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Ergebnisse für "Medikamente%Schizophrenie"
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Geeignete Medikamente bei ADHS
Deanol bei ADHS
Vor einigen Jahrzehnten wurde Deanol als ADHS-Medikament verwendet. Empfohlen war eine tägliche Gabe von 300 mg morgens in den ersten drei Wochen (= bis zum Wirkungsbeginn) und danach eine Erhaltungsgabe von 100 bis 300 mg täglich.
Wir bewerten die nachfolgend zusammengetragenen Ergebnisse als nicht sonderlich beeindruckend, jedoch gerade in Bezug auf Hyperaktivität auch nicht als völlig von der Hand zu weisen.
Unserer Auffassung nach könnte Deanol trotz der relativ geringen Effektstärke (im Vergleich zu AMP und MPH), aufgrund seines geringen Nebenwirkungsrisikos (was sich bei höheren und damit wirksameren Dosen allerdings relativieren dürfte) zumindest
bei Wirkungslosigkeit von MPH, AMP, ATX…
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Eindosierung von Medikamenten bei ADHS
Wirkstärke und Wirkdauer von ADHS-Medikamenten
8. Nikotin / Rauchen
…ich schlechter.
der Unterschied der Wirkung von Elvanse, wenn ich länger nicht geraucht habe, ist enorm
Ein Betroffener:
Wenn ich mich überfordere, bekomme ich Lust auf Rauchen, als Mittel zur Kompensation bzw. als Mittel, um mich weiter anzutreiben.
Anfangs funktioniert das auch, nach ein paar Tagen schlägt es um. Ich werde energieloser und die Stimmung wird schlechter.
Langfristig tut es mir nicht gut und es verträgt sich nicht mit den Medikamenten. Die Wirkung wird schlechter und am Ende geht es mir schlechter
Eine Dampferin:
Nach der MPH-Einnahme bewirkt Dampfen bei mir Müdigkeit und Kopfschmerzen
Nikotin verstärkt die MPH-Wirkung
Neurologische Aspekte / Neurophysiologische Korrelate von ADHS-Symptomen
Aufmerksamkeitsprobleme bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
5. Aufmerksamkeitsprobleme durch Drogen-Amphetamin im Hirnstamm
Eine chronische Einnahme von Methamphetamin (METH) als Droge (nicht als Medikament) führt zu erheblichen kognitiven Beeinträchtigungen, insbesondere die Aufmerksamkeit, in Form von Schwierigkeiten bei der selektiven Fokussierung auf Reize und der Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit.
METH scheint dabei die Neuronen der Nucleus reticularis tegmenti pontis auf Transkriptionsebene zu stören und zu einer erhöhten Aktivierungsrate bei Aufmerksamkeitsaufgaben zu führen. Eine chemogenetische Inaktivierung dieser Neuronen und ebenso eine Läsion des Nucleus reticularis tegmenti pontis schwächte die durch METH verursachten Aufmerksamkeitsdefizite ab, ihre Aktivierung reproduzierte die Defizite.
Der Nucleus reticularis tegmenti pontis, kurz NRTP, ist ein Kerngebiet im pontinen Teil des Hirnstamms. Er ist…
An der Aufnahme in und der Ausscheidung aus dem Organismus sowie dem Übertritt von Medikamenten aus dem Blut in das Gewebe sind Transportproteine beteiligt.
2.1. Efflux-Transporter
Efflux-Transporter nutzen die Hydrolyse von ATP, um ihre Substrate über den Konzentrationsgradienten zu transportieren. Viele dieser Transporter sind an der Lumenoberfläche lokalisiert und transportieren eine breite Palette von Substraten in das Blut:
P-Glykoprotein (MDR1-Gen): kontrolliert den Transfer von Arzneistoffen in das Gehirn
MDR1-Genvarianten beeinflussen dessen Wirksamkeit. Herabgesetzte MDR1-Funktion schwächt Blut-Hirn-Schranke, Arzneistoffe können vermehrt ins Gehirn übertreten, was deren Wirkung erhöhen kann, obwohl der Blutplasmaspiegel unverändert…
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Methylphenidat (MPH) bei ADHS
Methylphenidat bei ADHS
Methylphenidat ist in Europa bei Kindern das Mittel erster Wahl und bei Erwachsenen das Mittel zweiter Wahl (nach Amphetaminmedikamenten) bei ADHS. Es ist seit 1944 bekannt.
In den USA erhalten Jugendlichen mit ADHS zu 52,9 % MPH und 39,3 % Amphetaminmedikamente als erstes verschriebenes ADHS-Medikament. Im Verlauf der Behandlung ist MPH bei rund 40 % das primär verschriebene Medikament und 33 % AMP das primär verschriebene Medikament.
