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Symptomentwicklung bei Kindern nach Alter und Häufigkeit

Inhaltsverzeichnis

Symptomentwicklung bei Kindern nach Alter und Häufigkeit

1. Symptomentwicklung von ADHS-HI (mit Hyperaktivität) nach Alter

1.1. Säuglingsalter

Eine Studie konnte bei Kindern mit 1 Monat anhand des Verhaltens (vornehmlich erhöhter Aktivität und Impulsivität und häufiger berichteten Verhaltens- und Temperamentsproblemen) diejenigen mit einem hohen genetischen ADHS-Risiko (ältere Geschwister oder Eltern mit ADHS) von denjenigen ohne genetisches ADHS-Risiko unterscheiden.1

  • Unruhe, Hypermotorik
    • Ca 60 % der Kinder zeigen extreme Unruhe2
    • ununterbrochener Bewegungsdrang2
    • unerschöpfliche Energie3
    • Krabbeln entfällt, frühes Laufen4
    • unruhig, unausgeglichen4
    • Spielausdauer verkürzt4
    • Schwierigkeiten, selbst einen ruhigen Wachzustand herzustellen3
  • Schlaf
    • instabiler Wach- und Schlaf-Rhythmus2
    • oberflächlicher Schlaf, hellwach4
    • Kurzschläfer3
    • Regulatorische Probleme (exzessives Weinen, Schlaf- oder Fütterungsprobleme), die im Alter von 5, 20 oder 56 Monaten parallel zueinander (multipel) oder anhaltend (persistent) auftraten, prognostizierten im jungen Erwachsenenalter erhöhte internalisierende (p = .001), externalisierende (p = .020) und Verhaltensprobleme insgesamt (p = .001), insbesondere mehr depressive (p = .012), somatische (p = .005), vermeidende (p < .001) und antisoziale Persönlichkeitsprobleme (p = .006) als bei Kindern, die nie Regulatorische Probleme hatten. Das Risiko einer ADHS-Diagnose war erhöht (p = .017), insbesondere vom hyperaktiven/impulsiven Subtyp (p = .032). Der IQ war nicht korreliert.5
  • Weinen, Schreien
    • besonders häufiges ausdauerndes und schrilles Schreien23
    • phasenweise unstillbares Weinen4
    • Regulatorische Probleme (exzessives Weinen, Schlaf- oder Fütterungsprobleme), die im Alter von 5, 20 oder 56 Monaten parallel zueinander (multipel) oder anhaltend (persistent) auftraten, prognostizierten im jungen Erwachsenenalter erhöhte internalisierende (p = .001), externalisierende (p = .020) und Verhaltensprobleme insgesamt (p = .001), insbesondere mehr depressive (p = .012), somatische (p = .005), vermeidende (p < .001) und antisoziale Persönlichkeitsprobleme (p = .006) als bei Kindern, die nie Regulatorische Probleme hatten. Das Risiko einer ADHS-Diagnose war erhöht (p = .017), insbesondere vom hyperaktiven/impulsiven Subtyp (p = .032). Der IQ war nicht korreliert.5
  • Fütterungsprobleme
    • Trinkprobleme43
    • Heikler Esser3
    • häufige Koliken3
    • Regulatorische Probleme (exzessives Weinen, Schlaf- oder Fütterungsprobleme), die im Alter von 5, 20 oder 56 Monaten parallel zueinander (multipel) oder anhaltend (persistent) auftraten, prognostizierten im jungen Erwachsenenalter erhöhte internalisierende (p = .001), externalisierende (p = .020) und Verhaltensprobleme insgesamt (p = .001), insbesondere mehr depressive (p = .012), somatische (p = .005), vermeidende (p < .001) und antisoziale Persönlichkeitsprobleme (p = .006) als bei Kindern, die nie Regulatorische Probleme hatten. Das Risiko einer ADHS-Diagnose war erhöht (p = .017), insbesondere vom hyperaktiven/impulsiven Subtyp (p = .032). Der IQ war nicht korreliert.5
  • Sauberkeitserziehung häufig verzögert2
  • Sprachentwicklung häufig verzögert2
  • Streicheln wird nicht genossen4
  • häufig Hautallergien4
  • höheres Maß an negativem Affekt (bereits im Alter von 3 Monaten)6
    • Die Ergebnisse für den positiven Affekt erreichten keine statistische Signifikanz
    • gleichzeitige Betrachtung der Verläufe von positiver und negativer Emotionalität kann zusätzliche Informationen generieren
    • negativer Affekt korrelierte nur dann mit ADHS-Symptomen im Kindesalter, wenn zugleich moderater, stabiler oder niedriger positiver Affekt

