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Ergebnisse für "adhs diagnose"
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Somatische Komorbiditäten bei ADHS
Bei Erwachsenen mit den höchsten 10 % der ADHS-Symptom-Ausprägung nach ADHS-E traten Belastung durch körperliche Beschwerden 10,62-fach häufiger und durch Somatisierung 6,80-fach häufiger auf als bei Nichtbetroffenen.
Die nachfolgende Auflistung somatischer Störungen, die bei ADHS komorbid auftreten, ist nach Häufigkeit des Auftretens bei ADHS-Betroffenen absteigend sortiert. Die Überschriften benennen die prozentuale Quote des Auftretens dieser Komorbidität bei ADHS-Betroffenen (im Vergleich zu Nichtbetroffenen).
Die Prozentzahlen in den Überschriften benennen die Häufigkeit der Komorbidität bei ADHS. Beispiel: 48 % der ADHS-Betroffenen leiden an Erkrankungen des Bewegungsapparates, gegenüber 21,6 % der nicht von ADHS betroffenen…
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Somatische Komorbiditäten bei ADHS
2. Schlafprobleme - Kinder: 68,7 % (ggüber 47,1 %) - Erwachsene: + 138 %
Eine chinesische Studie an 23.791 Schulkindern fand, dass 68,7 % der Kinder mit ADHS eine schlechte Schlafqualität hatten, gegenüber 47,1 % der Kinder ohne ADHS.
Eine Studie berichtet von einem 2,38-fachem Risiko von schlafbezogenen Störungen bei ADHS.
Siehe hierzu ausführlich unter:
Schlafprobleme bei ADHS - Symptome
Schlafprobleme bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
Schlafprobleme bei ADHS - Behandlung
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Weniger geeignete Medikamente bei ADHS
Venlafaxin bei ADHS
…als Ausdosierungsfolge).
SSRI zeigten bei ADHS keine Wirkung.
Venlafaxin wurde nur in wenigen Studien mit wenigen Probanden in Bezug auf ADHS getestet. Die Verbesserung der ADHS-Symptome war sehr bescheiden, während die Nebenwirkungen erheblich waren.
Eine RCT an n = 38 Kindern fand eine leicht bessere Wirkung von MPH als Venlafaxin im Lehrer- und Elternrating, auch wenn der Unterschied statistisch nicht signifikant war. Die Responderquote auf Venlafaxin betrug 63 %, die auf MPH 68 %.
Eine RCT an Erwachsenen mit ADHS fand keine Wirkung von Venlafaxin im Vergleich zu Placebo.
Von einer Verwendung von Venlafaxin bei ADHS raten wir daher ab.
ACHTUNG…
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
21. Impulskontrollstörung, Störung der Impulskontrolle - 19,6 % (ggüber 6,1 %)
Die Bevölkerungsprävalenz von Impulskontrollstörung liege bei 6,1 %. ADHS-Betroffene haben eine Prävalenz von 19,6 %, mithin rund 3,2-fach erhöht.
Erwachsene gesamt 2,6 %; Frauen 2,9 %, Männer 3,7 %; ADHS-I 1,2 %, ADHS-C 5,0 %, ADHS-HI 12,5 %
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
11. Anpassungsstörungen - 18,9 % (ggüber 3 %)
Anpassungsstörungen werden als Reaktionen auf ein einmaliges oder fortbestehendes belastendes Lebensereignis beschrieben.
Typen von Anpassungsstörungen sind:
Kurze depressive Reaktion
Längere depressive Reaktion (bis zu 2 Jahre)
Angst und depressive Reaktion gemischt
mit vorwiegender Beeinträchtigung anderer Gefühle
mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens
mit gemischter Störung von Gefühlen und Sozialverhalten
mit sonstigen vorwiegend genannten Symptomen
Prävalenz bei vorliegender ADHS:
bei erwachsenen ADHS-Betroffenen: 18,9 %
bei Nichtbetroffenen: 3,0 %
= das 6-fache Risiko
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
12. Lernstörungen - bis 92 %
12.1. Lernstörungen bei Kindern - 10 bis 92 %
10 – 92 %/ allgemeine Lernschwäche (ca. 20 %)
12.2. Lernstörung bei Erwachsenen - 2 % (ggüber 1,6 %)
Erwachsene gesamt 1,6 %; Frauen 1,4 %, Männer 2,4 %; ADHS-I 1,5 %, ADHS-C 2,5 %, ADHS-HI 2,5 %
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Weniger geeignete Medikamente bei ADHS
Sonstige Medikamente bei ADHS
In diesem Beitrag fassen wir – der Vollständigkeit halber – weitere Medikamente zusammen, die in einzelnen Veröffentlichungen im Zusammenhang mit ADHS genannt wurden, jedoch nicht verbreitet zur Behandlung von ADHS verwendet oder erörtert werden.