MPH Teil 1: Wirkstoffe, Wirkung, Responding
MPH Teil 2: Dosierung, Nebenwirkung, Kontraindikationen
MPH Teil 3: Abbau, Wirkstärke
MPH Teil 4: Sonstiges, Präparate
Neurologische Aspekte / Neurotransmitter bei ADHS / Cannabinoidsystem
Cannabinoidrezeptoren
3. GPR55: wohl kein CB3-Rezeptor
Neben CB1R und CB2R wurde zuweilen GPR55 als CB3R bezeichnet. GPR55 habe jedoch zu geringe Übereinstimmung mit CB1R und CB2R um als CB-Rezeptor gelten zu können.
Mehr zum Thema Medizinisches Cannabis als Medikament bei ADHS unter Medizinisches Cannabis bei ADHS
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Experimentelle Medikamente bei ADHS
Solriamfetol bei ADHS
Solriamfetol ist ein Dopaminwiederaufnahmehemmer und Noradrenalinwiederaufnahmehemmer. Daneben wirkt es in vernachlässigbarem Maße als Serotoninwiederaufnahmehemmer:
Dopamin IC50: 2.9 μM
Noradrenalin IC50: 4.4 μM
Serotonin IC50: > 100
Markenname: Sunosi®
Solriamfetol ist von der FDA als Medikament gegen Narkolepsie zugelassen.
Erste Studien haben die mögliche Wirkung von Solriamfetol auf ADHS untersucht.
Wirkung:
45 % erreichten starke oder sehr starke Verbesserung im CGI und mindestens 25 % Verbesserung im AISRS, gegenüber 6,9 % in der Placebogruppe
größere Verbesserung der AISRS-Gesamtwerte von Woche 3 bis Woche 6
signifikant häufigere Verbesserung des T-Scores im BRIEF-A Global Executive Composite um 0…
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CYP3A4 Metabolisierungsenzym
…Mengenanteil der Cytochrome. CYP3A4 metabolisiert gut 30 % (nach anderen Quellen 40 bis 50 %) der gebräuchlichen Arzneistoffe und ist damit das wichtigste CYP 450 Enzym.
An relevanten ADHS-Medikamenten wird über CYP3A4 metabolisiert:
Guanfacin
CYP3A4 wird im Magen-Darm-Trakt und der Leber exprimiert und ist insbesondere an der Metabolisierung großer lipophiler Moleküle beteiligt (z.B. endogene Steroide). Zu den potentesten Inhibitoren des Isoenzyms gehören das Azolantimykotikum Ketoconazol und der Proteaseinhibitor Ritonavir.
CYP3A4 ist bei Frauen aktiver als bei Männern, sodass Frauen möglicherweise von über CYP3A4 metabolisierten Medikamenten höhere Dosen benötigen könnten als Männer.
Weiter ergeben sich Wechselwirkungen, die die Enzymtätigkeit…
3.1. GABA-Agonisten (verstärkend)
Bei diesen Agonisten ist uns die Rezeptorbindung noch unbekannt:
Progesteron (oral): schlaffördernd
anderer Ansicht: nichtkompetitiver GABA-A-Antagonist: Paoletti et al
L-Theanin
Taurin (wirkt vornehmlich über Glutamat-Hemmung)
Rhodiola
N-pantoyl-GABA (Hopantensäure, Pantogam)
Pantogam ist ein in der ehemaligen Sowjetunion gebräuchliches Medikament das bei einer Vielzahl psychischer Störungen eingesetzt wird. Es wird eine hilfreiche Wirkung bei ADHS berichtet.
neuroaktive Steroide
Gabapentin
Entgegen etlicher Nennungen ist Gabapentin kein GABA-Agonist.
Zwar wurde Gabapentin als GABA-Analogon entwickelt, ist jedoch weder GABA-Agonist noch hemmt es die Aufnahme oder den Abbau von GABA. Gabapentin dürfte…
Behandlung: Medikamente bei ADHS / Behandlung: Medikamente bei ADHS - Übersicht / Experimentelle Medikamente bei ADHS
Ropinirol bei ADHS
Ropinirol ist ein Non-ergot-Dopaminagonist.
Ropinirol ist ein selektiver D2-Agonist.
Ropinirol wird häufig als Parkinson-Medikament verwendet.
Dopamin hemmt Prolaktin. ADHS legt ein Dopaminmangel zugrunde. Dopaminmangel kann über das tuberoinfundibuläre Dopaminsystem zu erhöhten Prolaktinwerten führen, was ADHS-Symptome vermitteln kann. Mehr hierzu unter Das tuberoinfundibuläre System im Beitrag Die 5 dopaminergen Systeme des Gehirns.
Als Dopaminagonist kann Ropinirol helfen, erhöhte Prolaktinwerte zu verringern.
Neurologische Aspekte / Hormone bei ADHS / Steroidhormone
DHEA
8. Mögliche Interaktionen von DHEA mit anderen Wirkstoffen
…oder Stillzeit grundsätzlich nicht verwendet werden.
