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Ergebnisse für "adhs diagnose"
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit erhöhtem extrazellulärem Dopamin
2.7. Schwangerschaftsstress-Nachkommen-Maus (DA extrazellulär erhöht, phasisch verringert)
…Als Stressprotokoll wird z.B. angewendet, trächtige Ratten ab dem 11. Tag der Trächtigkeit bis zur Geburt im Alter von 21-22 Tagen dreimal täglich für 45 Minuten unter hellem Licht in einem transparenten Plexiglaszylinder zu immobilisieren.
Die Nachkommen zeigen im Erwachsenenalter Veränderungen des Verhaltens, der HPA-Achse und des Dopaminsystems, die denjenigen bei ADHS ähneln.
Hohe mütterliche Kortikosteronspiegel könnten zu den beschriebenen Langzeiteffekten bei den Nachkommen beitragen, zusätzlich zu einer möglichen internen Vasokonstriktion, die die Blutversorgung der Plazenta beeinträchtigen würde.
2.7.1. Verhaltensveränderungen
2.7.1.1. Hyperaktivtät oder Hypoaktivität
Hypoaktivität
Zunahme der Unbeweglichkeit auf akute Fußschocks bei…
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit erhöhtem extrazellulärem Dopamin
2.8. SORCS2 -/- Mäuse (DA extrazelluär erhöht, phasisch verringert in VTA)
Das SORCS2-Gen ist ein Kandidatengen für ADHS-HI. Es wird außerdem mit bipolarer Störung, Schizophrenie und Symptomen des Alkoholentzugs in Verbindung gebracht.
SORCS2 beeinflusst das Auswachsen von Neuriten im Gehirn. Während der Entwicklung des Embryos wird SORCS2 in dopaminergen Vorläufern des späteren ventralen Tegmentums und Substantia nigra exprimiert. Es ist an der BDNF-Signalisierung beteiligt.
SORCS2-/- Mäuse haben einen starken Mangel an SORCS2. Dies bewirkt erhebliche Veränderungen im dopaminergen System.
Bei Embryos von SORCS2-/- Mausembryos fanden sich im Mittelhirn vermehrt Projektionen, die Tyrosinhydroxylase exprimieren. In erwachsenen SORCS2-/- Mäusen ist der frontale Kortex hyperinnerviert (mit mehr Nervenfasern versorgt), was für…
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.1. 39,XY*O--Maus (DHEA-Mangel) (Dopamin unverändert)
…neue Umgebung
Hyperaktivität in der aktiven Phase
Unaufmerksamkeit
erhöhte emotionale Reaktivität
erhöhter Wasserkonsum (nicht aber Futter)
erhöhte Motivation
keinen Unterschied in der sozialen Dominanz
signifikant niedrigere DHEA-Serumspiegel
gleichwertige Corticosteronspiegel
Serotonin erhöht
im Striatum
im Hippocampus
Serotoninumsatz verringert
im Striatum
im Hippocampus
Noradrenalinumsatz verringert
im Striatum
MOPEG verringert im Striatum
Dopamin unverändert in PFC, Striatum, Hippocampus, Thalamus, Cerebellum
Wir finden es interessant, dass die Gehirn-Dopaminspiegel unverändert sind, obwohl STS Dopaminsulfat in Dopamin umwandeln kann. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass die Dopaminsynthese durch STS im Gehirn keine relevante Rolle spielt.
Das STS-Gen ist ein Genkandidat für ADHS.
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.2. GIT1-KO-Maus (Dopaminwirkung verringert?)
Die G-protein coupled receptor kinase 1 knockout Maus (GIT1-KO) dient als ein Tiermodell zur Erforschung von ADHS.
Die GIT1 KO-Maus zeigt als ADHS-Symptome:
Hyperaktivität
behebbar durch Amphetamin und Methylphenidat
Lernstörungen
Gedächtnisverlust
GIT1 reguliert Dopaminrezeptoren. Eine Überexpression von GIT1 stört die Internalisierung zahlreicher G-Protein-gekoppelter Rezeptoren, u.a. Dopaminrezeptoren. Letzteres deutet auf ein Modell der verringerten Dopaminwirkung hin.
GIT1 ist ein Kandidatengen für ADHS.
GIT1-KO-Mäuse zeigten im Vergleich zu Wildtyp-Mäusen
eine verringerte gliale GABA-Intensität
eine Abschwächung des tonischen Stroms aus den Kleinhirn-Körnerzellen
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.3. ATXN7 Overexpressed-Maus
Die ATXN7 Overexpressed-Mäuse (ATXN7-OE) zeigen
Hyperaktivität
Impulsivität
keine Unaufmerksamkeit
Dies entspricht dem ADHS-HI-Subtyp.
Das Ataxin-7-Gen (ATXN7) korreliert mit Hyperaktivität. ATXN7-OE Mäuse haben eine Überexpression des Atxn7-Gens und -Proteins im PFC und Striatum. Atomoxetin (3 mg / kg, intraperitoneal) verringert das ADHS-HI-ähnliche Verhalten und die ATXN7-Genexpression in der PFC und Striatum.
