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Ergebnisse für "adhs diagnose"
Entstehung / Immunsystem und Verhalten
Immunreaktionen und Entzündungen als ADHS-Ursache?
4. Neuroinflammation und Parkinson
Parkinson ist wie ADHS von einem Dopaminmangel geprägt. Dieser entsteht bei Parkinson durch ein Absterben dopaminerger Neuronen, während die Ursache des (wohl etwas geringeren) Dopaminmangels bei ADHS vielfältigere Ursachen zu haben können scheint.
Neuroinflammation, also Entzündungen innerhalb des ZNS, sind eine relevante Ursache von Parkinson.
Oxidativer Stress hat erheblichen Einfluss auf den Dopaminstoffwechsel und zugleich auf Neuroinflammation und die bei Parkinson zugrunde liegende Neurodegeneration.
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Medikamente zu ADHS in Entwicklung
Levophacetoperan bei ADHS
Levophacetoperan
Weitere Namen: NLS-3 oder (R, R)-Enantiomer von Phacetoperan
Markenname: Lidepran® (8228 R.P.)
Levophacetoperan ist der umgekehrte Ester von Methylphenidat.
Es wurde Ende der 1950er Jahre in Kanada und Europa zur Behandlung von ADHS, Fettleibigkeit und Depressionen vermarktet.
(Levo-)Phacetoperan unterscheidet sich in seiner Wirkung auf das Katecholaminsystem von anderen Stimulanzien und zeigte ein günstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis.
Es war in einem umfassenden klinischen Einsatz bei fast tausend Kindern und Jugendlichen. Dabei wurden in großen Dosisbereichen geringere Nebenwirkungen als bei vergleichbaren Stimulanzien-Behandlungen festgestellt.
Eine Studie fand, dass Genvarianten, die mit Eisenmangelanämie (einer Blutbildstörung) korrelieren, das ADHS-Risiko kausal erhöhen können.
Bei chronischem oxidativem Stress oxidieren Proteine und Lipide und die DNA wird geschädigt. ROS können auch zur Aktivierung von Astrozyten und Mikroglia führen. Hohe ROS-Konzentrationen könnten eine starke Ausschüttung proinflammatorischer Chemokine und Zytokine aktivieren und einen Teufelskreis zwischen oxidativem Stress und Neuroinflammation auslösen.
Neuroinflammation wird als ein möglicher Entwicklungspfad für ADHS betrachtet.
Behandlung: Leitfaden und Effektstärke
Effektstärke verschiedener ADHS-Behandlungsformen
…Standardbehandlung” oder im Vergleich zu einer anderen Behandlungsmethode. Gleichwohl geben die Daten in ihrer Gesamtheit einen Eindruck zum Vergleich der Wirksamkeit zwischen den verschiedenen Medikamenten und Behandlungsformen.
Bei der Beurteilung von Studien zu Effektstärken muss zwischen unverblindeten und verblindeten Bewertungen unterschieden werden. Unverblindete Bewerter sind voreingenommen (Bias) und überschätzen die Behandlungseffekte. Bei Elternbewertungen erhöht die Kenntnis der Maßnahme die elterliche Toleranz gegenüber ADHS und/oder ihre Fähigkeit, mit den negativen Auswirkungen umzugehen, anstatt die Symptome zu verringern. Erst recht führt eine eigene Mitwirkung zu einem Bias (“der Aufwand muss sich doch gelohnt haben”), weshalb gerade Elternratings mit besonderer Vorsicht zu…
Entstehung
Gehirnentwicklungsstörung und ADHS
3. Frühe Bindungsstörung beeinträchtigt Selbstorganisation der rechten Gehirnhemisphäre
…beeinflussen. Dopamin und Noradrenalin sind unter anderem für
Reifungsprozesse des Gehirns verantwortlich.
Bei ADHS sind insbesondere Anomalien der rechten Gehirnhemisphäre involviert.
Vielfache Untersuchungen bestätigen, dass frühkindliche Stresserfahrungen Veränderungen des Verhaltens und der Neurotransmitter bewirken können. ⇒ Stressschäden durch frühen / lang anhaltenden Stress
Wir sehen hierin keinen Widerspruch zur überwiegend genetischen Ursache von ADHS.
Erstens können die dopaminergen und noradrenergen Veränderungen, die die Gehirnentwicklung beeinträchtigen, ebenso durch Gene wie durch entsprechende Umwelteinflüsse während Entwicklungsschüben der betreffenden Gehirnregionen verursacht werden.
Zweitens implizieren die angenommenen 75 % Heritabilität von ADHS zwingend 25 % andere Ursachen.