1.2. Kleinkindalter (1 – 3 Jahre)

  • Ablenkbarkeit3
  • Chaotisches und destruktives, wenig zielgerichtetes Spielverhalten2
  • Schlafprobleme
    • Durchschlafprobleme bei Kleinkindern von 1 bis 3 Jahren waren ein stärkerer Prädiktor für ein späteres ADHS als die Schlafdauer.7
    • Schlafstörungen3
    • Regulatorische Probleme (exzessives Weinen, Schlaf- oder Fütterungsprobleme), die im Alter von 5, 20 oder 56 Monaten parallel zueinander (multipel) oder anhaltend (persistent) auftraten, prognostizierten im jungen Erwachsenenalter erhöhte internalisierende (p = .001), externalisierende (p = .020) und Verhaltensprobleme insgesamt (p = .001), insbesondere mehr depressive (p = .012), somatische (p = .005), vermeidende (p < .001) und antisoziale Persönlichkeitsprobleme (p = .006) als bei Kindern, die nie Regulatorische Probleme hatten. Das Risiko einer ADHS-Diagnose war erhöht (p = .017), insbesondere vom hyperaktiven/impulsiven Subtyp (p = .032). Der IQ war nicht korreliert.5
  • Grobmotorische Probleme
    • fällt häufig über die eigenen Beine8
    • Mundmotorik auffällig8
      • Mund steht häufig offen
      • sabbert leicht
    • Lust an heftigen Bewegungen3
    • Dauernd in Bewegung3
    • Motorisch manchmal sehr geschickt3
  • Spielausdauer verkürzt8
    • wechselt häufig Beschäftigung
    • führt Spiel nicht zuende
  • Lernprobleme
    • Kein Lernzuwachs durch negative Erfahrungen2
    • lernt schwer, sich anzuziehen8
    • Sprachentwicklung verzögert89
    • Umstellungsprobleme8
    • Anpassungsprobleme8
  • nicht warten können8
    • bis an der Reihe
  • Sensibilitätsveränderungen
    • hochsensibel oder hyposensibel gegenüber Außenreizen8
  • Novelty Seeking
    • Stimulationshunger3
    • enorm neugierig3
    • Wagemutig, erhöhtes Unfallrisiko3
  • ADHS-HI-spezifisch:
    • Gruppenunfähigkeit und Störverhalten, Außenseiterrolle2
    • Ständiges Herumzappeln und Dazwischenreden im Stuhlkreis2
    • Starker Bewegungsdrang führt zu Selbst- und Fremdgefährdung2
    • Kein Gefahrenbewusstsein2
    • Impulsivität
      • Impulsivität im Alter von 2 Jahren korrelierte mit ADHS-Symptomen im Alter von 3 Jahren.10
    • Emotionale Dysregulation
      • Aggression
        • Vermehrte Aggressionen2
        • Kleiner Tyrann3
        • Zerstörung von Spielen und Spielsachen3
      • Wut
        • Häufige / unkontrollierbare Wutanfälle23
      • Affektkrämpfe3
      • Affektlabil, zumeist ausgeprägte Trotzphase3
  • ADHS-I-spezifisch:
    • auffallend ruhig und brav8
    • überängstlich, klammernd, sehr anhänglich8
  • Eine Metastudie fand eine Vorhersagekraft durch Symptome in den ersten 36 Monaten auf späteres ADHS im Kindesalter:11
    • Aktivitätsniveau (k = 18) im Säuglings- und Kleinkindalter korrelierte mäßig mit ADHS (nur ADHS-C)
    • anhaltende Aufmerksamkeit korrelierte moderat negativ mit ADHS (alle Subtypen)
    • negative Emotionalität korrelierte moderat mit ADHS (alle Subtypen)

