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Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
2. Motorische Ungeschicklichkeit
…auf die schulische Leistung, die vorberuflichen und beruflichen Aktivitäten sowie auf Freizeit und Spiel aus.
Der Beginn liegt in der frühen Entwicklungsphase.
Die Schwierigkeiten in der Motorik kann ein Arzt nicht besser durch eine intellektuelle Verzögerung, eine Sehbehinderung oder andere neurologische Erkrankungen erklären, die die Bewegung beeinträchtigen.
Die Verzögerung liegt in der Regel im Erwerb der motorischen Fähigkeiten. Motorische Meilensteine sind oft nicht verzögert.
2.2. Grobmotoriker
Häufige Unfälle, Anstoßen, blaue Flecken. Siehe auch unter Symptome von ADHS.
2.3. Beeinträchtigte Feinmotorik, schlechte Schrift - 60 %
Bis zu 60 % der ADHS-Betroffenen leiden unter einer beeinträchtigten Feinmotorik, wie einer schlechten Handschrift.
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
3. Affektive Störungen (Depressionen / Dysphorie / Dysthymie / Manie) - 30 bis 61 % (ggüber 4,7 bis 8,9 % = + 550 %)
Dysphorie bei Inaktivität ist ein originäres ADHS-Symptom und kein Symptom einer Depression. Eine antidepressive Behandlung von Dysphorie bei Inaktivität wäre ein Kunstfehler.
⇒ Depression und Dysphorie bei ADHS
Von 70 Erwachsenen mit ADHS hatten 60,7 % in ihrem Leben eine affektive Störung gehabt, gegenüber 25,7 % der Nichtbetroffenen.
3.1. Depression
Depression fand sich
nach einer großen schwedischen Kohortenstudie bei 42,28 % (Männer: 35,60 %; Frauen: 40,27 %) der erwachsenen ADHS-Betroffenen gegenüber 4,69 % (Männer: 3,55 %; Frauen: 5,87 %) der Nichtbetroffenen.
nach einer anderen Kohortenstudie bei 29,9 % (über die gesamte Altersspanne) und 55,7 % ggüber 24…
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
4. Aggressives Verhalten - über 50 %
Etwas mehr als 50 %
Aggressives Verhalten ist kein originäres Symptom von ADHS-HI. Aggressivität kann ein Ausdruck von Stress sein, doch nicht jeder Mensch reagiert auf Stress mit Aggressivität, auch nicht jeder, der Stress eher externalisiert.
Für eine reine Komorbidität spricht unter anderem, dass ADHS-unspezifische Medikamente wie Risperidon lediglich Aggressivität, nicht aber ADHS-Symptome verringern, während MPH (Methylphenidat) die Symptome von ADHS und ODD gleichermaßen lindern kann.
Siehe auch ⇒ Neurophysiologische Korrelate von Aggression
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
6. Angststörungen - bis 47 % (ggüber 19,5 %)
…ADHS-Betroffene haben eine Prävalenz von 47,1 %, mithin rund 2,4-fach erhöht. Generalisierte Angststörung (eine Form von Angststörungen) betrifft bis zu 5 % der Kinder und Jugendlichen und zwischen 3 und 6 % der Erwachsenen.
Es fand sich keine genetische Überlappung von ADHS und Angststörungen. Gene, die mit hoher Intelligenz korrelierten, zeigten einen Schutzfaktor gegen ADHS, nicht jedoch gegenüber Angststörungen.
6.1. Angststörungen bei Kindern - 25 bis 38 % (ggüber 7 bis 10 % = bis + 400 %)
37,9 % im Iran bei Kindern zwischen 6 und 18 Jahren.
37,34 % (ggüber 7,42 % bei nicht ADHS Betroffenen) = 5-faches Risiko für…
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
7. Substanzmissbrauch und Sucht - bis 45 %
…einer großen schwedischen Kohortenstudie bei 35,12 % (Männer: 39,44 %; Frauen: 30,88 %) der erwachsenen ADHS-Betroffenen gegenüber 3,61 % (Männer: 4,40 %; Frauen: 2,79 %) der Nichtbetroffenen.
Eine große norwegische Kohortenstudie fand Substanzmissbrauch bei 21,9 % (Männer: 27,5 % Frauen: 16,2 %) der erwachsenen ADHS-Betroffenen gegenüber 2,9 % (Männer: 3,6 %; Frauen: 2,1 %) der Nichtbetroffenen.
