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Ergebnisse für "Angststörungen"
Diagnostik / Differentialdiagnostik bei ADHS
Organische Primärstörungen
18. Turner-Syndrom (0,04 %; ADHS + 225 %)
Prävalenz: 1 von 2500 lebend geborenen Mädchen =
Das Turner-Syndrom ist eine genetische Erkrankung bei Mädchen und Frauen, bei der ein X-Chromosom vollständig oder teilweise fehlt (Chromosomenaberration).
Beim Turner-Syndrom fand sich:
ADHS bei 26 %
Angststörung bei 26 % (+ 225 % im Vergleich zu den 8 % bei Mädchen in den USA.)
Dyskalkulie bei 18 %
ASS bei 16 %
ein niedrigerer mittlerer nonverbaler IQ (Leistungsintelligenzquotient, PIQ) im Vergleich zum verbalen IQ (VIQ)
Stress / Was ADHS mit Stress verbindet - Abschnitt / Stressschäden durch frühen / langanhaltenden Stress
4. Stresswirkung nach Geschlecht
…B. ADHS.
4.2. Stress bei Mädchen und Frauen
Mädchen und Frauen zeigten eine Resilienz gegenüber manchen Stressbelastungen während der Schwangerschaft und nach der Geburt. Das Risiko von Stressfolgestörungen erhöhte sich möglicherweise nach Perioden hormoneller Aktivierung und Flux wie z.B:
Pubertät
erhöht das Risiko von
Depression
Angststörung
posttraumatische Belastungsstörung
Schwangerschaft
erhöht das Risiko von Störungen der
Gedächtnisprozesse (Demenz)
Emotionsprozesse
Perimenopause
erhöht das Risiko von Störungen der
Gedächtnisprozesse (Demenz)
Emotionsprozesse
4.3. Stresssystemschäden bewirken lebenslängliche Stressempfindlichkeit
Erfahrungen werden im Gehirn durch Synchronisierung von Nervenzellen abgespeichert. Nervenzellen verbinden sich untereinander durch Synapsen und bilden auch durch andere Mechanismen gemeinsam feuernde Zellgruppen…
Behandlung / Behandlung: Medikamente bei ADHS / Experimentelle Medikamente bei ADHS
Reboxetin bei ADHS
…in EU, nicht in den USA.
Der aktualisierte europäische Konsensus zur Diagnose und Behandlung von ADHS (2018) benennt Reboxetin als eine eventuell mögliche Alternative zu Atomoxetin bei ADHS.
Es gibt Hinweise auf eine Wirksamkeit von Reboxetin bei ADHS. Gleichwohl gibt es nur wenige kontrollierte Studien. Reboxetin könnte dabei vornehmlich bei Erwachsenen ohne Komorbiditäten einsetzbar sein.
Eine Studie fand eine positive Wirkung auf ADHS und auf Angstsymptome bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS und komorbider Angststörung.
Weitere Studien fanden ebenfalls eine Verbesserung der ADHS-Symptome bei Kindern und Jugendlichen bei niedrigen Nebenwirkungen.
In Deutschland wird Reboxetin nicht von den Krankenkassen erstattet.
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
17. Bipolare Störungen - 4,5 bis 35,5 % (ggüber 0,2 bis 3,6 %)
…Lag zuvor bereits eine ADHS-Störung vor, erhöhte sich das Risiko einer bipolaren Störung über die Lebenszeit um das 12-fache, lagen zuvor eine ADHS und eine Angststörung vor, erhöhte sich das Risiko um das 30-fache gegenüber Personen ohne ADHS und ohne Angststörung.
Bipolar-Betroffene haben eine ADHS-Prävalenz von:
60 % (Metaanalyse von zwanzig Studien mit n = 2.722 PBD-Patienten (Durchschnittsalter = 12,2 Jahre)
27 % bei euthymen Bipolar-Betroffenen
25 % (n = 703 erwachsene Bipolar-Betroffene), wobei Männer und BP-Typ I häufiger eine ADHS-Komorbidität aufwiesen.
3,06-fach erhöht
Eine Metastudie fand eine Bipolare…
Behandlung / Behandlung: Medikamente bei ADHS / Geeignete Medikamente bei ADHS
Memantin bei ADHS
…zuständig. Bei chronischer Glutamat-Überstimulation bewirken die Rezeptoren eine Schädigung der Zellen durch ein Übermaß an Calcium.
Ebenso verbessert Memantin auch bei verminderter glutamaterger Neurotransmission die kognitiven Leistungen.
Memantin wird unter anderem eingesetzt bei:
Autismus-Spektrum-Störung
Binge-Eating-Störung
posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) – augmentierend
generalisierte Angststörung – augmentierend
Zwangsstörung – Monotherapie und augmentierend zu SSRI
Schizophrenie (nur negative Symptome)
Bipolar (manische Phase)
ADHS
In Bezug auf ADHS fand eine Doppelblindstudie signifikante und erhebliche Verbesserungen durch eine Monotherapie mit Memantin bei Erwachsenen in Bezug auf:
Unaufmerksamkeit
Impulsivität
Selbstwertprobleme
ADHS-Gesamtindex
In Bezug auf Hyperaktivität waren die anfänglichen starken Verbesserungen binnen 6 Wochen verschwunden…
Diagnostik / Komorbidität bei ADHS
Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS
3. Affektive Störungen (Depressionen / Dysphorie / Dysthymie / Manie) - 30 bis 61 % (ggüber 4,7 bis 8,9 % = + 550 %)
…29,9 % (über die gesamte Altersspanne) und 55,7 % ggüber 24,3 % in einer kleinen Studie an Erwachsenen.
