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Ergebnisse für "adhs typen"
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Weniger geeignete Medikamente bei ADHS
Venlafaxin bei ADHS
…als Ausdosierungsfolge).
SSRI zeigten bei ADHS keine Wirkung
Venlafaxin wurde nur in wenigen Studien mit wenigen Probanden in Bezug auf ADHS getestet. Die Verbesserung der ADHS-Symptome war sehr bescheiden, während die Nebenwirkungen erheblich waren.
Eine RCT an n = 38 Kindern fand eine leicht bessere Wirkung von MPH als Venlafaxin im Lehrer- und Elternrating, auch wenn der Unterschied statistisch nicht signifikant war. Die Responderquote auf Venlafaxin betrug 63 %, die auf MPH 68 %.
Eine RCT an Erwachsenen mit ADHS fand keine Wirkung von Venlafaxin im Vergleich zu Placebo.
Von einer Verwendung von Venlafaxin bei ADHS raten wir daher ab.
ACHTUNG…
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Schlafstörungsbezogene Medikamente bei ADHS
Melatonin bei ADHS
1. Melatonin und Dopamin und der circadiane Rhythmus
…Melatonin unterdrückt Dopamin, während Dopamin Melatonin unterdrückt. Die Wechselwirkung zwischen Dopamin und Melatonin sind damit Teil des circadianen Systems. Störungen des Dopaminsystems schlagen damit leicht auf das Melatoninsystem durch und umgekehrt. Vor diesem Hintergrund könnten bei ADHS der Dopaminmangel und die hohe Häufigkeit eines nach hinten verschobenen Tagesrhythmus bei ADHS (die mit Melatoninmangel einhergehen kann) unmittelbar miteinander verbunden sein.
Siehe hierzu unter ⇒ Dopamin und Melatonin: Wach-/Schlafverhalten, circadianer Rhythmus .
Ein Regelmechanismus verbindet Dopamin-D4-Rezeptoren und Melatonin:
D4R können in der Zirbeldrüse Rezeptor-Heteromere mit β1- und α1B-Adrenozeptoren (β1R und α1BR) bilden. In diesen Rezeptor…
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Melatonin bei ADHS
4. Melatonin und Stimulanzien
Eine Studie fand bei Kindern mit ADHS, die Methylphenidat einnahmen, dass ca. 60 % auf Melatonin bei Schlafproblemen ansprachen. Es wurden keine unangemessenen Nebenwirkungen festgestellt.
Methylphenidat veränderte den Melatoninplasmaspiegel nicht, unabhängig vom ADHS-Subtyp.
Eine Studie fand bei Kindern mit ADHS, die ADHS-Medikamente erhielten, eine dreimal so häufige Medikation gegen Schlafprobleme, wobei Melatonin das häufigste gegebene Medikament war. Weiter erhielt ADHS-C 2,5 Mal so häufig Medikamente gegen Schlafprobleme wie der ADHS-I-Subtyp.
Eine Studie zur Einnahme von MPH und Melatonin fand neben einer verkürzten Einschlafdauer und verringerten Durchschlafstörungen eine Verbesserung des Längenwachstums und der Gewichtszunahme durch Melatonin…
…werden von den Spitzen her blass oder gar blau und kalt aufgrund krampfartiger Verengungen der Blutgefäße.
Raynaud-Probleme sind bei ADHS-Betroffenen eine häufigere Komorbidität. ADHS-Medikamente können Raynaud auslösen oder verschlimmern. Uns sind Fälle bekannt, in denen Raynaud bei ADHS-Meidkamenteneinnahme durch parallelen Koffeinkonsum ausgelöst wurde und durch das Weglassen des Koffeins verschwand.
Raynaud wird unter anderem mit Alpha-1-Adrenozeptor-Antagonisten behandelt, z.B. Prazosin oder Tamsulosin (hochselektiv an den Prostata-Alpha-1-Adrenozeptoren).
Nach unserem Verständnis resultiert die ADHS-I-Problematik der Entscheidungsprobleme und Tagträumerei auf zu häufigen Abschaltungen des PFC. Dietrich nennt dies Posteriorisierung der Verhaltenssteuerung…
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Somatische Komorbiditäten bei ADHS
31. Schilddrüsenüberfunktion / Hyperthyreose
Weitere Synonyme sind Hyperthyreoidismus, Hyperthyroidismus, Schilddrüsenhormonvergiftung.
