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Ergebnisse für "adhs typen"
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
39. Psychosen - 8,8 % (ggüber 3 %)
Eine Studie fand Psychosen bei 8,8 % der erwachsenen ADHS-Betroffenen gegenüber 3 % bei Nichtbetroffenen mindestens einmal im Leben.
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Aggression bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
7. Verhaltenskorrelationen von Aggression
…Reaktivität: 65 %
Regelbrüche: 63 %
soziale Probleme: 60 %
emotionale Labilität: 51 %
Hyperaktivität mit Impulsivität: 51 %
ADHS: 45 %
Hier scheinen ADHS-HI und ADHS-I nicht getrennt betrachtet worden zu sein. Bei einer getrennten Betrachtung erwarten wir eine deutliche erhöhte Korrelation mit ADHS-HI und eine deutlich verringerte Korrelation mit ADHS-I.
Hyperaktivität: 43 %
ODD: 43 %
ängstlich-depressiv: 43 %
Zurückgezogenheit: 42 %
kognitive Probleme / Denkstörungen: 42 %
Unaufmerksamkeit 39 % bis 54 %
Unaufmerksamkeit scheint unabhängig von externalisierenden oder internalisierenden Tendenzen zu sein. So besteht sie auch bei ADHS-HI wie ADHS-I gleich stark.
Autismusspektrumsstörung: 38 %
Schlafprobleme: 38 %
zurückgezogen-depressiv: 38 %
Angst: 37 %
somatische Beschwerden…
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Aggression bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
8. Weitere Korrelationen
…niedrigem Drang nach Belohnung
Ein geringes Arousal des vegetativen Nervensystems wurde mit geringer Verhaltenshemmung (mangelnder Inhibition) in Verbindung gebracht.
All diese Fakten deuten darauf hin, dass bestimmte ADHS-Symptome den einzelnen Subtypen zugeordnet werden können, die sich anhand des Verhältnisses von Testosteron- und Cortisolspiegel unterscheiden lassen. Zusätzlich könnte der Serotoninspiegel das Maß von Impulsivität (mit)erklären.
Testosteron scheint unmittelbar die Aktivität dopaminerger Neuronen zu beeinflussen, ebenso wie Cortisol.
Emotionale Dysregulation, Reizbarkeit, Wut und Unruhe bei ADHS korrelieren mit ADHS-spezifischen Genen und nicht mit Genen, die spezifisch mit affektiven Störungen (Depression) verbunden sind.
Reizbarkeit war um 109 % häufiger bei Rasopathien…
5.1. Prävalenz in ambulanten psychiatrischen Populationen (17,4 % bis 23,9 %)
Unter Menschen, die in ambulanter psychiatrischer Behandlung sind, fanden sich Prävalenzen von
14,7 bis 26,1 % bei erwachsenen Patienten ambulanter Behandlungszentren (Metaanalyse, k = 14, n = 9.444)
21 % in Schweden (WURS)
17,4 % in Europa (DIVA, DSM 5-Kriterien)
5.2. Prävalenz in psychiatrischen Kliniken (stationär) (15 % bis 59 %)
Bei erwachsenen stationären Patienten einer deutschen psychiatrischen Klinik wurde bei 59 % ADHS diagnostiziert (12-Monats-Prävalenz).
In einer englischen Hochsicherheitspsychiatrie fand sich unter den 197 Männern eine ADHS-Quote von 15 %.
Entstehung
Entstehung von ADHS - Einführung
…Kindesalter (seltener auch danach) ADHS begünstigen können. Hierunter fallen Gifte oder Medikamente, chronischer schwerer Stress sowie Krankheiten wie Enzephalitis, Schilddrüsenprobleme und viele andere.
