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Entstehung / Genetische und epigenetische Ursachen von ADHS - Einführung / Genetische Kandidaten bei ADHS
3. Monogenetische ADHS-Ursachen
14. 22q11.2 Duplikationssyndrom (18,2 % bis 44 %)
Weitere Namen: DUP22Q11.2; Chromosome 22q11.2 Microduplication Syndrome
Das 22q11.2-Duplikationssyndrom tritt unter 1600 Geburten ein Mal auf.
22q11.2Dup wird meist von den Eltern vererbt.
Die ADHS-Prävalenz bei 22q11.2Dup liegt bei rund 18,2 % bis 44 %.
Unter ADHS-Betroffenen fand sich bei 0,25 bis 0,33 % ein 22q11.2Dup.
Weitere typische Symptome sind:
Gesichtsauffälligkeiten
angeborene Herzfehler
Immundefekte
Gaumenspalte
Kleinwuchs
Adipositas
Entwicklungsverzögerung
Die Behandlung der ADHS-Symptome erfolgt nach den üblichen Schemata. Eine niedrig startende Eindosierung mit langsamer Aufdosierung wird auch hier empfohlen.
Entstehung / Umweltfaktoren als Ursache von ADHS
5. Eltern und Familie als ADHS-Risikofaktoren
5.4. Herzkrankheit der Mutter (+ 189 %)
Unter 5-jährigen Kindern von Müttern war das ADHS-Risiko bei einer bei der Geburt bestehenden Herzkrankheit der Mutter um 189 % erhöht.
Entstehung / Genetische und epigenetische Ursachen von ADHS - Einführung / Genetische Kandidaten bei ADHS
3. Monogenetische ADHS-Ursachen
15. PAH (Phenylketonurie, PKU; 40 %)
…im Gehirn.Daneben bewirkt ein Phenylalaninüberschuss Veränderungen des zerebralen Myelins und der Proteinsynthese sowie reduzierte Spiegel von Serotonin im Gehirn bewirkt. ADHS und Phenylketonurie haben mithin die Gemeinsamkeit eines Dopaminmangels.
Eine Metastudie fand unter PKU-Betroffenen bei 40 % ADHS und Hyperaktivität (Metastudie, k = 8, n = 222). Eine kleine Studie fand eine ADHS-Quote von 38 %.
Phenylketonurie-Betroffene zeigen häufig Symptome von ADHS, wobei die Subtypen mit Hyperaktivität zu überwiegen scheinen.
Eine Behandlung mit Sapropterin verbesserte in einer pharmafinanzierten Studie bei Phenylketunorie die ADHS-Symptomatik. Eine Studie schlägt die bei PKU hilfreiche Behandlung mit BH4 auch für ADHS vor.
Symptome / Gesamtliste der ADHS-Symptome nach Erscheinungsformen
11. Kommunikationsprobleme bei ADHS
Autor: Ulrich Brennecke
Review: Dipl.-Psych. Waldemar Zdero
Bei ADHS können Sprachprobleme auftreten, wie übermäßiges Reden, undeutliche Sprache und verwirrter Sprachausdruck. Der Kommunikationsstil ist interessenfokussiert und Smalltalk wird häufig als langweilig empfunden.
11.1. Sprachprobleme bei ADHS
Sprechdurchfall, Redelust, Wortschwemme (Logorrhö , Polyphrasie)
Antworten (z.B. Mails) werden zuweilen ausufernd
Antworten schweifen vom Thema ab
Gesprächspartner kommen kaum zu Wort (ADHS-HI-Subtypen)
Sprechweise schnell und undeutlich
Sprachausdruck häufig “verwirrt”
gefüllte Pausen
Wiederholungen
Überarbeitungen
abgebrochene Äußerungen
Schwierigkeiten bei der Aussprache
11.2. Kommunikationsstil bei ADHS interessenfokussiert
Smalltalk wird als langweilig empfunden
Betroffene hyperfokussieren schnell auf sie interessierende Themen
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Geeignete Medikamente bei ADHS
Stimulanzien (MPH, AMP) bei ADHS
Stimulanzien (Psychotonika, Psychoanaleptika, Aufputschmittel, umgangssprachlich: Upper; Singular: Stimulans) sind psychotrope Substanzen, die anregend (stimulierend) wirken, indem sie die Nervenaktivität erhöhen, beschleunigen oder verbessern.