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.4. Grin1-Maus
Grin1-Mäuse sind ein heterozygoter Mutantenstamm. Grin1 (Glutamate [NMDA] receptor subunit zeta-1) codiert ein Protein, das zur Funktion von NMDA-Rezeptoren erforderlich ist. Grin2B könnte mit ADHS assoziiert sein. Grin1-Mäuse zeigen:
Hyperaktivität
Novelty seeking
verringerte soziale Interaktion
Ängstlichkeit
Die Aufmerksamkeitsfähigkeiten von Grin1-Mäusen wurden noch nicht untersucht.
Hyperaktivität verbesserte sich durch hochdosiertes Methylphenidat. Während bei Kontrollmäusen c-FOS im prälimbischen Kortex und Striatum sehr niedrig war und durch MPH anstieg, war c-FOS bei GRIN1Rgsc174 ⁄ + Mäusen im prälimbischen Kortex hoch und wurde durch MPH (in sehr hoher Dosierung) reduziert. Grin1Rgsc174 ⁄ + Mäuse zeigten weiter im Nucleus accumbens…
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.6. TACR1-KO-Maus
Die Neurokinin-1 (Substance P, Tachikinin) Receptor Knockout Mouse (TACR1-KO-Maus) ist ein weiteres Nagetiermodell für ADHS.
Praktisch alle dopaminergen Neuronen der Substantia Nigra pars compacta und viele der Substantia nigra pars reticulata enthielten Neurokinin-1-Rezeptoren. Substanz P vermittelt seine Wirkung über postsynaptische Heterorezeptoren wie über präsynaptische Autorezeptoren. Substanz P wirkt erregend und moduliert die hemmende Wirkung von GABA in der Substantia nigra.
Substanz P ist an der Regulierung der Dopamin-Freisetzung im Striatum beteiligt. Die Wirkung von Substanz P auf die dopaminerge Übertragung wird scheinbar durch eine nigro-thalamo-cortico-striatale Schleife vermittelt.
Substanz P erhöht Dopamin…
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.8. GAT1-KO-Maus
…nicht aber im Nucleus accumbens.
Die zwei Isoformen des GAT im Striatum sind:
GAT-1 (Slc6a1)
in Axonen der GABA-ergen Neuronen häufig
in striatalen Astrozyten
in DA-Mittelhirn-Neuronen
auf striatalen DA-Axonen
GAT-3 (Slc6a11)
mäßig exprimiert
besonders auf (striatalen) Astrozyten vorkommend
Dysregulation von GAT-3 auf striatalen Astrozyten bewirkt tiefgreifende Veränderung der SPN-Aktivität und des striatal gesteuerten Verhaltens durch verringertes extrazelluläres Dopamin
in DA-Mittelhirn-Neuronen
auf striatalen DA-Axonen
(GAT1)-KO Mäuse (GAT-1-/- Mäuse) zeigen typische ADHS-Symptome:
Hyperaktivität
AMP und MPH reduzieren diese
motorische Probleme
Ataxie, gekennzeichnet durch Mängel in der motorischen Koordination…
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.9. TR-beta 1 transgene Maus
…Mäuse
sind bis auf einen kurzen Zeitraum während der postnatalen Entwicklung euthyreotisch (= normale Schilddrüsenhormonwerte von Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4)).
zeigen bis ins Erwachsenenalter
Veränderungen im dopaminergen System (erhöhter Dopaminumsatz)
ADHS-Symptome
paradoxe Reaktion auf MPH
Wie die überwiegende Mehrheit der Kinder mit ADHS zeigen die TRbeta-transgenen Mäuse also ADHS-Symptome ohne messbare Schilddrüsenanomalien. Möglicherweise bewirken bereits vorübergehende Störungen der entwicklungsbedingten Schilddrüsenhomöostase lang anhaltende verhaltensbezogene und kognitive Folgen, einschließlich der Entstehung des gesamten Spektrums der ADHS-Symptome.
Symptome:
Hyperaktivität
Impulsivität
Unaufmerksamkeit
Alle Symptome
werden durch Methylphenidat reduziert
sind wie bei ADHS dynamisch und reagieren empfindlich auf veränderte Umweltbedingungen…
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.11. STA3GAL5(-/-) - Maus
…hochreguliert
Lipopolysaccharide induzieren geschlechtsabhängige Anomalien in der Entzündungsreaktion und im Sozialverhalten
Anzeichen von Hypomyelinisierung
Die STA3GAL5-KO-Maus ist eine milde Form Abbildung des STA3GAL5-Aufalls. Schwerere Formen gehen mit Entwicklungsstörung, schweren Hör-, Seh-, motorischen und kognitiven Beeinträchtigungen sowie Störungen der Atmungskette einher. Mehr hierzu unter STA3GAL5 im Beitrag Genkandidaten ohne plausiblen Wirkweg in Bezug auf ADHS
St3gal5-/-/B4galnt1-/- Mäusen mit doppeltem Knockout fehlt jegliches Gangliosid-Derivat von LacCer.
