Histaminintoleranz häufig Probleme durch Einnahme von ADHS-Medikamenten.
Eine ADHS-Betroffene mit Histaminintoleranz berichtete, dass sie AMP und retardiertes MPH gar nicht vertrug, unretardiertes MPH in geringen Dosen jedoch tolerieren konnte.
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Hyperaktivität bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
5. D4-Rezeptor - Korrelation zu Hyperaktivität
…läsionierte Ratte, die vorübergehende Hyperaktivität sowie Lern- und Gedächtnisdefizite zeigt, die lokomotorische Hyperaktivität mit einer erhöhten D4R-Dichte im Striatum korreliert. Die D4-Rezeptorbindung im PFC oder Nucleus accumbens war nicht betroffen. Die Hyperaktivität konnte bei den Tieren mit einem D4-Agonisten verstärkt und mit einem D4-Antagonisten abgeschwächt werden.
D4-KO-Mäuse zeigten keine Hyperaktivität.
Polymorphismen des DRD4-Gens haben bei ADHS mehr Auswirkungen auf die vom PFC vermittelten (kognitiven) Symptome wie Unaufmerksamkeit oder Arbeitsgedächtnisprobleme und weniger auf die vom Striatum vermittelten Symptome (wie Hyperaktivität oder Impulsivität).
DRD4 7-Repeat-AIIel
DRD4-7R korreliert nicht mit Hyperaktivität oder Impulsivität.
Behandlung: Medikamente bei ADHS
Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht
3. Noradrenerg wirkende Medikamente
…an, dass noradrenerge Medikamente (z.B. Antidepressiva) bei der motorischen Rehabilitation (dann) nicht helfen, wenn sie als Dauermedikation benutzt werden, da trizyklische Antidepressiva die noradrenergen Rezeptoren dauerhaft stimulieren und dies dazu führt, dass die Sensitivität des Rezeptors (insbesondere in Bezug auf Lernvorgänge) dadurch verloren gehe.
Dies deckt sich mit der Erfahrung zum Einsatz noradrenerg wirksamer trizyklischer Antidepressiva bei ADHS. Hier wird oft berichtet, dass anfangs eine sehr gute Ansprache besteht, die bei anhaltender Medikation jedoch nachlässt.
Während dopaminerge Medikamente problemlos je nach Bedarf stunden- oder tageweise abgesetzt oder kurzfristig erhöht eingenommen werden können, ist bei noradrenergen Medikamenten davor zu warnen…
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Antriebsprobleme bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
2. Reward-Discounting durch Dopamin(wirk)mangel und Hypoaktivität im Striatum
Erwachsene mit ADHS zeigten während einer Verzögerungs-Diskontierungs-Aufgabe unter fMRT in einer Reihe von Gehirnregionen (unter anderem im dorsolateralen PFC, im vorderen Gyrus frontalis, im ACC, im Nucleus caudatus und im Kleinhirn (Cerebellum) eine geringere Aktivierung. Zugleich war das Ausmaß, in dem Betroffene verzögerte Belohnungen diskontiert (abwertet), mit einer verringerten Aktivierung des Kleinhirns verbunden. Im Ergebnis war damit das Striatum unteraktiviert in Bezug auf Belohnungsantizipierung und der dorsolaterale PFC und der orbitofrontale Cortex überaktiviert in Bezug auf Belohnungsentgegennahme.
Das Verstärkungszentrum des Gehirns sitzt im Nucleus accumbens, einem Teil des Striatums, das Teil der Basalganglien ist. Eine verringerte Anzahl von…
Behandlung: Medikamente bei ADHS
Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht
4. Serotonerge Medikamente
Bislang gibt es keine serotonergen Medikamente, die bei vertretbaren Nebenwirkungen bei ADHS hilfreich sind.