Das Gegenteil sind Beruhigungsmittel (Sedativa, umgangssprachlich: Downer).
ADHS-Medikamente unterteilen sich in Stimulanzien (Methylphenidat, Amphetaminmedikamente) und Nichtstimulanzien (Atomoxetin, Guanfacin und andere).
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Geeignete Medikamente bei ADHS
Stimulanzien (MPH, AMP) bei ADHS
1. Stimulanzien chemisch betrachtet
…Stammsubstanz aller natürlich und künstlich erzeugten Phenethylamine. Es ist die übergeordnete chemische Gruppe und ist ein sogenanntes Spurenamin, da es nur in geringen Mengen im Körper zu finden ist. Viele Substanzen innerhalb dieser großen Gruppe besitzen eine psychotrope Wirkung.
Katecholamine
Dopamin
Noradrenalin
Adrenalin
Phenylethylamine
Methylphenidat
Amphetamine
Eine Gruppe von zumeist künstlich hergestellten Phenethylaminen, die aufgrund ihrer aufputschenden Wirkung auch als Weckamine bezeichnet werden
Dexamphetamin
Wirkstoff vieler ADHS-Amphetamin-Medikamente
Methamphetamin
wurde Ende des 19th Jahrhunderts entwickelt und als Kriegsdroge eingesetzt (Pervitin, bis 1988 in Deutschland im Handel; Desoxyn (USA))
in der Drogenszene u.a. als „Meth“, „Crystal“ oder „Crystal Meth…
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Neurophysiologische Korrelate von motorischen Problemen
…Tonischen Nackenreflex (ATNR) und dem Symmetrischen Tonischen Nackenreflex (STNR). Mehr hierzu unter Persistierende Tonische Nackenreflexe im Beitrag Motorische Symptome von ADHS im Kapitel Symptome
ADHS-Betroffene zeigen häufig eine Atrophie des Cerebellums, die mit Problemen von Gleichgewicht und Gangkontrolle korrelieren. Diese Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen sind mit Hemmungsdefiziten aufgrund von Kleinhirnanomalien verbunden.
Anti-Yo-Antikörper sind Immunglobulin G (IgG) Autoantikörper, die mit einem 62 kDa Purkinje Zell-Zytoplasmaprotein reagieren. Sie beeinträchtigen die Funktion des Cerebellums (Kleinhirn). Eine Untersuchung fand bei 77,5 % der Kinder mit ADHS Anti-Yo-Antikörper. Bei diesen Kindern waren zugleich die IL-6 und IL-10-Plasma…
Entstehung / Genetische und epigenetische Ursachen von ADHS - Einführung / Genetische Kandidaten bei ADHS
3. Monogenetische ADHS-Ursachen
16. 22q11.2 Deletionssyndrom (6 % bis 37 %)
…novo, d.h. nicht als Vererbung von Geneigenschaften der Eltern.
Die ADHS-Prävalenz bei 22q11.2Del liegt bei rund 6 % bis 37 %.
Unter ADHS-Betroffenen fand sich bei 0,14 % ein 22q11.2Del.
DEL22Q11.2 ist assoziiert mit
Chromosom 22Q11.2 Deletionssyndrom, distal
Hornhautstaphylom.
Mehr als 85 % der DEL22Q11.2-Betroffenen ohne ADHS-Diagnose berichteten ADHS-Symptome.
Die Behandlung der ADHS-Symptome erfolgt nach den üblichen Schemata. Eine niedrig startende Eindosierung mit langsamer Aufdosierung wird auch hier empfohlen.