Sie entwickeln bald nach der Geburt eine schwere Neurodegeneration mit gestörten Axon-Glia-Interaktionen, Schwäche der hinteren Gliedmaßen, Ataxie, Tremor und verstärkte Entzündungsreaktionen. Sie sterben vor dem Alter von zwei Monaten…
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.15. Neonatale Anoxie-Maus
Neonatale Anoxie (nachgeburtlicher Sauerstoffmangel) erhöht das ADHS-Risiko.
Symptome:
Männchen waren stärker beeinträchtigt als Weibchen.
Hyperaktivität
bei Männchen im Offenfeld
von Tag P20 bis P45
nicht erhöht
Defizite des räumlichen Gedächtnisses dauerhaft
kognitive Beeinträchtigungen bei der Aufgabenerfassung
Defizite bei der anhaltenden Aufmerksamkeit
Impulsivität erhöht
Zwanghaftigkeit erhöht
erhöhtes Schmerzempfinden
Reaktionen je nach nozizeptivem Stimulus geschlechtsspezifisch
Angstverhalten bei erwachsenen Männchen
Neurophysiologische Veränderungen:
Anomalien bei Monoaminen
Zelldichte im CA1-Hippocampus verändert
Zellverlust in Substantia nigra
Verlust von Hirnvolumen, insbesondere ipsilateral, in
gesamter Hemisphäre
Großhirnrinde
weißer Substanz
Hippocampus
Striatum
Akute Anoxie (akuter Sauerstoffmangel) bewirkte:
Binnen 20 Minuten:
Noradrenalin verringert im Cerebellum
Dopamin verringert im…
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.16. Cry1Δ11-Mäuse
Cry1Δ11 (c. 1717 + 3A > C)-Mäuse zeigen ADHS-ähnliche Symptome:
Hyperaktivität
Impulsivität
Lerndefizite
Gedächtnisdefizite
hyperaktiver cAMP-Signalweg im Nucleus accumbens
hochreguliertes c-Fos, hauptsächlich in Dopamin-D1-Rezeptor-exprimierenden mittelgroßen stacheligen Neuronen (DRD1-MSNs) im NAc lokalisiert
erhöhte neuronale Erregbarkeit von DRD1-MSNs im Nucleus accumbens
das CRY1Δ11-Protein konnte, anders als das WT CRY1-Protein, mechanistisch nicht mit dem Gαs-Protein interagieren und die DRD1-Signalübertragung hemmen
der DRD1-Antagonist SCH23390 normalisierte die meisten ADHS-ähnlichen Symptome
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.19. SERT-KO-Mäuse bei Western Diet
Mäuse mit einem deaktivierten Serotonintransporter-Gen zeigen unter Western Diet („westliche Ernährung“ mit einem hohen Anteil an gesättigten Fetten, Cholesterin und Zucker):
Verhaltensweisen, die an ADHS erinnern
erhebliche Stoffwechselstörungen
Diese Anomalien könnten durch eine Störung der Insulinrezeptor (IR)-Signalübertragung vermittelt werden, die auch mit ADHS bei Erwachsenen in Verbindung gebracht wird.
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.20. GLUT3-KO-Mäuse
…der insbesondere für die Energieversorgung von Neuronen im Gehirn wichtig ist.
Mäuse mit einem homozygot deaktivierten GLUT3-Gen zeigten ADHS-Symptome:
Hyperaktivität bei Angst
bei Männchen ausgeprägter als bei Weibchen
Motorische Probleme
verringerte Latenzzeit bis zum Sturz im motorischen Rotorod-Test
eine gestörte kontextuelle Angstkonditionierung (verringert)
bei Weibchen stärker ausgeprägt
räumliches Gedächtnis beeinträchtigt
verringerte Zeit im Zielquadranten bei Tests des räumlichen kognitiven Gedächtnisses im Wasserlabyrinth
Impulsivität
erhöhte Kontaktfreudigkeit, insbesondere bei Neuem
bei Weibchen stärker ausgeprägt
In heterozygoten GLUT-3+/- Mäusen wirkte eine ketogene Diät geschlechtsspezifisch:
Nur männliche GLUT-3+/- Mäuse zeigten im Alter von 5 Monaten:
reduzierte Glukose-/Laktatkonzentrationen im…
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.22. Pränatale Nikotinexposition Maus
Mäuse, die pränatal Nikotin ausgesetzt werden, zeigen erhöhte ADHS-Symptome. Methylphenidat verbessert das Verhalten und die Neuroplastizität bei diesen Mäusen.
Dies wird unter anderem auf eine Beteiligung der AMPA-Rezeptor-Untereinheitenzusammensetzung und der Morphologie der synaptischen Spines im Hippocampus bei ADHS zurückgeführt.