Bei Militärangehörigen mit einer Schilddrüsenüberfunktion war die Wahrscheinlichkeit von ADHS um 70 % erhöht. 68,3 % der Betroffenen hatten zuerst ihre ADHS-Diagnose bekommen und erst später ihre Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion erhalten.
Eine andere Studie fand bei ADHS-Betroffenen ein 2,53-faches Risiko (OR) für Autoimmunstörungen des Schilddrüsenhormonsystems.
Frauen mit Endometriose hatten ein verdoppeltes Risiko (OR 1,98) für ADHS als ihre Schwestern ohne Endometriose.
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Somatische Komorbiditäten bei ADHS
33. Polyarthritis (rheumatoide Arthritis)
Eine Studie fand, dass Genvarianten, die mit Polyarthritis korrelieren, das ADHS-Risiko kausal erhöhen können.
Von 1.608 Jugendlichen hatten 5,5 % eine ADHS-Diagnose. Unter diesen berichteten 1,3 % rheumatische Erkrankungen, gegenüber 1,1 % der Nichtbetroffenen (+ 18,2 %).
…Systems in diesem Zeitraum hindeutet. Gehirne von Ratten, deren Mütter während der Schwangerschaft mit einem Dopaminwiederaufnahmehemmer behandelt wurden, zeigten eine verlangsamte und verringerte Entwicklung der Dopaminausschüttung im Striatum.
Sauerstoffmangel während der Geburt kann langfristige Veränderungen des Dopaminsystems bewirken. Störungen des Dopaminsystems können Gehirnentwicklungsstörungen auslösen, wie sie mit ADHS in Verbindung gebracht werden.
2.1.1. Entwicklungsverlauf des dopaminergen Systems und Gehirnentwicklung bei Nagetieren
Bei Menschen ist die Hauptentwicklungsphase des Striatums, das von der Entwicklung des dopaminergen Systems stark betroffen ist, im zweiten Schwangerschaftstrimester.
Bei Nagetieren entsprechen die frühen postnatalen Tage der menschlichen Gehirnentwicklung im dritten Trimester der Schwangerschaft.
Entwicklungsverlauf bei…
Entstehung
Gehirnentwicklungsstörung und ADHS
3. Frühe Bindungsstörung beeinträchtigt Selbstorganisation der rechten Gehirnhemisphäre
…beeinflussen. Dopamin und Noradrenalin sind unter anderem für
Reifungsprozesse des Gehirns verantwortlich.
Bei ADHS sind insbesondere Anomalien der rechten Gehirnhemisphäre involviert.
Vielfache Untersuchungen bestätigen, dass frühkindliche Stresserfahrungen Veränderungen des Verhaltens und der Neurotransmitter bewirken können. ⇒ Stressschäden durch frühen / lang anhaltenden Stress
Wir sehen hierin keinen Widerspruch zur überwiegend genetischen Ursache von ADHS.
Erstens können die dopaminergen und noradrenergen Veränderungen, die die Gehirnentwicklung beeinträchtigen, ebenso durch Gene wie durch entsprechende Umwelteinflüsse während Entwicklungsschüben der betreffenden Gehirnregionen verursacht werden.
Zweitens implizieren die angenommenen 75 % Heritabilität von ADHS zwingend 25 % andere Ursachen.
Drittens können Umwelteinflüsse ihre Wirkungen durch epigenetische Veränderungen vermitteln, die…
Eine Studie fand bei ADHS-Betroffenen ein 2,31-faches Risiko (OR) für Colitis ulcerosa.
Interessant erscheint uns in diesem Zusammenhang, dass Colitis häufig mit stark erhöhten Adenosinspiegeln einhergeht. Adenosin hemmt Dopamin, insbesondere im Striatum und anderen für ADHS relevanten Gehirnregionen. Insofern wäre es zumindest theoretisch vorstellbar, dass Colitis ADHS-Symptome auch durch einen erhöhten Adenosinspiegel verursachen könnte. Mehr zu Adenosin unter ⇒ Adenosin im Kapitel Neurologische Aspekte.
Weiterhin geht Colitis mit Hypoxie einher. Hypoxie wiederum korreliert mit Entzündungen, was wiederum mit ADHS korreliert.
Diagnostik / Differentialdiagnostik bei ADHS
Diagnostische Herausforderungen bei ADHS
Bei der ADHS-Diagnostik gibt es verschiedene Herausforderungen, die beachtet werden müssen.