1.3. Vorschulalter (4 – 6 Jahre)

1.3.1. ADHS-I im Vorschulalter (ohne Hyperaktivität)

  • häufig ängstlich8
  • häufig unsicher8
  • Lernschwierigkeiten
    • Probleme, zuzuhören8
    • langsames begreifen8
    • glaubt häufig, Aufgabe nicht zu schaffen8
    • langsamer Spracherwerb, verwechselt Buchstaben8
  • Grobmotorik
    • auffällige Mundmotorik8
    • spricht undeutlich8
    • malt und bastelt nicht gerne8
    • motorische Probleme8
    • Schwierigkeiten, schwimmen zu lernen8
    • Schwierigkeiten beim Fahrradfahren lernen
    • Gleichgewichtsprobleme
    • Tätigkeiten verlangsamt oder überschnell8
  • zurückgezogenes Sozialverhalten
    • spielt häufig allein8
    • wenig Kontakte zu gleichaltrigen Kindern8
    • Rückzugstendenzen in Gruppen8
      • Kindergarten
      • Stuhlkreis
    • langweilt sich schnell8
  • verliert und vergisst häufig Sachen8
  • Regulatorische Probleme (exzessives Weinen, Schlaf- oder Fütterungsprobleme), die im Alter von 5, 20 oder 56 Monaten parallel zueinander (multipel) oder anhaltend (persistent) auftraten, prognostizierten im jungen Erwachsenenalter erhöhte internalisierende (p = .001), externalisierende (p = .020) und Verhaltensprobleme insgesamt (p = .001), insbesondere mehr depressive (p = .012), somatische (p = .005), vermeidende (p < .001) und antisoziale Persönlichkeitsprobleme (p = .006) als bei Kindern, die nie Regulatorische Probleme hatten. Das Risiko einer ADHS-Diagnose war erhöht (p = .017), insbesondere vom hyperaktiven/impulsiven Subtyp (p = .032). Der IQ war nicht korreliert.5

1.3.2. AHDS im Vorschulalter (mit Hyperaktivität)

  • motorische Hyperaktivität
    • motorische Unruhe8
    • immer in Bewegung8
  • Impulsivität
    • regt sich schnell und stark auf8
    • reagiert spontan und unüberlegt8
    • fragt viel8
      • wartet Antworten oft nicht ab8
    • hält sich nicht an Regeln8
      • vergisst Regeln häufig wieder12
    • motzt schnell8
  • Aufmerksamkeitsprobleme
    • zeigen sich häufig erst in höherem Alter (Schulzeit)
    • kann nicht lange zuhören8
    • vergisst schnell8
    • verliert viel8
  • Aggression
    • häufig als Komorbidität
    • insbesondere bei Unsicherheit8
  • Grobmotorik
    • auffällige Mundmotorik13
    • Sprachprobleme
      • spricht undeutlich8
      • stammeln8
      • Schwierigkeiten mit manchen Konsonanten
    • malt und bastelt nicht gerne13
    • hält Stifte verkrampft8
    • drückt zu fest auf8
    • Formen ausmalen oder ausschneiden erschwert8
    • Schwierigkeiten, schwimmen zu lernen
    • Schwierigkeiten beim Fahrradfahrenlernen
    • Gleichgewichtsprobleme
  • Sozialverhalten
    • starker Gerechtigkeitssinn8
    • hoher Ehrgeiz bei Sport und Spiel8
    • will häufig bestimmen8
    • eifrig bei sozialen Diensten8
    • schnell beleidigt14
      • Rejection Sensitivity
  • Ungeduld
    • mit sich8
    • mit anderen8
  • nässt häufiger noch ein8
    • tagsüber häufiger als nachts
  • Schlaf
    • häufig spätes einschlafen8
    • braucht wenig Schlaf8

