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Ergebnisse für "Angststörungen"
Folgen von ADHS
Folgen von ADHS
…Dipl.-Psych. Waldemar Zdero
Unbehandeltes ADHS hat nicht nur akute Verhaltenssymptome, sondern zeigt massive langfristige Folgen, die oft das gesamte Leben der Betroffenen beeinträchtigen.
Gesundheitliche Auswirkungen
Verringerte Lebenserwartung um 8,4 bis 11,1 Jahre
Erhöhtes Risiko von Suizid, (Verkehrs-)Unfällen, schweren Verletzungen und Knochenbrüchen
Erhöhtes Risiko von Kriminalität und Gewalt
Komorbide Erkrankungen
Psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, bipolare Störung und posttraumatische Belastungsstörungen häufiger
Körperliche Erkrankungen wie Schlafstörungen, Atemwegserkrankungen, Infektionen und Suchterkrankungen häufiger
Verhaltensauffälligkeiten und soziale Folgen
Erhöhtes Risikoverhalten und ein höheres Risiko, Opfer von Missbrauch und Mobbing zu werden
Bildungsprobleme und berufliche Nachteile, einschließlich schlechterer Bildungschancen, verringerten Schulleistungen, geringerer…
Behandlung: Leitfaden und Effektstärke
Behandlung: Leitfaden und Effektstärke
…Medikamente gefunden wurden.
Während Amphetamine in Bezug auf ADHS im Erwachsenenalter eine Effektstärke von 0,8–1,5 (NNT = 1,6) aufweisen, zeigen internistische Medikamente für Bluthochdruck oder Antidepressiva eine NNT von 10.
Ebenso ist das Responderquote von Stimulanzien bei ADHS bemerkenswert. Während bei einer Angststörungen nur jeder zweite auf die Behandlung mit dem Mittel erster Wahl anspricht, sind dies bei ADHS zu 70 % (auf MPH) bis 80 % (auf Amphetaminmedikamente) der Fall.
Stimulanzien für ADHS haben eine Sonderstellung in der Welt der Psychopharmaka.
Die Effektstärke von Medikamenten / Behandlungen wird in SMD gemessen.
0,2: rein statistisch wahrnehmbar.
0,5…
Symptome / Vertiefte Darstellung einzelner ADHS Symptome
Rejection Sensitivity: Kränkbarkeit, Angst vor Zurückweisung als spezifisches ADHS-Symptom
…Kritikempfindlichkeit
Rejection Sensitivity ist als eigenständige Störung bekannt und kann als primäres Symptom bei verschiedenen Störungen auftreten, darunter Borderline-Persönlichkeitsstörung, Narzissmus, bipolare Störung, soziale Phobie, Depression und Angststörungen. In der Standardliteratur über ADHS im deutschsprachigen Raum wird Rejection Sensitivity bislang nicht als ADHS-Symptom behandelt, obwohl eine Empfindlichkeit gegenüber Ablehnung häufig als Merkmal von ADHS-Betroffenen beschrieben wird. Mehrere Studien haben jedoch einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der ADHS-Symptome und dem Vorhandensein von Rejection Sensitivity gezeigt.
Rejection Sensitivity ist uns aus vielen Berichten von ADHS-Betroffenen bekannt. Nahezu alle von uns befragten ADHS-Betroffenen bestätigen eine vorliegende RS…
Symptome / Vertiefte Darstellung einzelner ADHS Symptome
Rejection Sensitivity: Kränkbarkeit, Angst vor Zurückweisung als spezifisches ADHS-Symptom
1. Rejection Sensitivity (RS)
Rejection Sensitivity (RS) ist die Veranlagung zu
ängstlicher Erwartung von Ablehnung
bereitwilliger Entgegennahme von Ablehnung und
intensiver Reaktion auf (tatsächliche oder vermeintliche) Ablehnung
Rejection Sensitivity ist als eigenständiges Störungsbild bekannt und tritt bei verschiedenen Störungsbildern als originäres Symptom auf (nach Stärke abnehmend):
Borderline: Kränkbarkeit (Leitsymptom)
Narzissmus: narzisstische Kränkbarkeit (Leitsymptom)
Bipolare Störung
Sozialphobie
Depression, hier bei 50 % der Betroffenen einer schweren Depression
ADHS
Angststörungen
Bei ADHS wird Rejection Sensitivity in den (deutschsprachigen) Fachliteratur-Standardwerken zu ADHS bislang nicht als spezifisches ADHS-Symptom thematisiert.