Der dritte Pfad ist die Epigenetik, bei der Umwelteinflüsse an die Nachkommen weitervererbt werden können. Epigenetische Einflüsse verändern die Genexpression und dadurch die Menge der hergestellten Proteine, die vom Gen codiert werden. Dies kann Neurotransmitterwerte im Gehirn beeinflussen
Bei der Epigenetik werden jedoch nur die epigenetischen Veränderungen der Genexpression weitergegeben, nicht die eigentlichen Genvarianten selbst. Epigenetische Einflüsse werden daher nur über wenige Generationen weitervererbt.
Schließlich bestehen Interaktionen zwischen Genen und Umwelt, die die Entstehung von ADHS beeinflussen…
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Geeignete Medikamente bei ADHS
Viloxazin bei ADHS
…morpholin Hydrochlorid; C13H20NO3Cl) (SPN-812) wird in den USA seit April 2021 zur Behandlung von ADHS bei Kindern von 6 bis 17 Jahren und von Depression zugelassen. Es war von 1976 bis 2006 in Europa als Antidepressivum zugelassen und wurde off-Label gegen Enuresis und Narkolepsie eingesetzt.
Markennamen: Viloxazin, Emovit, Viloxazina, Viloxazinum, Vivarint, Vicilan, Vivalan, Catatrol
Viloxazin-Kapseln mit verlängerter Wirkstofffreisetzung: Qelbree®, Supernus
Viloxazin moduliert die Serotonin- und Noradrenalinaktivität. Viloxazin erhöht den Serotoninspiegel im präfrontalen Cortex, erhöht jedoch nicht die Noradrenalinausschüttung. Es hat eine schwache Wirkung auf Dopamin und zeigt eine geringe Antriebssteigerung im Vergleich zu anderen ADHS-Medikamenten.
Viloxazin…
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Geeignete Medikamente bei ADHS
Viloxazin bei ADHS
1. Wirkmechanismen von Viloxazin
Viloxazin unterscheidet sich von anderen ADHS-Medikamenten, die auf die Wiederaufnahme von Noradrenalin abzielen, und wird besser als ein Serotonin und Noradrenalin modulierendes Mittel beschrieben. Es hat eine antagonistische Aktivität an 5-HT-2B- und eine agonistische Aktivität an 5-HT-2C-Rezeptoren und erhöht den Serotoninspiegel im PFC. Es hat eine mäßige hemmende Wirkung auf den Noradrenalin-Transporter und eine mäßige Wirkung auf das noradrenerge und dopaminerge System. Dieser Befund steht im Einklang mit der geringen Rate kardialer Wirkungen in der klinischen Praxis.
Viloxazin besitzt keine Bindungsaffinität für den Dopamintransporter (DAT) und interagiert nicht direkt mit den Dopaminrezeptoren D1…
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Schlafstörungsbezogene Medikamente bei ADHS
Melatonin bei ADHS
7. Sonstiges zu Melatonin
…von Melatonin:
Fluvoxamin
hemmt den Abbau von Melatonin in der Leber; verstärkt Wirkdauer und Wirkkraft von Melatonin
Desipramin
folglich auch Imipramin, da dies zu Desipramin umgewandelt wird
Koffein
Theophyllin
Citalopram / Escitalopram als CYP2C19-Inhibitor
Ciprofloxacin
hemmt den Abbau von Melatonin in der Leber; verstärkt Wirkdauer und Wirkkraft von Melatonin
7.4.3. Erhöhung der Wirkung anderer Medikamente durch Melatonin
Melatonin verstärkt die dämpfende Wirkung von u.a.:
Benzodiazepine
Zaleplon
Zopiclon
Zolpidem
Imipramin
Thioridazin
7.4.4. Kein Zusatznutzen durch Kombination mit Lichttherapie
Eine Kombination einer Melatoningabe mit Lichttherapie war auf die Schlafphasenverzögerung von ADHS-Betroffenen nicht wirksamer als Melatonin alleine.
