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Ergebnisse für "adhs typen"
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit verringertem extrazellulärem Dopamin
1.13. D2-Autorezeptor-KO-Maus (autoDRD2KO-Mäuse) (DA extrazellulär unverändert, phasisch erhöht)
D2-Rezeptoren treten postsynaptisch als Heterorezeptoren an Nicht-Dopamin-Neuronen sowie präsynaptisch an den Endigungen von Dopamin-Neuronen als Autorezeptoren auf.
Bei D2-Autorezeptor-KO-Mäusen (autoDrd2KO-Mäuse) wird nur der auf den Dopaminneuronen sitzende D2-Autorezeptor stillgelegt, während der postsynaptische Heterorezeptor unbeeinträchtigt bleibt.
autoDRD2KO-Mäuse zeigen:
Hyperaktivität im freien Feld und auf Kokain, aber nicht in gewohnter Umgebung
erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Kokain
eine erhöhte Dopamin-Synthese und -Freisetzung
erhöhte Motivation für Nahrungs-Belohnung
Studien an autoDRD2KO-Mäusen zeigten, dass nicht nur D2-Autorezeptoren, sondern auch D2-Heterorezeptoren an der Dopamin-Regulation beteiligt sind. Dieser D2-Heterorezeptor-vermittelte Mechanismus ist…
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit verringertem extrazellulärem Dopamin
1.14. FOXP2HUM-Mäuse (Dopamin verringert)
Eine Substitution von zwei Aminosäuren (T303N, N325S) im Transkriptionsfaktor FOXP2 bei Mäusen zeigte bei diesen:
verringerte Dopaminspiegel in
Nucleus accumbens
Frontaler Cortex
Cerebellum
Putamen caudatus
Globus pallidus
Glutamat, GABA, Serotonin unverändert
erhöhte Dendritenlänge und erhöhte synaptische Plastizität von Mittelgroßen dornentragenden Projektionsneuronen (medium spiny neurons, MSN) im Striatum
qualitativ unterschiedliche Ultraschallvokalisationen
vermindertes Erkundungsverhalten
höhere Vorsicht / Ängstlichkeit (blieben näher an der Wand des Testfelds)
lebens- und fortpflanzungsfähig
im Gegensatz zu FOXP2-KO-Mäusen
Da FOXP2 nicht in dopaminergen Zellen exprimiert wird, handelt es sich um einen indirekten Effekt auf den Dopaminspiegel.
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit verringertem extrazellulärem Dopamin
1.16. FRM1-KO-Maus
Informationen über striatales Dopamin bei FRM1-KO-Tiere liegen uns nicht vor, jedoch ist die Dopaminwirkung im PFC mangels D1R verringert.
FRM1-KO-Tiere sind Modelltiere für das Fragile-X-Syndrom (FXS).
FXS wird durch eine CGG-Triplett-Expansion im FMR1-Gen verursacht, die einen Mangel des kodierten Fragile X Mental Retardation Proteins (FMRP), führt. Dieses mRNA-bindende Protein reguliert Lokalisierung und Translation spezifischer mRNAs in synaptischen Regionen und steuert translationsunabhängig die Aktivität synaptischer Membranproteine. FXS bewirkt im Gehirn ein Übermaß an langen, dünnen und „gewundenen“ dendritischen Dornen im Kortex.
Die FMR1-KO-Maus zeigt
Anomalien in der Reifung der…
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit verringertem extrazellulärem Dopamin
1.18. NET-KO-Mäuse (Noradrenalin erhöht, Dopamin in PFC erhöht, im Striatum verringert)
Mäuse mit einem genetisch deaktivierten Noradrenalintransporter (NET-KO-Mäuse) zeigten
Noradrenalinspiegel um 55 bis 75 % erhöht im Gewebe von PFC, Hippocampus und Kleinhirn.
Dopaminspiegel im Striatum um rund 20 % verringert im Gewebe sowie um 50 % verringerte extrazelluläre Dopaminspiegel und Dopaminmetaboliten.