1.1. Rejection Sensitivity bei ADHS
Kränkbarkeit wird zwar immer wieder als spezifische und typische Eigenart vieler ADHS…
Prävention
Sichere Bindung schlägt genetische Disposition bei ADHS
3. Häufigkeit von Misshandlung und ADHS-Entwicklung
…Anlagen, Gehirnentwicklungsverzögerungen und dauerhafte Stressdysregulation wie körperliche oder sexuelle Misshandlung.
Die große Spanne von 0,3 % bis 36,3 % bei psychischer Misshandlung dürfte an unterschiedlichen Maßstäben liegen.
Weitere Studien unterstützen diese Befunde.
Nach einer Untersuchung entwickelten 22 % von n = 364 Kindern, die (sexuellen oder körperlichen) Missbrauch erlitten haben, ADHS.
58 % (von n = 364) entwickelten Trennungsängstlichkeit/Angststörungen, 36 % Phobische Störungen, 35 % PTBS und 22 % Dissoziale Verhaltensauffälligkeit.
Nach einer anderen Untersuchung entwickelten von n = 9336 traumatisierten Kindern 48 % Verhaltensprobleme, 41 % Schulprobleme und 37 % Verhaltensprobleme in Schule/Kindergarten etc., was jeweils mit ADHS assoziiert wird. 31 % der Kinder entwickelten Bindungsstörungen…
Stress
Stresstheorien und Stressphänotypen: eine mögliche Erklärung der ADHS-Subtypen
3. Stressreaktionsmuster erklären ADHS-Präsentationsformen
…Familien- und Zwillingsstudien hereditäre (erbliche) Ursachen belegt.
Vergleichbar beschreiben Huber und Trappmann-Korr einen Zusammenhang zwischen ADHS-Präsentationsformen und persönlichen Charaktereigenschaften der Betroffenen.
Ebenso fand eine Studie, die Komorbiditäten bei ADHS nach Präsentationsformen unterschied, dass Hyperaktivität/Impulsivität (ADHS-HI) mit externalisierenden Komorbiditäten eng korreliert und überwiegende Unaufmerksamkeit (ADHS-I) mit internalisierenden Komorbiditäten wie Dysthymie und Angststörungen einschließlich generalisierter Angststörung ein Cluster bilden.
Diamond beschrieb SCT als Unterfall von ADHS-I, was im Rahmen unserer Unterscheidungsmatrix nach Stressreaktionstypen plausibel erschien, inzwischen aber als widerlegt gilt: SCT wird heute als eigenständige Störung betrachtet, auch wenn diese sehr häufig komorbid zusammen mit ADHS…
…werden.
Im Schulalter treten weitere ADHS-Symptome hinzu, wie Aufmerksamkeitsprobleme, Lernschwierigkeiten, emotionale und soziale Probleme.
Im Jugendalter kann ADHS mit erhöhtem Risikoverhalten und Suchtbereitschaft einhergehen.
Im Erwachsenenalter geht eine frühere Hyperaktivität zurück und innere Unruhe wird sichtbarer. Daneben können affektive Komorbiditäten wie Depressionen oder Angststörungen hinzutreten. ADHS kann sich auch erst im Erwachsenenalter manifestieren, insbesondere bei Frauen ab Ende 30.
Auch Nichtbetroffene haben einzelne ADHS-Symptome. ADHS-Betroffene haben jedoch deutlich mehr ADHS-Symptome als Nicht-Betroffene. Die Diagnose basiert jedoch nicht nur auf dem Vorhandensein bestimmter Symptome, sondern auch auf deren Intensität und dem langfristigen Vorliegen in verschiedenen Lebensbereichen…
Symptome / Gesamtliste der ADHS-Symptome nach Erscheinungsformen
18. Messi-Tendenz / Hoarding / nichts wegwerfen können bei ADHS
…ausgeprägter als bei Nichtbetroffenen. Hoarding-Betroffene zeigten zu 40,7 % ADHS-Traits, gegenüber 21,7 % bei Nicht-Hoarding-Betroffenen.