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
40. Dopamin-Transporter-Mangel-Syndrom (DTDS)
…dystonicus
Verschlimmerungen der Dystonie
sekundäre orthopädische, gastrointestinale und respiratorische Komplikationen
meist relative Erhaltung der Intelligenz mit guter kognitiver Entwicklung
Atypisch spät auftretendes DTDS:
Onset im Kindesalter bis zum Erwachsenenalter (4. Lebensjahrzehnt)
bei 5 der 60 bekannten Betroffenen
Säuglings- und Kleinkindalter:
Normale psychomotorische Entwicklung
Kindesalter
ADHS oder einzelne ADHS-Symptome
spät auftretend
Parkinsonismus-Dystonie mit
Tremor
fortschreitender Bradykinesie
variabler Tonus
dystonische Körperhaltung
Diagnostik:
Liquor cerebrospinalis (CSF) zeigt fast immer
HVA:5-HIAA-Verhältnis bei SLC6A3-bedingtem DTDS liegt bei >4,0 (5,0–13,0) (Normbereich 1,0–4,0).
erhöhter Homovanillinsäure-Spiegel (HVA, ein aus Dopamin stammender Metabolit)
normaler…
Behandlung: Leitfaden und Effektstärke
Effektstärke verschiedener ADHS-Behandlungsformen
6. Vergleichswerte: Effektstärke bei anderen Störungsbildern
…n = 466
0,20 ADHS-Medikamente im Vergleich zu Placebo; k = 10, n = 400
0,06 Antidepressiva im Vergleich zu Placebo; k = 3, n = 267
Aggression:
0,44 Atypische Antipsychotika im Vergleich zu Placebo; k = 1, n = 77
Selbstverletzungen reduzieren:
1,43 Atypische Antipsychotika im Vergleich zu Placebo; k = 1, n = 30
0,62 ADHS-Medikamente im Vergleich zu Placebo; k = 1, n = 16
ADHS-Symptome bei Kindern und Jugendlichen mit ASS:
Methylphenidat
Hyperaktivität
0,81 (Lehrerbewertung) bis 0,63 (Elternbewertung)
0,78 (Lehrerbewertung)
Unaufmerksamkeit 0,36 (Elternbewertung) bis…
Behandlung: Leitfaden und Effektstärke
Effektstärke verschiedener ADHS-Behandlungsformen
7. Andere Quellen zur Effektstärke von Behandlungsformen
Stuff that works ist eine Webseite, auf der Betroffene ihre Erfahrung mit Behandlungsformen (nicht nur zu ADHS) teilen.
Die Ergebnisse zur Behandlung von Behandlung von ADHS bei Kindern (mehr als 12.000 Teilnehmer: Methylphenidat vor Lisdexamfetamin vor Amphetaminsalzen vor Dexmethylphenidat vor Guanfacin vor Atomoxetin, gute Wirkung von Melatonin bei Schlafproblemen) und zur Behandlung von ADHS bei Erwachsenen (mehr als 55.000 Teilnehmer: Lisdexamfetamin vor Amphetaminsalzen vor Dextroamphetaminsulfat vor Methylphenidat vor Sport vor Psychotherapie vor Atomoxetin vor Bupropion; erstaunlich: Cannabinoide beser als MPH) decken sich im Wesentlichen mit den von uns zusammengetragenen Studienergebnissen.
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht
Wahl des Medikaments bei ADHS oder ADHS mit Komorbidität
2. Medikamentenwahl ohne spezifische Problemfälle
⇒ Medikamente bei ADHS – Übersicht
Von den Betroffenen, denen eine Medikamentierung helfen würde, erhalten lediglich rund 20 bis 25 % Medikamente. Von Nichtbetroffenen erhalten weniger als 1 % Medikamente, die sie nicht benötigen.