NET-KO-Mäuse zeigten
verringertes Angstverhalten
verringertes Depressionsverhalten
erhöhte Sensibilität gegenüber Stimulanzien als Hinweis auf erhöhte Suchtanfälligkeit
stärkere Erhöhung der Motorik durch D2-/D3-Agonisten, nicht aber durch D1-Agonisten
Da der NET im PFC etwas mehr Dopamin als Noradrenalin wiederaufnimmt und damit eine der wichtigsten Dopamin-Clearing-Mechnismen darstellt, vermuten wir, dass der Dopaminspiegel im PFC nicht verringert, sondern…
Neurologische Aspekte / ADHS im Tiermodell
ADHS-Tiermodelle mit unbekannter Dopaminveränderung
3.17. Pln-/-KO-Mäuse
Phospholamban findet sich auf Proteinebene im retikulären Thalamuskern. Dieser hat einen großen Einfluss auf lebenswichtige neurologische Prozesse, einschließlich exekutiver Funktionen und der Erzeugung von Schlafrhythmen.
Pln-/- Mäuse zeigen im Vergleich zu ihren Pln+/+-Wurfgeschwistern:
Hyperaktivität
verringertes Angstverhalten
Defizite im räumlichen Arbeitsgedächtnis
unverändertes Objektlokalisierungsgedächtnis
beeinträchtigtes Objekterkennungsgedächtnis
sozialen Erkundungsverhalten / Geselligkeit / Vorliebe für soziales Neuland unverändert
Dagegen führt eine Ablation von Phospholamban, die auf den retikulären Thalamuskern begrenzt wurde, und die die periphere PLN-Synthese in Herzmuskeln, Skelettmuskeln und glatten Muskeln nicht beeinträchtigte, zu:
Hyperaktivität
Impulsivität erhöht
unverändertem Angstverhalten
unverändertes räumliches Arbeitsgedächtnis
Wachphasen verkürzt
REM-Schlaf verlängert, besonders bei Weibchen
non-REM-Schlaf…
In einer Untersuchung wurden verschiedene Immunsystem-Biomarker von unmedikamentierten ADHS-Betroffenen und Nichtbetroffenen verglichen. Die bei verschiedenen Biomarkern gefundenen Hinweise auf Veränderungen im Vergleich zu Nichtbetroffenen werden nachfolgend jeweils in Klammer dargestellt. Bedauerlicherweise differenziert die Untersuchung nicht nach Subtypen. Wir vermuten, dass die Ergebnisse sich zwischen den Subtypen sehr unterscheiden dürften.
Erythrozytenglutathion (GSH) (ERHÖHT)
Plasmalipid-lösliche Antioxidantien
Retinol
α-Tocopherol
γ-Tocopherol
Retinylpalmitat (ERHÖHT)
β-Carotin
Coenzym Q10
Plasma-Malondialdehyd (MDA) (im Plasma ERHÖHT)
Zytokine im Blut
IL-1β
IL-5 (VERRINGERT)
IL-6
IL-8
IL-10
Tumornekrosefaktor (TNF)
Interferon (INF) -γ
Immunglobuline
IgE (ERHÖHT)
IgG (ERHÖHT)
IgM…
…ADHS ist die Folge einer dauerhaften Verringerung von Dopamin und Noradrenalin im PFC und Striatum. Gene, die von Umwelteinflüssen unverändert bleiben, haben hier ausgleichenden oder verstärkenden Charakter (wie z.B. DRD4-7R, das Dopamin D4-Rezeptoren unempfindlicher macht, sodass sie 3-mal so viel Dopamin benötigen wie bei anderen DRD4-Genvarianten). Würde ein Mensch mit DRD4-7R eine Upregulation von Dopamin und Noradrenalin im PFC erleiden, würde dies aufgrund von DRD4-7R nicht so schwer ins Gewicht fallen, wie bei jemandem, der eine Downregulation erleidet.