Drittens können Umwelteinflüsse ihre Wirkungen durch epigenetische Veränderungen vermitteln, die…
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
29. Störung der sexuellen Entwicklung
Quelle
Früherer Beginn sexueller Aktivität
bei ADHS-Betroffenen Kindern: 15 Jahre
bei Nichtbetroffenen: 16 Jahre
Mehr Sexualpartner
bei ADHS-Betroffenen: 18,6
bei Nichtbetroffenen: 6,5
Weniger Zeit mit einem Partner
Höhere Rate der Kontrazeption
Hohe Rate an unerwünschten Schwangerschaften
bei ADHS-betroffenen Kindern: 38 %
bei Nichtbetroffenen: 4 %
= das 19,5-fache Risiko
Teenagerschwangerschaften 5,5-fach
Teenagerschwangerschaften von Müttern mit ADHS: 15,3 %
Teenagerschwangerschaften von Müttern ohne ADHS: 2,8 %
Geburtenzahl erhöht (42:1)
= das 42-fache Risiko
Höheres Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten
bei ADHS-Betroffenen: 16 %
bei Nichtbetroffenen: 4 %
= das 4-fache Risiko
Eine Metastudie fand bei rund 33 % aller Narkolepsiebetroffenen zugleich ADHS.
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
31. Messi-Syndrom / Hoarding
Das Messi-Syndrom zeigt sich durch einen starken Drang zum Sammeln unnützer Gegenstände mit einer Tendenz der Vermüllung der Lebensumgebung. Es wird eine starke Koinzidenz zu ADHS diskutiert. Überblick zur Literatur bei Kuwano et al. Diese fanden eine Komorbidität von ADHS bei Messi-Betroffenen von 26,7 %.
Quelle
Eine Studie fand, dass Genvarianten, die einer erhöhten sozialen Interaktion korrelieren, einen Schutzfaktor gegenüber ADHS darstellen.
Quelle
Enuresis bei Kindern erhöhte das Risiko von komorbidem ADHS um das 2,15-fache (OR 3,15).
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
35. Suizidalität - 2,4 bis 6,7-fach
Eine Metastudie von 57 Untersuchungen fand eine Korrelation zwischen ADHS und
Suizidversuchen (OR 2,37)
Suizidgedanken (OR 3,53)
Suizidplänen (OR 4,54)
erfolgtem Selbstmord (OR 6,69).
Demnach ist Selbstmord bei ADHS zwischen 2,37 und 6,69 mal so häufig wie bei Nichtbetroffenen.
Eine weitere Studie fand eine erhöhte Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS (OR 1,1), wobei diese jedoch durch komorbide Depression, Reizbarkeit und Angst vermittelt wurde, nicht durch ADHS selbst.
Eine Studie fand eine vierfache Häufigkeit von ADHS bei Fibromyalgie-Betroffenen, ohne die Häufigkeit von Fibromyalgie bei ADHS-Betroffenen zu beziffern.
Folgen von ADHS
Folgen von ADHS
Autor: Ulrich Brennecke
Review (April 2024): Dipl.-Psych. Waldemar Zdero
Unbehandeltes ADHS hat nicht nur akute Verhaltenssymptome, sondern zeigt massive langfristige Folgen, die oft das gesamte Leben der Betroffenen beeinträchtigen.
Gesundheitliche Auswirkungen
Verringerte Lebenserwartung um 8,4 bis 11,1 Jahre
Erhöhtes Risiko von Suizid, (Verkehrs-)Unfällen, schweren Verletzungen und Knochenbrüchen
Erhöhtes Risiko von Kriminalität und Gewalt
Komorbide Erkrankungen
Psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, bipolare Störung und posttraumatische Belastungsstörungen häufiger
Körperliche Erkrankungen wie Schlafstörungen, Atemwegserkrankungen, Infektionen und Suchterkrankungen häufiger
Verhaltensauffälligkeiten und soziale Folgen
Erhöhtes Risikoverhalten und ein höheres Risiko, Opfer von Missbrauch und Mobbing zu werden
Bildungsprobleme und berufliche Nachteile…
…werden von den Spitzen her blass oder gar blau und kalt aufgrund krampfartiger Verengungen der Blutgefäße.
Raynaud-Probleme sind bei ADHS-Betroffenen eine häufigere Komorbidität. ADHS-Medikamente können Raynaud auslösen oder verschlimmern. Uns sind Fälle bekannt, in denen Raynaud bei ADHS-Meidkamenteneinnahme durch parallelen Koffeinkonsum ausgelöst wurde und durch das Weglassen des Koffeins verschwand.
Raynaud wird unter anderem mit Alpha-1-Adrenozeptor-Antagonisten behandelt, z.B. Prazosin oder Tamsulosin (hochselektiv an den Prostata-Alpha-1-Adrenozeptoren).
Nach unserem Verständnis resultiert die ADHS-I-Problematik der Entscheidungsprobleme und Tagträumerei auf zu häufigen Abschaltungen des PFC. Dietrich nennt dies Posteriorisierung der Verhaltenssteuerung…