Vor einer Behandlung mit Stimulanzien empfiehlt sich
eine kardiovaskuläre Untersuchung. zur Suche nach kardiovaskulären Anomalien wie:
erhöhtem Blutdruck
Herzgeräusche
Synkopen bei körperlicher Anstrengung
EKG ist fakultativ
Kontraindikationen bei Stimulanzien (die meisten davon ungewöhnlich in der Kindheit):
Schizophrenie
schwere Depressionen
Schilddrüsenüberfunktion
Herzrhythmusstörungen
mäßiger bis schwerer Bluthochdruck
Angina pectoris
Glaukom
Monoaminoxidase (MAO)-Hemmern
frühere Überempfindlichkeit
gleichzeitiger Gebrauch
Gebrauch innerhalb der letzten 2 Wochen
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit
motorischen Tics…
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht
Wahl des Medikaments bei ADHS oder ADHS mit Komorbidität
3. Medikamentenwahl nach spezifischen Problemfällen
…Scale bei Patienten, die sich in einem euthymen oder depressiven Zustand befanden (SMD -0,17). Die Studienergebnisse waren in hohem Maße heterogen und eine qualitative Synthese der Studien zeigte ein begrenztes Risiko für medikamenteninduzierte manische Symptome.
Bei Bipolarer Störung und starken Affektschwankungen soll hilfreich sein:
Lamotrigin
mehr hierzu unter Lamotrigin bei ADHS
ggf. Carbamazepin oder Valproat
Bei komorbider bipolarer Störung mit gereizter Depression wurden gute Erfahrungen berichtet von
- Aripiprazol 5 bis 15 mg Tag
- Lamotrigin (wichtig: langsam aufzudosieren)
Eine Analyse der durch Elvanse adressierten Proteine zeigte Hinweise, dass Elvanse auch bei der Behandlung von bipolarer Störung positiv mitwirken könnte.
Stimulanzien…
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht
Wahl des Medikaments bei ADHS oder ADHS mit Komorbidität
4. Medikamentenwahl unter weiteren Konditionen
…4.4. Schwangerschaft
AMPH, Amhetaminmedikamente und Atomoxetin überwinden die Plazenta.
MPH, AMP als ADHS-Medikamente, Bupropion als Antidepressivum oder Guanfacin als Blutdrucksenker in der Schwangerschaft erhöhten die Rate schwerwiegender angeborener Anomalien nicht.
MPH erhöhte das Risiko kardiovaskulärer Probleme beim Kind von 1,07 % auf 1,7 % (+ 59 % bei niedrigem absolutem Risiko).
Zu Atomoxetin und Guanfacin in der Schwangerschaft gibt es nur sehr wenige Daten.
Clonidin als Blutdrucksenker in der Schwangerschaft zeigte keine schwerwiegenden Nebenwirkungen.
Die meisten ADHS-Medikamente werden in die Muttermilch ausgeschieden, aber die Konzentrationen im Blut des Säuglings sind, mit Ausnahme von Clonidin und Amphetaminen, sehr gering. Stillen…
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Eindosierung von Medikamenten bei ADHS
Wirkstärke und Wirkdauer von ADHS-Medikamenten
10. Zyklus
Der weibliche Zyklus beeinflusst den Dopaminspiegel. Östrogen beeinflusst COMT, welches im PFC Dopamin abbaut.
Betroffene mit bestimmten COMT-Genvarianten sind besonders anfällig.
Je nach Zyklusphase kann die erforderliche Stimulanziendosis schwanken.
Bei der Eindosierung von Stimulanzien sollten Frauen unbedingt einen entsprechenden Beobachtungsbogen führen, um Zyklusschwankungen und Medikamentenwirkung zu erfassen. Nur so wird erkennbar, ob in bestimmten Zyklusphasen die Medikamentendosis verändert werden muss. Die Eindosierungshilfetabelle, die im Downloadbereich des adhs-forum.adxs.org kostenlos zur Verfügung steht, erleichtert die Erfassung von Medikamenteneinnahme, Symptomentwicklung und Zyklus.