Hoarding fand sich bei 20 % der ADHS-Betroffenen gegenüber 2 % bei Nichtbetroffenen. Unaufmerksamkeit war das häufigste mit Hoarding einhergehende Symptom, gefolgt von Depression und Angststörungen. Diese 3 Symptome treten insbesondere beim ADHS-I-Subtyp auf.
Im ADxS.org-Symptomtest (6.400 Teilnehmer, Stand 12/2021) korrelierte Hoarding vor allem mit Unaufmerksamkeit (0,23) und Organisationsproblemen (0,23), während Angst und Depression unauffällig waren. Zudem zeigte sich eine gleich starke Korrelation für den externalisierenden ADHS-HI wie den internalisierenden ADHS-I-Subtyp…
Kurzfassung von ADxS.org
Die häufigsten Irrtümer über ADHS
6. Irrtum: “ADHS haben nur Kinder oder Jugendliche.”
Falsch.
Bei mehr als 60 % der Betroffenen besteht ein in der Kindheit erstmals aufgetretenes ADHS bis ins hohe Erwachsenenalter – lebenslang.
Neuere Untersuchungen berichten zudem zunehmend von einem erstmals im Erwachsenenalter diagnostizierten ADHS, insbesondere bei Frauen im Alter ab 40. Dies könnte mit Umstellungen des Östrogenhaushaltes zusammenhängen, der auf den Dopaminhaushalt Einfluss hat.
⇒ ADHS bei Erwachsenen .
Beim ADHS-I-Subtyp treten im Erwachsenenalter gehäuft Depressionen und Angststörungen zutage.
Behandlung: Leitfaden und Effektstärke
Leitfaden ADHS-Behandlung
5. Behandlungspriorisierung bei Komorbiditäten
…Sucht zugleich unter paralleler Behandlung des meist ursächlichen ADHS.
Bei komorbider Angst mit ADHS ist möglicherweise ein spezielle Behandlung erforderlich.
5.1.2. ADHS schwerer als Komorbidität
primäre Behandlung der ADHS als führende Störung.
Mildere emotionale Dysregulation, Stimmungsschwankungen, leichte Impulsivität oder Aggressivität, leichte Angststörungen oder Dysphorie (insbesondere Dysphorie bei Inaktivität) werden durch ADHS-Behandlung verbessert.
5.1.3. ADHS und Komorbidität gleich schwerer
Im Zweifel würden wir die ADHS-Behandlung vorziehen.
Eine Behandlung von ADHS kann die Symptome von Komorbiditäten deutlich verringern – bis hin zu deren Beseitigung.
Auch eine Berücksichtigung der Nebenwirkungen der Medikamente, sodass die nebenwirkungsärmste Behandliung vorgezogen wird…
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht
Substanzmissbrauch mit Selbstmedikationswirkung bei ADHS
6. LSD
…Effektstärke von Microdosing mit psychedelischen Substanzen wie z.B. LSD als eine als konventionelle Behandlung für psychische und physiologische Diagnosen, insbesondere bei
ADHS
Angststörungen
Autismusspektrumsstörungen (ASS) (hier allerdings nicht signifikant)
Persönlichkeitsstörungen (hier allerdings nicht signifikant).
Dagegen wurden höhere, regelmäßig psychedelisch wirkende Dosen als besser beurteilt als Microdosing bei
Depression
Ängstlichkeit.
Kein signifikanter Unterschied fand sich bei
physiologischen Störungen.
Eine weitere Untersuchung berichtete geringere Nebenwirkungen unter Microdosing von LSD (10 Mikrogramm LSD jeden dritten Tag wurde an mehr als 1000 Probanden mit breitem Störungsspektrum über 18 Monate getestet) im Vergleich zu konventioneller Behandlung.