Unter erwachsenen SUD-Patienten in drei Drogenrehabilitationszentren im städtischen Malaysia betrug die ADHS-Prävalenz 47,2 %. SUD-Betroffene mit ADHS zeigten im Vergleich zu SUD-Betroffenen seltener medizinische Komorbiditäten (84,9 % vs. 93,3 %) häufiger eine Vorgeschichte von Inhaftierungen (80,8 % vs…
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
6. Sucht / Abhängigkeit (Alkohol: 5 %, Spiel: 0,31 %)
…Risikofaktoren.
Eine Untersuchung zeigte bei schwer Süchtigen eine ADHS-Prävalenz von 16,7 % im Vergleich zu 2,5 % in der Kontrollgruppe.
Noch signifikanter war, dass 53 % der schwer Süchtigen ein sozialgestörtes Verhalten in der Kindheit bzw. Adoleszenz (bis 15 Jahre), gemessen am SKID-II, aufwiesen (Kontrollprobanden mit 2,5 %). Eine frühere Störung des Sozialverhaltens (OR = 35.1) im Vergleich zu einem kindlichen hyperkinetischen Verhalten (OR = 5.7) stellt mit Abstand den größeren Risikofaktor für eine schwere Sucht dar.
Dies deutet für uns darauf hin, dass Sucht vorwiegend bei ADHS-HI und weniger bei ADHS-I eine Rolle spielt…
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
8. Restless Legs (RLS, Akathisie) - 11 bis 44 % (ggüber 2,6 bis 15,3 %)
…und ADHS
Restless legs könnte durch eine Downregulation von Adenosin-A1-Rezeptoren als Folge eines Eisenmangels entstehen.
Adenosin ist mit Dopamin eng verbunden. Adenosinrezeptoren sind überall im Gehirn in der Nähe von Dopaminrezeptoren zu finden und bilden mit diesen zuweilen Rezeptorheteromere. Adenosin könnte auch bei ADHS involviert sein, wenn auch wohl eher über eine überhöhte Adenosin-Wirkung an Adenosin-A2A-Rezeptoren. Adenosin hemmt Dopamin, Adenosinantagonisten wie Koffein (Kaffee, Cola, Schwarztee) und Theobromin (Kakao) erhöhen mithin Dopamin.
Mehr hierzu im Beitrag => Adenosin .
8.3. Behandlung von RLS bei ADHS
Problematisch bei der Komorbidität von Restless legs und ADHS ist…
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
9. Entwicklungsstörung - 24,7 %
Entwicklungsstörung (Developmental disability) (Erwachsene mit ADHS gesamt: 24,7 %; Frauen 25,6 %, Männer 23,8 %; ADHS-I 22,6 %, ADHS-C 25,6 %, ADHS-HI 37,5 %)
9.1. Spezifische Entwicklungsstörungen - 37,4 % (ggüber 13,4 %)
bei ADHS-betroffenen Kindern: 37,4 %
bei Nichtbetroffenen: 13,4 %
= das 3-fache Risiko
9.2. Spezifische Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten - 23 % (ggüber 2,8 %)
bei ADHS-betroffenen Kindern: 23,0 %
bei Nichtbetroffenen: 2,8 %
= das 8-fache Risiko
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
10. Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) - 3,6 bis 21 % (ggüber 0,40 bis 1,85 %)
…Autismus, die zugleich ADHS hatten, zeigten in einer großen Studie deutlich stärkere Symptome von ADHS, Lernstörungen und ODD als Jungen mit ASS und ADHS.
Eine Kohortenstudie nennt 3,6 % (über die gesamte Altersspanne).
Weitere Quellen nennen keine %-Zahlen.
Quelle
DSM-IV schrieb noch vor, dass ADHS und Störungen des Autismusspektrums nicht komorbid diagnostiziert werden dürften. Dies wurde in DSM 5 geändert.
In der Gesamtbevölkerung tritt ASS bei 1 von 54 Jungen (1,85 %) und bei 1 von 252 Mädchen (0,40 %) auf.
Es gibt Hinweise, dass ADHS und Autismus gemeinsame genetische Wurzeln haben. ADHS und ASS teilen sich zwei Gene…
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
21. Impulskontrollstörung, Störung der Impulskontrolle - 19,6 % (ggüber 6,1 %)
Die Bevölkerungsprävalenz von Impulskontrollstörung liege bei 6,1 %. ADHS-Betroffene haben eine Prävalenz von 19,6 %, mithin rund 3,2-fach erhöht.