Neben der Differenzierung zwischen ADHS und anderen Störungsbildern sowie der Beachtung der vielfältigen Komorbiditäten, die insbesondere bei Erwachsenen aus einem bis dahin nicht behandelten ADHS verstärkt auftreten können (siehe dazu die Beiträge den Abschnitt Komorbidität bei ADHS , ergeben sich Besonderheiten unter anderem bei der die Diagnostik von Frauen, bei Hochbegabung oder bei Intelligenzminderung.
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Experimentelle Medikamente bei ADHS
Testosteron bei ADHS
2. MPH und Testosteron
Eine Studie fand keinen Einfluss einer 4-wöchigen MPH-Einnahme auf Testosteronspiegel bei ADHS.
Eine 12-Monatsstudie an ADHS-Betroffenen (Schnitt: 8,9 Jahre) fand signifikante Serumspiegelveränderungen durch MPH:
verringert:
SHBG
Progesteron
erhöht:
LH
FSH
freies Testosteron.
Dauer, Formulierung und Dosierung des MPH beeinflusste die Entwicklung der Gonadenhormone oder des Tanner-Stadiums nicht.
Eine Gruppe von 7 Case-Studien berichtet eine Korrelation zwischen MPH-Einnahme und verfrühter Pubertät. Die Basalhormonspiegel (luteinisierendes Hormon [LH], follikelstimulierendes Hormon und Östrogen/Testosteron) lagen im normalen Bereich.
Eine große Kohortenstudie fand keine Korrelation zwischen MPH-Einnahme und Testikelstörungen bei Jungen mit ADHS.
Eine Korrelation zwischen…
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Somatische Komorbiditäten bei ADHS
35. Morbus Bechterew / Spondylitis ankylosans
Eine Studie fand bei ADHS-Betroffenen ein 2,78-faches Risiko (OR) für Spondylitis ankylosans / Bechterew.
Interessant erscheint uns in diesem Zusammenhang, dass Bechterew häufig mit stark erhöhter Expression der A2A und A3-Adenosinrezeptoren in den Lymphozyten einhergeht.
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Schlafprobleme bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
3. Weitere Stoffe der Schlaf-Wachregulation
Melatonin
Ausführlich hierzu unter ⇒ Melatonin bei ADHS im Abschnitt ⇒ Medikamente bei ADHS – Übersicht / ⇒ Geeignete Medikamente bei ADHS im Kapitel ⇒ Behandlung und Therapie .
GHRH wirkt schlaffördernd
Der D1-Rezeptor im bovinen Hypothalamus vermittelte in vitro eine Verringerung der GHRH-Ausschüttung des Hypothalamus um 50 %
Orexin (Hypokretin)
Neuropeptid
Adenosin
Nukleosid
blockiert die Ausschüttung aktivierender Neurotransmitter, z.B.:
Noradrenalin
Dopamin
Acetylcholin
Proinflammatorische Zytokine
Prostaglandin D2
CRH wirkt schlafhemmend und beeinträchtigt den Tiefschlaf. Schlafprobleme könnten insofern unmittelbare Folge einer überaktivierten HPA-Achse sein.
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Schlafprobleme bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
4. Circadianer Rhythmus und Einfluss von Genen
…immunologische, kardiovaskuläre und Nierenfunktionen.
Viele Körperfunktionen des Menschen sind an den circadianen Rhythmus gebunden:
02:00 Tiefster Schlaf
04:30 Niedrigste Körpertemperatur
Aufwachen: Höchster Cortisolspiegel
07:30 Melatoninausschüttung endet
08:00 Höchster Testosteronspiegel (Männer)
08:30 Darmbewegungen wahrscheinlich
10:30 Maximum der Wachsamkeit
14:30 Maximum der Koordinationsfähigkeit
15:30 Schnellste Reaktionszeit
17.30 Kardiovaskuläre Effizienz und Muskelkraft
18:30 Höchster Blutdruck
19:00 Höchste Körpertemperatur
21:00 Beginn der Melatoninausschüttung
22:30 Unterdrückung der Darmbewegungen
Wenn all diese Elemente, wie bei ADHS-Betroffenen mit einem nach hinten verschobenen circadianen Rhythmus, um 1,5 Stunden später eintreten, ist nachvollziehbar, dass…