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Weniger geeignete Medikamente bei ADHS
Sonstige Medikamente bei ADHS
1. Sonstige primär dopaminerge Medikamente
1.1. Risperidon
Anwendung bei geistig behinderten Kindern mit ADHS-HI und aggressiven Verhaltensweisen (laut Bundesärztekammer).
Dosierung: niedrig (0,5 bis 1,5 mg/Tag, verteilt auf zwei Dosen).
Risperidon blockiert (wenn auch nur zu 1/3 im Vergleich zu Haloperidol (Marke: Haldol)) den Dopamin-D2 Rezeptor und hat damit antipsychotische Wirkung.
Eine placebokontrollierte Studie zur Wirksamkeit von Risperidon oder Divalproex-Natrium bei Kindern mit ADHS im Bezug auf nach einer optimalen Einstellung auf Stimulanzien verbleibendes aggressives Verhalten. Eine hohe Ansprechrate während der offenen Stimulanzien-Optimierungsphase der Studie deutet darauf hin, dass eine rigorose Titration der Stimulanzien-Medikation und eine…
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Weniger geeignete Medikamente bei ADHS
Sonstige Medikamente bei ADHS
2. Sonstige Medikamente mit primär anderweitiger Wirkungsart
2.1. Sertralin
überwiegend serotonerg wirksam.
Sigma-1-Antagonist
verschlechtert psychotische Symptome
Einsatz von Sertralin als ADHS-Medikament kaum bekannt.
2.2. Axura / Ebixa
Axura /Ebixa sind Demenz-Mittel.
Sie sind überwiegend glutamaterg wirksam.
Als ADHS-Medikamente sind sie kaum verwendet.
2.3. Opipramol
Opipramol ist ein vornehmlich anxiolytisches (angstlösendes) trizyklisches Antidepressivum.
Opipramol bindet stark an Sigma-1- und Sigma-2-Rezeptoren, hemmt allerdings nicht wie übliche TZA die Wiederaufnahme biogener Amine. Subtherapeuthische Dosen verringern die Sigma-2-Rezeptorendichte.
2.4. Brexpiprazol
Eine Studie zur Verwendung von Brexpiprazol bei Stimulanzien-Nonrespondern fand keine signifikante Verbesserung der ADHS-Symptomatik.
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht
Geeignete Medikamente bei ADHS
In diesem Abschnitt stellen wir Medikamente dar, die aus wissenschaftlicher Sicht bei ADHS geeignet erscheinen. Die Reihenfolge der Darstellung orientiert sich in etwa an der Nützlichkeit (absteigend).
Methylphenidat (MPH) bei ADHS
Amphetaminmedikamente bei ADHS
Guanfacin bei ADHS
Atomoxetin bei ADHS
Medizinisches Cannabis bei ADHS
Nikotin als Medikament bei ADHS
Bupropion bei ADHS
Imipramin bei ADHS
Nortryptilin bei ADHS
Buspiron bei ADHS
Modafinil bei ADHS
Trimipramin bei ADHS
Clonidin bei ADHS
Melatonin bei ADHS
Taurin bei ADHS
Agomelatin bei ADHS
Moclobemid bei ADHS
Trazodon bei ADHS
Reboxitin bei ADHS
Dasotralin bei ADHS
Dexamethason bei ADHS
L-Theanin
L-Carnosin bei ADHS
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Experimentelle Medikamente bei ADHS
Moclobemid bei ADHS
…reversibler MAO-A- und MAO-B-Hemmer und hemmt in der Folge die Serotonin- und Noradrenalinmetabolisierung, sodass Serotonin und Noradrenalin langsamer abgebaut werden und folglich länger verfügbar sind.
Aufgrund der Reversibilität ist keine Diät erforderlich.
Es findet sich nur eine sehr geringe Anzahl von Quellen zu Moclobemid bei ADHS.