1.4. Schulzeit (6 bis 15 Jahre)

ADHS-Symptome treten jetzt voll zu Tage.2

1.4.1. ADHS-I im Schulalter (ohne Hyperaktivität)

  • emotionale Probleme
    • häufig ängstlich8
    • häufig unsicher8
    • traut sich nichts zu8
    • Rejection Sensitivity
      • leicht kränkbar8
      • weint schnell8
      • emotional empfindlich8
      • verträgt Kritik schlecht8
      • fühlt sich ungeliebt8
      • fühlt sich missverstanden8
  • Aufmerksamkeits- und Lernschwierigkeiten
    • Probleme, zuzuhören8
    • leicht ablenkbar8
    • vergisst viel8
    • überhört viel8
    • unkonzentriert8
      • ausser etwas interessiert besonders
    • verträumt8
    • langsam8
    • unflexibles denken8
    • benötigt sehr lange für die Hausaufgaben8
    • kann Hausaufgaben nicht allein machen8
  • Grob- und Feinmotorische Probleme
    • Schriftprobleme
    • unsauberes ausmalen8
    • spricht undeutlich8
  • Sozialverhalten
    • lässt sich leicht ärgern8
    • kann sich schlecht wehren8
    • verzögerte Entwicklung der sozialen Reife8
    • langweilt sich schnell8
  • verliert und vergisst häufig Sachen
  • Somatisierungstendenzen
    • häufige Kopfschmerzen8
    • häufige Bauchschmerzen8

1.4.2. ADHS-HI im Schulalter (mit Hyperaktivität)

  • Sozialverhalten
    • Einfügen in den Klassenverband sehr erschwert2
  • Aggression
    • schlägt häufig, wird häufig von anderen geschlagen2
  • Risikoverhalten
    • kann Gefahren schlecht einschätzen8
    • 85 % der Schulwegunfälle2
  • Aufmerksamkeitsprobleme werden erstmals erkennbar
    • frühestens im Alter ab 7 Jahre
    • bis zum Alter von 14, 15 Jahren
  • motorische Hyperaktivität
    • motorische Unruhe8
    • immer in Bewegung8
    • zappelt viel8
  • Grobmotorik
    • schlechte Kraftdosierung8
  • Impulsivität
    • regt sich schnell und stark auf8
    • reagiert spontan und unüberlegt8
    • unterbricht andere
    • antwortet, bevor Frage zuende gestellt ist8
    • ist häufig laut8
  • Hochsensibilität
    • ist oft selbst Lärmempfindlich12
  • Aufmerksamkeitsprobleme
    • zeigen sich häufig erst in höherem Alter (Schulzeit)
    • kann nicht lange zuhören8
    • vergisst schnell8
    • verliert viel8
    • Konzentrationsspanne begrenzt
      • wechselt häufig zwischen Aufgaben / Tätigkeiten hin und her8
    • malt häufig nebenher
    • Schwierigkeiten, mit den Hausaufgaben zu beginnen8
    • unterbricht Hausaufgaben häufig8
    • gute Beobachtungsgabe8
      • bemerkt vieles8
      • kann andere gut durchschauen8
  • Lernprobleme
    • macht Fehler immer wieder
    • lernt aus Fehlern nicht8
  • Grobmotorik
    • auffällige Mundmotorik13
    • Sprachprobleme
      • spricht undeutlich8
      • stammeln8
      • Schwierigkeiten mit manchen Konsonanten
    • malt und bastelt nicht gerne13
    • hält Stifte verkrampft8
    • drückt zu fest auf8
    • Formen ausmalen oder ausschneiden erschwert8
    • Schwierigkeiten, schwimmen zu lernen
    • Schwierigkeiten beim Fahrradfahrenlernen
    • Gleichgewichtsprobleme
  • emotionale Dysregulation
    • Rejection Sensitivity
      • fühlt sich schnell ungerecht behandelt8
  • Sozialverhalten
    • starker Gerechtigkeitssinn8
      • altruistisches Verhalten
    • will häufig bestimmen8
    • kommt mit Gleichaltrigen schlechter zurecht als mit Jüngeren oder Älteren8
  • sammelt nutzlose Dinge8
  • Schlaf
    • häufig spätes einschlafen

1.5. Jugendalter (ab 15 Jahre)

  • motorische Hyperaktivität verringert sich2
  • innere und äußere Unruhe8
  • Impulsivität und verminderte Aufmerksamkeit bleiben erhalten2
  • Orientierung an sozialen Randgruppen2
  • Risiko, eine Suchtbereitschaft zu entwickeln2
  • Bereitschaft zum Hochrisikoverhalten2
  • Häufige Unfälle2
  • Leistungsabfall unter Stress8
  • Organisationsprobleme8
  • geringe Zielstrebigkeit8
  • Krakelige Handschrift8