Erwachsene gesamt 2,6 %; Frauen 2,9 %, Männer 3,7 %; ADHS-I 1,2 %, ADHS-C 5,0 %, ADHS-HI 12,5 %
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
11. Anpassungsstörungen - 18,9 % (ggüber 3 %)
Anpassungsstörungen werden als Reaktionen auf ein einmaliges oder fortbestehendes belastendes Lebensereignis beschrieben.
Typen von Anpassungsstörungen sind:
Kurze depressive Reaktion
Längere depressive Reaktion (bis zu 2 Jahre)
Angst und depressive Reaktion gemischt
mit vorwiegender Beeinträchtigung anderer Gefühle
mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens
mit gemischter Störung von Gefühlen und Sozialverhalten
mit sonstigen vorwiegend genannten Symptomen
Prävalenz bei vorliegender ADHS:
bei erwachsenen ADHS-Betroffenen: 18,9 %
bei Nichtbetroffenen: 3,0 %
= das 6-fache Risiko
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Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
12. Lernstörungen - bis 92 %
12.1. Lernstörungen bei Kindern - 10 bis 92 %
10 – 92 %/ allgemeine Lernschwäche (ca. 20 %)
12.2. Lernstörung bei Erwachsenen - 2 % (ggüber 1,6 %)
Erwachsene gesamt 1,6 %; Frauen 1,4 %, Männer 2,4 %; ADHS-I 1,5 %, ADHS-C 2,5 %, ADHS-HI 2,5 %
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
13. Teilleistungsstörungen - bis 40 %
…komorbide Diagnosen, wobei ADHS bei 54,9 % die am häufigsten auftretende Komorbidität war. Jungen waren häufiger betroffen.
13.1. Leseschwäche, Legasthenie, Dyslexie - 8 bis 40 % (ggüber 5,6 %)
Es ist zu unterscheiden:
Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS): erworbene vorübergehende Schwäche, hat ihre Ursachen meist in äußeren Umständen
Legasthenie: genetisch verursachte Störung im Bereich Lesen und Schreiben, die durch normales Üben nicht bewältigt werden kann
Dyslexie (Leseschwierigkeit): Fähigkeit eingeschränkt, Wörter oder Texte zu lesen und zu verstehen, trotz normalem Seh- und Hörvermögen. Werkzeugstörung.
Alexie: völliger Verlust der Lesefähigkeit
8 – 39 %, 25 – 40 %, 40 %
Dyslexie und ADHS haben eine relevante genetische Übereinstimmung. Es…
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
15. Bipolare Störungen - 4,5 bis 35,5 % (ggüber 0,2 bis 3,6 %)
…eine ADHS-Störung vor, erhöhte sich das Risiko einer bipolaren Störung über die Lebenszeit um das 12-fache, lagen zuvor eine ADHS und eine Angststörung vor, erhöhte sich das Risiko um das 30-fache gegenüber Personen ohne ADHS und ohne Angststörung.
Bipolar-Betroffene haben eine ADHS-Prävalenz von:
60 % (Metaanalyse von zwanzig Studien mit n = 2.722 PBD-Patienten (Durchschnittsalter = 12,2 Jahre)
27 % bei euthymen Bipolar-Betroffenen
25 % (n = 703 erwachsene Bipolar-Betroffene), wobei Männer und BP-Typ I häufiger eine ADHS-Komorbidität aufwiesen.
3,06-fach erhöht
Eine Metastudie fand eine Bipolare Störung bei ADHS…
Komorbidität bei ADHS / Diagnostik
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
16. Essstörungen – Loss of Control Eating Syndrome (LOC-ES) - 7,5 bis 11,4 % (ggüber 1,4 %)
12-fach erhöhtes Risiko bei ADHS-HI-Betroffenen.
Eine Kohortenstudie an Iranischen Kindern und Jugendliche fand bei Betroffenen von Essstörungen eine erhöhte Prävalenz von ADHS mit 7,5 %.
Eine sehr große Studie fand bei ADHS das Risiko von Bulimie oder Anorexie 18,3-fach erhöht.
Appetitstörungen bei Erwachsenen mit ADHS: 21 %
Disordered Eating war bei Jugendlichen mit ADHS um 40 % häufiger.