Eine RCT-Studie fand keine Nebenwirkungen bei wiederholtem…
Stress / Die Stresssysteme des Menschen - Grundlagen von Stress
Neurophysiologische Korrelate von Stress
4. Hippocampus
Der Hippocampus ist eng mit Amygdala und PFC verbunden und besteht aus:
Gyrus dentatus
Subiculum
Ammonshorn (Regionen CA1 bis CA4)
CA1 verfügt über mehrere Ausgänge, unter anderem zu:
prälimbischer PFC
infralibischer mPFC
basloatorale Amygdala
Funktionen des Hippocampus:
Gedächtniserwerb
Unterscheidung aversiver aversiven Kontexte
Hemmung der HPA-Achse bei übermäßiger Aktivität während Stressreaktion
Stress bewirkt im Hippocampus:
Atrophie
ebenso bei Angststörungen, PTBS und Depressionen
verringertes Hippocampusvolumen ist Risikofaktor für PTBS
verringerte neuronale Plastizität
Folgen daraus sind u.a.:
Furchtlöschung beeinträchtigt
Angstgeneralisierung
angstähnliches Verhalten
depressives Verhalten
Neurologische Aspekte / Neurotransmitter bei ADHS / Cannabinoidsystem
Dopaminerge Störungen mit Endocannabinoid-Beteiligung
1. Endocannabinoide bei verschiedenen Störungsbildern
…peripheren Lymphozyten
Fragiles-X-Syndrom
2-AG-Erhöhung in Tiermodell hilfreich
CB1R aufgrund Überstimulation verringert. CBD könnte hilfreich sein.
amyotrophe Lateralsklerose
traumatische Hirnverletzungen
Schlaganfall
Epilepsie
DA verringert
AEA erhöht nach Krampfanfällen
2-AG erhöht nach Krampfanfällen
Glioblastom
DA verringert
Angststörungen
AEA verringert AEA-Erhöhung hilfreich
2-AG-Erhöhung hilfreich
CB2R-Antagonisten hilfreich
PTSD und fehlerhafte Löschung aversiver Erinnerungen
verringert
AEA verringert AEA unverändert AEA-Stressantwort unverändert
2-AG verringert 2-AG-Stressantwort verringert
CB1R erhöht
Depression
DA verringert
AEA bei leichter Depression erhöht, bei schwerer eher unverändert AEA-Erhöhung hilfreich Fluoxetin verringerte AEA in limbischen Regionen Tianeptin erhöhte AEA im…
…Betroffenen sind schwerer erkennbar und werden häufig übersehen.
Manche Betroffene (insbesondere Mädchen) können ihre ADHS-Symptome durch hohen Einsatz oder aufgrund hoher Begabung überspielen.
Eine erhöhte Anpassung ist lediglich ein Copingverhalten (eine Bewältigungsstrategie), das den inneren Druck nur verschleiert und mit massiver Anstrengung verbunden ist. Diese erhöhte Anstrengung zur Verdeckung der Symptome führt auf Dauer zu Verschleiß und zeigt sich bei (unbehandeltem) ADHS im Alter in 3-fach häufigeren Angststörungen, 4-fach häufigeren Depressionen und vielfältigen anderen Problemen. Die Langzeitfolgen von ADHS werden meist deutlich unterschätzt. Mehr hierzu unter ⇒ Folgen von ADHS .
Eine zugleich bestehende höhere Begabung bewirkt häufig…
Neurologische Aspekte
Geschlechtsunterschiede bei ADHS
1. Geschlechtshormone als Treiber geschlechtsspezifischer psychischer Störungen
…Gestagene (Schwangerschaftshormone)).
Männer sind anfälliger für (externalisierende) Verhaltensstörungen in der Kindheit (ADHS, ODD, CD, Autismus, Lernstörungen), Frauen dagegen für emotionale (internalisierende) Störungen in der Adoleszenz (Depression, Angststörungen, Dysthymie, Essstörungen, PTSD). Dies könnte auch auf Geschlechtshormone zurückzuführen sein.
Die folgenden Ausführungen basieren maßgeblich auf der Arbeit von Martel et al (2013), die den differenzierenden Beitrag von Geschlechtshormonen vertieft erörtert haben.
Testosteron könnte pränatal (“organisatorisch”) dopaminerge Schaltkreise im Striatum modulieren, sodass Jungen ein größeres Risiko für eine frühe Entwicklung von Unaufmerksamkeit und störenden Verhaltensstörungen haben.
Eine Theorie des “extrem männlichen Gehirns” bei Autismus betrachtet Autismus-Symptome als Übertreibungen typischer Geschlechtsunterschiede sind und…