1.6. Erwachsenenalter

  • kaum noch motorische Hyperaktivität, stattdessen innere Unruhe, Getriebensein15
  • Aufmerksamkeitsprobleme lassen etwas nach
  • Emotionale Probleme / Affektive Komorbiditäten nehmen zu
    • Depressionen
    • Angststörungen
  • Erhöhtes Suchtrisiko, Störungen im Sozialverhalten16
  • Angstsymptome, Alkoholprobleme17
  • Strafauffälligkeiten 18
  • Erhöhte Unfallneigung19
  • Schlechtere berufliche Position20

2. Symptomhäufigkeit und Symptomintensität bei ADHS

Die Diagnose von ADHS erfolgt nicht dadurch, dass eine spezielle Art von Symptomen vorliegt, die es ausschließlich bei ADHS gibt (kategorial), sondern durch die Menge an Symptomen, die originär aus ADHS stammen können und deren Intensität (dimensional).2122

  • In einer von Barkley23 vorgestellten Symptomsammlung haben
    • Nichtbetroffene im Schnitt 1 bis 2 der 18 Symptome oft, also rund 5 %
    • ADHS-Betroffene haben im Schnitt 12 der 18 der genannten Symptome oft, also rund 66 %.23
  • In dem von uns selbst gestalteten Onlinetest ADHS-Online-Tests
    haben
    • nach ihrer eigenen Einschätzung nicht betroffene Probanden im Schnitt knapp 8 von 32 möglichen Symptomen (25 %)
    • Probanden mit einer gesicherten ADHS-Diagnose rund 24 der 32 möglichen Symptome (75 %)
  • Kaum ein Betroffener hat alle Symptome “oft”, und es ist kaum typisierbar, welche Symptome gehäuft gemeinsam auftreten.

Die Symptome müssen über einen längeren Zeitraum und in mehreren Lebensbereichen auftreten. Meist sind sie vor dem 12. Lebensjahr erstmals sichtbar geworden. Es werden allerdings immer mehr Fälle eines Late Onset ADHS erkannt, bei dem im Jugendalter keine ausreichend starke Symptomatik bestand, die eine Diagnose gerechtfertigt hätte. Des betrifft vor allem Frauen ab Ende 30.
Dass Symptome länger und in verschiedenen Lebensbereichen bestehen müssen, dient dazu, ADHS als dauerhafte Störung von den Symptomen einer lediglich vorübergehenden (Stress-)Belastung durch zeitlich begrenzt bestehende Stressoren abzugrenzen.

3. Ethnische und kulturelle Unterschiede

Bei der Diagnose von ADHS bei Kindern durch Erwachsene sollten die unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Hintergründe berücksichtigt werden.24


  1. Miller, Iosif, Bell, Farquhar-Leicester, Hatch, Hill, Hill, Solis, Young, Ozonoff (2020): Can Familial Risk for ADHD Be Detected in the First Two Years of Life? J Clin Child Adolesc Psychol. 2020 Jan 17;1-13. doi: 10.1080/15374416.2019.1709196. PMID: 31951755.

  2. www.sonderpaedagogik-k.uni-wuerzburg.de/fileadmin/06040400/downloads/sopaed2_ws0304_ads-adhs.pdf

  3. Brandau (2004): Das ADHS-Puzzle; Systemisch-evolutionäre Aspekte, Unfallrisiko und klinische Perspektiven. Seite 39

  4. Simchen (2015): Die vielen Gesichter des ADS, 4. Aufl., S. 11

  5. Wolke D, Baumann N, Jaekel J, Pyhälä R, Heinonen K, Räikkönen K, Sorg C, Bilgin A (2023): The association of early regulatory problems with behavioral problems and cognitive functioning in adulthood: two cohorts in two countries. J Child Psychol Psychiatry. 2023 Jan 5. doi: 10.1111/jcpp.13742. PMID: 36601777. n = 759