Die Symptome des dysfunktionalen Arbeitsgedächtnisses (Desorganisation, beeinträchtigte Exekutivfunktionen) werden neurophysiologisch bei ADHS durch verringerte Dopamin…
Neurologische Aspekte / Hormone bei ADHS / Steroidhormone / Cortisol
Cortisol und andere Stresshormone bei ADHS
1. Stresshormone bei ADHS
…ADHS sind verschiedene Stresshormone verändert.
Die nachfolgend behandelten Stresshormone Cortisol, ACTH und CRH sind die Stresshormone der 3., 2. und 1. Stufe der HPA-Achse. Alpha-Amylase ist ein Biomarker für die Aktivität des vegetativen Nervensystems.
Zusammenfassend muss davon ausgegangen werden, dass die bei ADHS-HI häufig abgeflachte und bei ADHS-I sehr häufig überhöhte Cortisolantwort auf akute Stressoren zwar ein Biomarker für eine krankhafte Veränderung der HPA-Achse ist, dass die Veränderung der Cortisolantwort jedoch nicht die Ursache von ADHS darstellt. Vergleichbare Erfahrungen werden bei der Behandlung von Depressionen gemacht.
Zu viele Untersuchungen leiden jedoch daran, dass bei ADHS…
Symptome / Vertiefte Darstellung einzelner ADHS Symptome
Sensibilität, Stress und ADHS
6. Differenzierte Reizwahrnehmung bei ADHS herabgesetzt
Bei ADHS scheint die taktile Diskriminierung, also die Fähigkeit, verschiedene Berührungsreize zu unterscheiden, herabgesetzt.
…ADHS wurde ein verringerter antioxidativer Gesamtstatus sowie ein erhöhter Gesamtoxidationsstatus und oxidativer Stressindex festgestellt.
Bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS fanden sich:
Marker für erhöhten oxidativen Stress
Antioxidative Gesamtkapazität (TAC) , Katalase (CAT), Glutathion (GSH) und Malondiadehyd (MDA)
Stickstoffmonoxid (ROS) im Serum erhöht
Stickstoffmonoxid-Synthase (NOS) im Serum erhöht
Stickoxidspiegel erhöht
Xanthinoxidase (XO) im Serum erhöht
Malondialdehyd im Serum
erhöht
unverändert
Antioxidanten
Glutathion
in Erythrozyten erhöht
im Serum verringert
GSH-Peroxidase im Serum verringert
Paraoxonase-1 (PON-1) im Serum verringert
Katalase im Serum verringert
Superoxiddismutase verringert
Melatonin
wirkt zusammen mit seinen Metaboliten als indirektes Antioxidans
im Serum erhöht bei ADHS…
Stress / Die Stresssysteme des Menschen - Grundlagen von Stress
Basalganglien: Striatum, Substantia nigra, Nucleus subthalamicus
3. Basalganglien und ADHS
Bei ADHS wird vermutet, dass die Filterfunktion der Basalganglien breitbandig gestört sei, weshalb redundantes oder unangebrachtes Verhalten (Hyperaktivität) verstärkt wird, während neue Verhaltenspläne fehlerhaft gehemmt werden (Aufmerksamkeitsdefizit).
Die bei ADHS vorzufindenden Abweichungen der Basalganglien sind auch bei chronischem Stress zu finden und dort durchaus funktional. Bei ADHS sind sie dagegen dysfunktional, da die Abweichung dauerhaft existiert, ohne dass ein adäquater Stressor bestünde.