Betroffene von 22q11.2 Deletions-Syndrom (DS) haben ein erhöhtes Risiko für komorbide psychische Störungen wie ADHS, Schizophrenie, Depression oder intellektueller Behinderung…
Entstehung / Umweltfaktoren als Ursache von ADHS
1. Pränatale Stressoren als ADHS-Risikofaktoren
1.2. Gifte und Schadeinwirkungen während der Schwangerschaft (bis + 778 %)
…die Anzahl der Neuronen im parietalen Kortex durch Beeinträchtigung der Neurogenese und Gliogenese während der Kortexentwicklung und beeinträchtigte die dendritische Spine-Architektur und die synaptische Aktivität im parietalen Kortex. Zudem induzierte pränatales DMEP bei Mäusen Hyperaktivität und reduzierte Angstverhalten.
Pränatale Phthalat-Exposition erhöhte in Verbindung mit einer genetischen Disposition für Phthalat-induzierte Entzündungen das Risiko des Nachwuchses für ADHS im Alter von 11,5 Jahren auf das 2,42-fache und für ASS auf das 2,15-fache.
1.2.7. Koffeinkonsum in der Schwangerschaft (+ 130 %)
Eine Studie an n = 9.978 Kindern fand eine Korrelation zwischen pränataler Koffeinaufnahme…
Symptome
SCT - Sluggish Cognitive Tempo / CDS - Cognitive Disengagement Syndrome
2. CDS / SCT als eigenständige Störung
…wie bei Kindern und Jugendlichen, auch wenn es etwas später eintritt als ADHS. Es gibt also kein teilweises Verschwinden der Symptome bei einer Teilgruppe der Betroffenen.
Eine 7-jährige Longitudinalstudie an 639 Zwillingen fand demgegenüber, dass SCT in der Regel nur kurz bestehe (1 – 2 Jahre) und keine bleibenden Nachteile auf akademische Erfolge habe.
SCT zeigte gegenüber ADHS Abweichungen bei der HRV, die auf Probleme mit dem Arousal hindeuten könnten. Ausgehend von den Symptomen bei CDS vermuten wir starke Zusammenhänge mit Einschränkungen im Arousal.
SCT zeigte eine verringerte Gewissenhaftigkeit.
SCT-Betroffene, die zugleich ADHS haben, sollen besonders häufig MPH-Nonresponder…
Entstehung / Genetische und epigenetische Ursachen von ADHS - Einführung / Genetische Kandidaten bei ADHS
3. Monogenetische ADHS-Ursachen
17. SRRM2, Serine/Arginine Repetitive Matrix 2 (36 % ?)
…im Cajal-Körper und im Kernfleck. SRRM2 ist als Teil des katalytischen Schritt-2-Spleißosoms vom U2-Typ und des präkatalytischen U2-Spleißosoms am mRNA-Spleißen beteiigt. SRRM2 ist ein Biomarker für Parkinson.
SRRM2 ist assoziiert mit:
Status Epilepticus
Chondromalacia of Patella
Verwandte Signalpfade:
Processing of Capped Intron-Containing Pre-mRNA
RNA-Bindung
C2H2-Zinkfingerdomänen-Bindung
Paralog: MUC12
SRRM2-Genvarianten mit Funktionsverlust zeigen als gemeinsame klinischen Merkmale:
Entwicklungsverzögerung
in unterschiedlichem Ausmaß
bei 0,3 % aller Betroffener von Entwicklungsstörungen konnte ein Zusammenhang mit SRRM2 festgestellt werden
ADHS
ADHS-Symptome bei 8 von 22 Betroffenen
Autismus
Makrozephalie
Hypotonie
gastroösophagealer Reflux
Übergewicht/Adipositas
Entstehung / Genetische und epigenetische Ursachen von ADHS - Einführung / Genetische Kandidaten bei ADHS