PubMed findet unter Moclobemid und ADHD seit 2000 nur eine einzige Studie, die die Behandlung von komorbider Opiatsucht und ADHS thematisiert.
Häßler berichtet von einer guten Wirksamkeit auf die ADHS-Symptome Hyperaktivität und Frustrationsintoleranz.
Zu Beginn hohe Nebenwirkungen.
Beim Absetzen ausschleichen.
Moclobemid dürfte nur bei wenigen speziellen ADHS-Fällen sinnvoll sein.
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Lamotrigin bei ADHS
…Huntington
Parkinson
Lamotrigin wurde bisher nicht zur Anwendung bei ADHS ohne Komorbidität getestet.
Lamotrigin verbesserte bei 77,5 % der Erwachsenen mit ADHS und komorbider Bipolarer Störung oder ADHS und komorbider Depression die ADHS-Symptome. Bei 2 von 40 Betroffenen fand sich eine Verschlechterung. Die Dosis lag bei 125,6 ± 47,8 mg.
Lamotrigin verbesserte bei 87,1 % der Kinder mit ADHS und komorbider Epilepsie die ADHS-Symptomatik.
Bei Kindern mit paroxysmaler kinesigener Dyskinesie und komorbidem ADHS wurde niedrigdosiertes Lamotrigin gegeben. Nach 2 Jahren zeigte sich eine erhebliche Verringerung der ADHS-Unaufmerksamkeit mit einem durchschnittlichen Rückgang der Gesamtsubskalenwerte von 9,04…
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Dasotralin bei ADHS
…was beweist, dass Dasotralin ein Wiederaufnahmehemmer und kein Monoaminfreisetzer ist.
Dasotralin wurde in Bezug auf die Anwendung bei ADHS erprobt. RCTs zeigten eine Effektstärke von bis zu 0,48.
Sunuvion soll zwischenzeitlich die Entwicklung von Dasotralin eingestellt haben.
Oral eingenommenes Dasotralin wird beim Menschen langsam absorbiert, mit einer tmax von 10-12 Stunden und einer sehr langen terminalen Eliminationshalbwertszeit von 47-77 Stunden. Dasotralin könnte aufgrund seiner stabilen Plasmakonzentration über 24 Stunden bei einmal täglicher Verabreichung bei zugleich geringem Missbrauchspotenzial einen nachhaltigen Behandlungsnutzen bei ADHS haben. Dasotralin unterscheidet sich damit deutlich von dem schnellen, großen und kurz anhaltenden Anstieg des…
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Ropinirol bei ADHS
Ropinirol ist ein Non-ergot-Dopaminagonist.
Ropinirol ist ein selektiver D2-Agonist.
Ropinirol wird häufig als Parkinson-Medikament verwendet.
Dopamin hemmt Prolaktin. ADHS legt ein Dopaminmangel zugrunde. Dopaminmangel kann über das tuberoinfundibuläre Dopaminsystem zu erhöhten Prolaktinwerten führen, was ADHS-Symptome vermitteln kann. Mehr hierzu unter Das tuberoinfundibuläre System im Beitrag Die 5 dopaminergen Systeme des Gehirns.
Als Dopaminagonist kann Ropinirol helfen, erhöhte Prolaktinwerte zu verringern.
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Experimentelle Medikamente bei ADHS
Ropinirol bei ADHS
2. Weitere D2-Agonisten
…die Gedächtnisleistung nicht, wenn alle Items erinnert werden mussten
Cabergolin erhöhte bei einer Gruppe von Hyperprolaktinämie-Betroffenen die Impulsivität über den Kontrollwert, der bei unbehandelten Hyperprolaktinämie-Betroffenen niedriger war als der Kontrollwert. Insgesamt war jedoch nur der Impusivitäts-Messwert der Barratt-Impulsivität-Skala verändert. Die anderen Impulsivitätsmesswerte waren in allen Gruppen unverändert.
Sollten sich diese Daten reproduzieren lassen, könnte ein erhöhter Prolaktinspiegel möglicherweise ein Biomarker für den ADHS-I-Subtyp sein.
Insgesamt scheinen D2-Agonisten jedoch das Risiko einer erhöhten Impulsivität mit sich zu bringen.
Cabergolin scheint eine geringere Hyperaktivitätserhöhung auszulösen als andere Dopamin-Agonisten, die zur Parkinsonbehandlung verwendet werden.