Hier könnte sich auch ein elementarer Unterschied zu schwerer Depression finden. Wir vermuten, dass bei schwerer Depression die dopaminerge Aktivität des Nucleus accumbens nicht nur bei der Belohnungsantizipierung verringert ist (wie bei ADHS, was Anhedonie und Reward Discounting…
…Im deutschsprachigen Raum sind viele Ärzte und Psychologen mit ADHS bei Erwachsenen noch nicht in dem Maße vertraut, wie es für eine Störung angemessen wäre, die 8 bis 12 % aller Kinder und 5 bis 8 % aller Erwachsenen betrifft. Wir sehen allerdings, dass immer mehr Ärzte und Psychologen die Problematik erkennen und dass es inzwischen eine wachsende Anzahl an Ärzten und Psychologen jenseits der renommierten Spezialisten gibt, die über ADHS hervorragend informiert sind und auch schwierige Problemstellungen sehr gut lösen.
Eine Metaanalyse von 135 Studien fand keine Hinweise, dass sich die Prävalenz von ADHS in den letzten drei Jahrzehnten verändert hätte…
Rund 3/4 aller Kinder mit ADHS erhalten keine Behandlung.
Zuweilen wird erwähnt, dass der Verbrauch von Methylphenidat (dem wichtigsten ADHS-Medikament) in Tonnen gemessen wird. Dies ist richtig. Gleiches erfolgt inzwischen auch für Amphetaminmedikamente. Dass zugleich eine epidemische Verschreibung behauptet wird, ohne jegliche Darlegung von Sachargumenten, die das belegen könnten, zeigt, dass auch Fachleute nicht davor gefeit sind, Emotionen den Vortritt vor Sachargumenten zu lassen.
Bei adäquater Kenntnis und Nutzung der Grundrechenarten ist die Menge des MPH-Verbrauchs ein klarer Beweis für eine Unterbehandlung.
In Deutschland wurden im Jahr 2013 rund 1,8 Tonnen Methylphenidat verschrieben und verbraucht.
1…
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Geeignete Medikamente bei ADHS / Stimulanzien (MPH, AMP) bei ADHS
Amphetaminmedikamente (AMP) bei ADHS
4. Wirkung auf ADHS-Symptome
…bei ADHS und dessen Normalisierung durch Stimulanzien samt weiterer Quellenangaben unter ⇒ DMN (Default Mode Network) im Beitrag ⇒ Neurophysiologische Korrelate von Hyperaktivität .
Die angegebenen Fundstellen beziehen sich auf die Wirkung von Methylphenidat. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Wirkung durch Stimulanzien allgemein erzielt wird.
Betroffene berichten, dass MPH eine höhere Fokussierung ermögliche, während Amphetaminmedikamente (Elvanse) eher eine entspannte allgemeine Aufmerksamkeit schaffen und insgesamt etwas angenehmer wirken.
4.3. Komorbide Depression oder Dysthymie
Amphetaminmedikamente wirken wohl auch leicht serotonerg und haben damit bei komorbider Dysthymie oder Depression ein besonderes Einsatzgebiet, insbesondere da Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) bei ADHS (insbesondere bei ADHS-I…
Neurologische Aspekte
Betroffene Gehirnregionen bei ADHS
2. Volumenveränderungen in Gehirnregionen bei ADHS
Bei ADHS ist das Volumen verschiedener Gehirnregionen verändert, und zwar meist verkleinert.
Möglicherweise könnten Signalwege, die Apoptose, Autophagie und oxidativen Stress vermitteln, eine Rolle bei der Variabilität der volumetrischen Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne ADHS spielen.
Bei Kindern mit ADHS fanden Studien im Vergleich zu Nichtbetroffenen
Gesamthirngesamtvolumen verkleinert
(um 4 %)
Caudates verkleinert (Metaanalyse von k = 23 Studien mit n = 3,200 Kindern und Erwachsenen von 4 - 63 Jahren)
Cortex (im Vergleich zu Nichtbetroffenen)
ASS:
größere kortikale Dicke
größeres Kortexvolumen im oberen temporalen Kortex
geschlechtsspezifisch
keine Wechselwirkung Alter / Diagnose
ADHS:
globalere Zunahme der kortikalen Dicke
geringeres kortikales Volumen…