3. Monogenetische ADHS-Ursachen
18. Velokardiofaziales Syndrom (22q11DS) (33 % ?)
Weitere Namen: CATCH 22, Cayler kardiofaziales Syndrom, Di George-Syndrom, DiGeorge-Sequenz, Mikrodeletion 22q11.2, Monosomie 22q11, Sedlackova-Syndrom, Sphrintzen-Syndrom, Syndrom der konotrunkalen Anomalie mit Gesichtsdysmorphie, Takao-Syndrom
22q11.2-Deletions-Syndrom (DS)
Die Prävalenz des Velokardiofaziales Syndroms liegt bei 1 - 5 / 10.000 (0,01 bis 0,05 %)
Eine Studie fand in 2 von 6 Betroffenen ADHS.
Entstehung / Genetische und epigenetische Ursachen von ADHS - Einführung / Genetische Kandidaten bei ADHS
3. Monogenetische ADHS-Ursachen
19. NF1 (Neurofibromatose Typ 1; 28,9 %)
…Berioffenen bereits im Alter von 36 Monaten ein ADHS.
Bei 5 bis 11 % der Personen mit NF-1 beruht diese auf einem Mikrodeletionssyndrom der Neurofibromatose Typ 1.
Bei 57 Betroffenen mit NF-1-Mikrodeletionssyndrom fanden sich:
28 Betroffene mit Typ-1, 4 Typ-2, 2 Typ-3, 9 atypische Deletionen und 14 Betroffene unbestimmter Deletionen
bei 33 von 41 (80,5 %) Lernschwierigkeiten
bei 39 von 49 (79,6 %) Entwicklungsverzögerungen
bei 35 von 49 (71,4 %) expressive und/oder rezeptive Sprachverzögerungen
bei 38 von 56 (67,9 %) beschreibbare Gesichtsmerkmale
bei 23 von 42 (54,8 %) ADHS
bei 25 von 57 (43…
Entstehung / Genetische und epigenetische Ursachen von ADHS - Einführung / Genetische Kandidaten bei ADHS
3. Monogenetische ADHS-Ursachen
20. MBOAT7-Enzephalopathie (26,6 % ?)
Von 15 Betroffenen von MBOAT7-Enzephalopathie zeigten 4 Aufmerksamkeitsprobleme (26,6 %).
MBOAT7-Enzephalopathie ist assoziiert mit Neuroentwicklungsstörungen, geistiger Behinderung, Epilepsie und neuropsychiatrische Störungen wie ADHS und ASS.
Entstehung / Genetische und epigenetische Ursachen von ADHS - Einführung / Genetische Kandidaten bei ADHS
3. Monogenetische ADHS-Ursachen
21. ANKRD11, Ankyrin Repeat Domain Containing 11 (KBG-Syndrom; 24 %)
…HDACs) an den p160-Coaktivator/Nuklearrezeptor-Komplex rekrutieren, um ligandenabhängige Transaktivierung zu hemmen. ANKRD11 spielt eine Rolle bei der Proliferation und Entwicklung der kortikalen neuralen Vorläuferzellen. ANKRD11 kann die Knochenhomöostase regulieren.
ANKRD11 ist assoziiert mit:
seltene genetische geistige Behinderungen
KBG-Syndrom
KBG ist ein seltenes Syndrom. Genetische Varianten in der Ankyrin Repeat Domain 11 (ANKRD11) und Deletionen in 16q24.3 können das KBG-Syndrom verursachen. In einer Gruppe von 25 KBG-Betroffenen waren 24 % mit ADHS diagnostiziert.
KBG geht einher mit
Makrodontie
ausgeprägte kraniofaziale Merkmale
Kleinwuchs
Skelettanomalien
globale Entwicklungsverzögerung
Krampfanfälle
geistige Behinderung
Hörverlust und/oder Mittelohrentzündung
Sehstörungen
Kryptorchismus
Kardiopathie
Fütterungsprobleme