4.1. Allgemeines zu SSRI
4.1.1. Ansprechgeschwindigkeit serotonerger Medikamente
Obwohl der Serotoninspiegel durch serotonerge Medikamente sehr kurzfristig verändert wird, müssen serotonerge Medikamente in der Regel 2 bis 3 Wochen angeflutet werden, bis sie wirken. Deshalb ist anzunehmen, dass der Serotoninspiegel selbst nicht die eigentliche Wirkung vermittelt.
Die Erhöhung von Serotonin in der Synapse durch Serotoninwiederaufnahmehemmer aktiviert Feedback-Mechanismen: Serotonin-1A und Serotonin-B-Autorezeptoren hemmen beide die Serotoninübertragung. Wird diese Hemmung länger aufrechterhalten, werden die inhibitorischen Serotonin-Autorezeptoren desensibilisiert, was ihren hemmenden Einfluss verringert…
…5-HT und Dopamin in Hirnregionen, die mit Angst und Depression in Zusammenhang stehen
erhöht die Expression von BDNF im Hippocampus, was depressionsähnliche Verhaltensweisen bei Tieren mit chronischem Immobilisationsstress verbesserte
beeinflusst das Belohnungsverhalten von Mäusen
2.4. Nahrung
Energiereiche Nahrung scheint in Kombination mit bestimmten Bakterienstämmen einerseits und mit ADHS andererseits reaktives aggressives Verhalten zu fördern.
2.4.1. Kurzkettige Fettsäuren, SCFA
Zu den primären Funktionen der Mikrobiota gehören:
Schutz vor Krankheitserregern durch Steigerung der Schleimproduktion und damit Stabilisierung der Darm-Blut-Schranke
Unterstützung des Immunsystems
Produktion von Vitaminen
Produktion von kurzkettigen Fettsäuren (SCFAs) aus unverdaulichen Kohlenhydraten (“Ballaststoffen”).
Eine ballaststoffarme…
…beeinflussen den Blutspiegel der Vorstufen von Dopamin, Noradrenalin, Serotonin und GABA, die die Blut-Hirnschranke überwinden können. In der Folge könnte der Blutspiegel über die Synthesemenge der Vorstoffe die Menge der aus ihnen synthetisierten Neurotransmitter im Gehirn beeinflussen. So soll eine leichte Erhöhung von Bifidobacterium im Darm, wie sie bei ADHS gefunden wurde, mit einer erhöhten Produktion von Cyclohexadienyl Dehydratase einhergehen, die ein Vorstoff zu Phenylanalin ist, was ein Vorstoff zu Dopamin ist. Zugleich soll die Erhöhung von Bifidobacterium mit einer verringerten Belohnungsantizipierung einhergehen, was auf einen verringerten Dopaminspiegel im Striatum schließen lassen dürfte. Wie diese beiden widersprüchlich scheinenden Pfade…
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Selegilin bei ADHS
4. Kontraindikationen von Selegilin
Extrapyramidale Syndrome, die nicht auf Dopaminmangel beruhen
Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion
Magen- oder Darmgeschwüre
Schwangerschaft und Stillzeit
Selegilin darf nicht kombiniert werden mit:
SSRI
SNRI
trizyklischen Antidepressiva
Sympathomimetika
Pethidin
Opioiden
Serotonin-Agonisten
Bupropion
Eine Studie zur Komedikamentierung von Stimulanzien und MAO-Hemmern bei Depression fand keine dabei entstehenden Probleme. Eine weitere Studie berichtet von einer erfolgreichen Komedikamentierung von Selegilin und Lisdexamfetamin (Elvanse) bei ADHS und komorbider Depression.
Somit kann auch eine Kombinationsmedikation von Selegilin mit Stimulanzien bei ADHS in Betracht gezogen werden.
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Amphetaminmedikamente (AMP) bei ADHS
9. Wirkungsprofil (zeitlich) / Wirkdauer
…einstimmig wird von einem sehr verlangsamten Wirkeintritt berichtet, wobei meist 1 bis 2 Stunden genannt werden.