Interaktionen könnten bestehen in Bezug auf:
Antipsychotika
z.B. Clozapin
DHEA kann die Wirksamkeit von Antipsychotika verringern
Carbamazepin
Carbamazepin ist ein Medikament zur Behandlung von Anfällen, Nervenschmerzen und bipolaren Störungen
DHEA kann die Wirksamkeit von Carbamazepin beeinträchtigen
Östrogen
DHEA erhöht den Östrogenspiegel (besonders bei Männern)
DHEA kann daher die Wirkung von Östrogen verstärken
Symptome einer Östrogenüberdosierung sind z.B.
Übelkeit
Kopfschmerzen
Schlaflosigkeit
Lithium
DHEA kann die Wirksamkeit von Lithium beeinträchtigen
Phenothiazine
DHEA kann die Wirksamkeit von Phenotiazinen beeinträchtigen
Phenothiazine sind eine Wirkstoffgruppe zur Behandlung schwerer psychischer und emotionaler Störungen. Sie werden eingesetzt als
Neuroleptika…
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Reboxetin bei ADHS
Reboxetin ist ein Noradrenalinwiederaufnahmehemmer, daneben schwache Serotoninwiederaufnahmehemmung.
Handelsnamen: Edronax (D, CH, A), Solcenx (D)
Der Wirkstoff Reboxetin ist ein noradrenerg wirkendes Medikament, das nach einzelnen Berichten bei ADHS wirksam sein kann. Als Antidepressivum, als das er eigentlich gedacht war, war es wohl recht erfolglos.
Zulassung nur in EU, nicht in den USA.
Der aktualisierte europäische Konsensus zur Diagnose und Behandlung von ADHS (2018) benennt Reboxetin als eine eventuell mögliche Alternative zu Atomoxetin bei ADHS.
Es gibt Hinweise auf eine Wirksamkeit von Reboxetin bei ADHS. Gleichwohl gibt es nur wenige kontrollierte Studien. Reboxetin könnte dabei vornehmlich bei Erwachsenen ohne Komorbiditäten einsetzbar…
Nichtmedikamentöse Behandlung
Geeignete nichtmedikamentöse Behandlungsformen von ADHS
1. Multimodaler Therapieansatz
Als multimodale Therapie wird eine Kombination einschlägiger Behandlungsmöglichkeiten bezeichnet. Bei ADHS wird sinnvoller Weise eine Kombination von Medikamenten, Psychotherapie und ggf. weiteren Behandlungsmöglichkeiten angewendet. Multimodale Behandlung verbessert die ADHS-Symptomatik. Dies überrascht indes nicht. Relevant wäre allein ein Vergleich zu rein psychotherapeutischer und medikamentöser Behandlung.
Bei Erwachsenen mit ADHS war eine kombinierte Behandlung mit Medikamenten und Kognitiver Verhaltenstherapie nur nach den ersten 3 Monaten gegenüber einer alleinigen medikamentösen Behandlung überlegen. Nach 6 und nach 9 Monaten fand sich kein Unterschied.
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Deanol bei ADHS
1. Präparate
Monopräparate: Deutschland: Risatarun. Russland: Nooclerin. USA: Deaner.
Deaner (Deanol p-Acetamidobenzoat) von Riker Laboratories war in den USA 20 Jahre lang ein verschreibungspflichtiges Medikament und wurde 1983 vom Markt genommen. Risatarun ist ebenfalls nicht mehr erhältlich.
Deanol wurde laut einer Studie aus den Jahren 1956 bis 1960 in einer amerikanischen Klinik als häufigstes Erstpräparat verschrieben (vor Chloropromazin, Diamin (Captodiamin), Meprobamat und Imipramin). Deanol wurde bei sehr vielen Störungsbildern eingesetzt.
Als Nahrungsergänzungsmittel ist Deanol weiter frei verfügbar. Als maximale Tagesdosis für Erwachsene werden 240 mg empfohlen.
Daneben sind Kombinationspräparate mit Deanol erhältlich (Schweiz: Pharmaton Vital Geriavit; Deutschland: Vita Gerin; dessen Beipackzettel…
Rund 3/4 aller Kinder mit ADHS erhalten keine Behandlung.
Zuweilen wird erwähnt, dass der Verbrauch von Methylphenidat (dem wichtigsten ADHS-Medikament) in Tonnen gemessen wird. Dies ist richtig. Gleiches erfolgt inzwischen auch für Amphetaminmedikamente. Dass zugleich eine epidemische Verschreibung behauptet wird, ohne jegliche Darlegung von Sachargumenten, die das belegen könnten, zeigt, dass auch Fachleute nicht davor gefeit sind, Emotionen den Vortritt vor Sachargumenten zu lassen.
Bei adäquater Kenntnis und Nutzung der Grundrechenarten ist die Menge des MPH-Verbrauchs ein klarer Beweis für eine Unterbehandlung.
In Deutschland wurden im Jahr 2013 rund 1,8 Tonnen Methylphenidat verschrieben und verbraucht.
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