  6. Gustafsson HC, Nolvi S, Sullivan EL, Rasmussen JM, Gyllenhammer LE, Entringer S, Wadhwa PD, O’Connor TG, Karlsson L, Karlsson H, Korja R, Buss C, Graham AM, Nigg JT (2021): Early development of negative and positive affect: Implications for ADHD symptomatology across three birth cohorts. Dev Psychopathol. 2021 Dec;33(5):1837-1848. doi: 10.1017/s0954579421001012. PMID: 36238202; PMCID: PMC9555229. n = 191

  7. Carpena, Munhoz, Xavier, Rohde, Santos, Del-Ponte, Barros, Matijasevich, Tovo-Rodrigues (2019): The Role of Sleep Duration and Sleep Problems During Childhood in the Development of ADHD in Adolescence: Findings From a Population-Based Birth Cohort. J Atten Disord. 2019 Oct 16:1087054719879500. doi: 10.1177/1087054719879500.

  8. Simchen (2015): 1.1. Viele fragen: “Woran erkenne ich ADS?” In: Die vielen Gesichter des ADS, 4. Aufl.

  9. Goh, Yang, Tsotsi, Qiu, Chong, Tan, Pei-Chi, Broekman, Rifkin-Graboi (2020): Mitigation of a Prospective Association Between Early Language Delay at Toddlerhood and ADHD Among Bilingual Preschoolers: Evidence from the GUSTO Cohort. J Abnorm Child Psychol. 2020 Jan 3. doi: 10.1007/s10802-019-00607-5.

  10. Gagne, Asherson, Saudino (2020): A Twin Study of Inhibitory Control at Age Two and ADHD Behavior Problems at Age Three. Behav Genet. 2020 Jul;50(4):289-300. doi: 10.1007/s10519-020-09997-5. PMID: 32162153.

  11. Joseph HM, Lorenzo NE, Fisher N, Novick DR, Gibson C, Rothenberger SD, Foust JE, Chronis-Tuscano A (2023): Research Review: A systematic review and meta-analysis of infant and toddler temperament as predictors of childhood attention-deficit/hyperactivity disorder. J Child Psychol Psychiatry. 2023 Jan 4. doi: 10.1111/jcpp.13753. PMID: 36599815. METASTUDIE

  12. Simchen (2015): 1.1. Viele fragen: “Woran erkenne ich ADS?” In: Die vielen Gesichter des ADS, 4. Aufl.

  13. Simchen (2015): Die vielen Gesichter des ADS, 4. Aufl., S. 13

  14. [Simchen (2015): 1.1. Viele fragen: “Woran erkenne ich ADS?” In: Die vielen Gesichter des ADS, 4. Aufl.](https://www.kohlhammer.de/wms/instances/KOB/appDE/E-Books/Die-vielen-Gesichter-des-ADS-978-3-17-026957-6

  15. Barkley: Das große Handbuch für Erwachsene mit ADHS, 2010, Huber

  16. www.sonderpaedagogik-k.uni-wuerzburg.de/fileadmin/06040400/downloads/sopaed2_ws0304_ads-adhs.pdf unter Verweis auf New York-Studie 1985 -1991

  17. www.sonderpaedagogik-k.uni-wuerzburg.de/fileadmin/06040400/downloads/sopaed2_ws0304_ads-adhs.pdf unter Verweis auf Shekim et al. 1990

  18. www.sonderpaedagogik-k.uni-wuerzburg.de/fileadmin/06040400/downloads/sopaed2_ws0304_ads-adhs.pdf unter Verweis auf Iowa-Studie 1983

  19. www.sonderpaedagogik-k.uni-wuerzburg.de/fileadmin/06040400/downloads/sopaed2_ws0304_ads-adhs.pdf unter Verweis auf Beck et al. 1996

  20. www.sonderpaedagogik-k.uni-wuerzburg.de/fileadmin/06040400/downloads/sopaed2_ws0304_ads-adhs.pdf unter Verweis auf Warnke & Remschmidt 1990

  21. Edel, Vollmoeller (2006): Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen, Springer, Seite 52

  22. so auch Barkley, Steinhausen, Krause und viele andere

  23. Barkley: Das große Handbuch für Erwachsene mit ADHS, 2010, Huber, Seite 46; n = 252

  24. DuPaul (2020): Adult Ratings of Child ADHD Symptoms: Importance of Race, Role, and Context. J Abnorm Child Psychol. 2020 Jan 3. doi: 10.1007/s10802-019-00615-5.

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