Eine interne (und nicht repräsentative) Umfrage im adhs-forum.adx.org zur Wirkdauer von Elvanse (n= 80) sowie eine weitere Umfrage in einem Sub-Reddit zu Elvanse (n = 467) ergab folgendes Ergebnis (n = 547):
Wirkdauer einer Einzeldosis Elvanse
% der Teilnehmer
5 Stunden und weniger
40,8 %
6 bis 7 Stunden
26,7 %
8 bis 9 Stunden
15,4 %
10 bis 11 Stunden
11 %
12 Stunden und mehr
6,2 %
Die Umfragen sind nicht repräsentativ (keine Berücksichtigung von Alter, Gewicht, Dosishöhe oder Geschlecht)…
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Amphetaminmedikamente (AMP) bei ADHS
10. Anwendungsbereiche von Amphetaminmedikamenten im Verhältnis zu MPH
Amphetaminmedikamente sind nach dem aktuellen europäischen Konsensus zur Diagnose und Behandlung von ADHS bei Erwachsenen das ADHS-Mittel erster Wahl bei Erwachsenen (vor Methylphenidat), und bei Kindern das Mittel zweiter Wahl (nach Methylphenidat)
Bei Kindern, die MPH-Nonresponder sind, die also auf MPH nicht ansprechen, ist die Wirksamkeit von Amphetaminmedikamenten zu testen.
Betroffene mit ausgeprägter Dysphorie bei Inaktivität oder mit komorbider Depression profitieren von Amphetaminmedikamenten besonders.
Daneben können Betroffene, die eine stärkere Aktivierung benötigen, mit Amphetaminmedikamenten möglicherweise besser zurechtkommen.
Hochbegabte sollen auf Amphetaminmedikamente besser ansprechen als auf MPH.
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Amphetaminmedikamente (AMP) bei ADHS
11. Nebenwirkungen
…11.5. Erektion, Libido, Fortpflanzung
Der Beipackzettel von Elvanse nennt Erektile Dysfunktion bei 1 bis 10 von 100 Männern. Die Fachliteratur oder Studien berichten jedoch keine sexuellen Beeinträchtigungen durch Amphetaminmedikamente.
Berichte aus dem ADxS-ADHS-Forum berichten zuweilen Erektionsprobleme bei Amphetaminmedikamenten, kaum jedoch bei MPH.
Zwei männliche Betroffene berichteten uns von einer Sensitivitätseinbuße im Genitalbereich nach dem Konsum von Rotwein außerhalb der Wirkzeit des regelmäßig eingenommenen Elvanse. Bei einem der Betroffenen ist geringer Nikotinkonsum außerhalb der Wirkzeit ein weiteres Verdachtsmoment.
Ein Einzelfallbericht dokumentiert eine Verringerung von Testosteron und anderen Sexualhormonen sowie eine Verringerung der Spermienanzahl durch ein Amphetaminmedikament, was durch…
Neurologische Aspekte / Neurotransmitter bei ADHS / Dopamin
14. Parkinson als dopaminerge Störung
…Depressionen, Reizbarkeit und Schlafstörungen.
Es gibt verschiedene Formen von Parkinson, darunter idiopathisches Parkinson-Syndrom, monogenetisches Parkinson-Syndrom, atypisches Parkinson-Syndrom und sekundäre Parkinson-Syndrome.
Die Prävalenz von Parkinson steigt mit dem Alter, und in Deutschland sind 300.000 bis 400.000 Menschen betroffen.
Einige der Parkinsonsymptome treten auch bei ADHS auf, darunter Hypokinese, erhöhte Muskelspannung, posturale Instabilität, nicht-motorische neurologische Symptome und kognitive Symptome. Andere Parkinsonsymptome wie Bradykinese, Akinese, Ruhetremor und einige vegetative Symptome treten bei ADHS nicht auf.
Die Behandlung von Parkinson umfasst verschiedene Medikamente wie Dopaminagonisten, L-Dopa, COMT-Hemmer, MAO-B-Hemmer, Amantadin, Anticholinergika, Budipin und Stimulanzien…