eine norwegische Kohortenstudie fand Majore Depression bei 24,5 % (Männer: 20,3 % Frauen: 28,8 %) der erwachsenen ADHS-Betroffenen gegenüber 5,8 % (Männer: 4 %; Frauen: 7,6 %) der Nichtbetroffenen.
bei ADHS-Betroffenen Kindern:
37 %
37,34 % (ggüber 7,42 % bei nicht ADHS Betroffenen) = 5-faches Risiko für Depression oder Angststörung
bei nicht betroffenen Kindern: 8,9 % bis 14 %
= das 4-fache Risiko
Stimmungsschwankungen (15 – 75 %)
depressive Störungen
Eine einfache Umfrage von www.adhs-chaoten.net, an der 73 Betroffenen teilnahmen…
Behandlung / Behandlung: Medikamente bei ADHS / Eindosierung
Eindosierung von Medikamenten bei ADHS
5. Nebenwirkungen vermeiden
…waren Erwachsene mit ADHS bereit, auf Prozentpunkte der ADHS-Symptomverbesserung zu verzichten:
0,59 Übelkeit (1 %-Punkt weniger Übelkeit war 0,59 Prozentpunkte ADHS-Symptomverschlechterung wert)
0,57 Schlaflosigkeit
0,49 Angstzustände
0,32 Nervosität
0,17 Mundtrockenheit
Seltene schwerere Nebenwirkungen (Bluthochdruck, Aggressivität oder anderes) sollten unverzüglich mit dem Arzt besprochen werden.
5.1. Besondere Herausforderung: Eindosierung bei komorbider Angst
Unserer Erfahrung nach erleben Betroffene mit einer komorbiden Angststörung oder hohen Angstwerten häufig stärkere Nebenwirkungen.
Mehr hierzu unter Behandlungsleitfäden bei spezifischen Komorbiditäten: ADHS und Angst im Beitrag Leitfaden ADHS-Behandlung.
5.2. Kein Koffein bei der Eindosierung von Stimulanzien (WICHTIG!)
…
Stress / Die Stresssysteme des Menschen
Die HPA-Achse / Stressregulationsachse
4. Hypercortisolismus und Hypocortisolismus
…
4.1.1. Störungen des Hypercortisolismusspektrums
Quelle
Depression
melancholische Depression
psychotische Depression
Depressionsschmerz vornehmlich morgens, wenn der Cortisolspiegel relativ am höchsten ist (entsprechend zur überhöhten Cortisolstressantwort)
nicht: atypische Depression
nicht: bipolare Depression
Angststörung
Anorexie
Zwangsstörung
Panikstörung
Alkoholismus
Exzessiver Alkoholkonsum verändert die HPA-Achse, wobei die Änderungen bereits auf der CRH und ACTH-Stufe der HPA-Achse in Form von verringerten Hormonreaktionsspiegeln erfolgen.
Metabolisches Syndrom
Abdominelle Fettleibigkeit
Bluthochdruck
Fettstoffwechselstörung
Hypertriglyzeridämie
Fettstoffwechselstörung mit erhöhten Triacylglyceridblutspiegeln über 2 mmol/l (180 mg/dl)
verringertes HDL-Cholesterin
Insulinresistenz bzw. gestörte Glucosetoleranz (erhöhte Glucosekonzentration im Blut)
Hauptursache für Diabetes mellitus Typ 2 (Altersdiabetes)
Immunsystem: TH1…
Symptome / Gesamtliste der ADHS-Symptome nach Erscheinungsformen
20. Regulationsprobleme bei ADHS
…I zuzuordnen, als dass es sich um Regulationsprobleme handelt.
Eine erhöhte Ängstlichkeit (bei ADHS-I) und eine erhöhte Risikobereitschaft (bei ADHS-HI) scheinen kein Symptompaar zu sein, das intraindividuell (innerhalb einer Person) durch Regulationsprobleme miteinander verbunden ist. Diese Symptome scheinen eher den jeweiligen Stressphänotypen ADHS-HI / ADHS-C (als externalisierende Stressreaktionsphänotypen) und ADHS-I (als internalisierendem Stressreaktionsphänotyp) zuzuordnen zu sein. Allerdings soll eine Angststörung offenbar auch die Wahrscheinlichkeit eines erhöhten Risikoverhaltens erhöhen, was allerdings die Daten des ADxS.org-Symptomtests nicht bestätigten (siehe oben).
Gleiches dürfte für impulsive Einmischung in Konversationen anderer (ADHS-HI) versus sozialem Rückzug (ADHS-I) gelten.
…Ärzte und Therapeuten sind gut informiert. Wir erhalten jedoch auch häufig Berichte über drastische Fehlaussagen zu ADHS, die dazu führen können, dass Betroffene nicht die angemessene Behandlung erhalten. Bei einer Verkürzung der Lebenserwartung um 9 bis 13 Jahre, rund 4-fachem Depressions- und Angststörungsrisiko sowie etlichen weiteren massiven Folgen von unbehandeltem ADHS ist dies hochgefährlich.
1.3.1. ADxS-Adressdatenbank
ADxS sammelt daher Adressen von und Erfahrungen mit Behandlern und Diagnostikern von ADHS, damit Betroffene sich ein Bild über die jeweilige Kompetenz machen können.
Die ADxS-Adressdatenbank umfasst derzeit rund 2.500 Adressen in Deutschland, 800 Adressen in Österreich und…
Neurologische Aspekte / Neurotransmitter bei ADHS
Noradrenalin
2. Noradrenalin im Gehirn (Neurotransmitter)
…Gedächtnis
für Gefühle
für aversive Gedächtnisinhalte
exekutive Funktionen
erhöht Risikobereitschaft
macht unkritischer
erhöht Wachheit, verringert Müdigkeit
circadianer Rhythmus
durch Beeinflussung der Genexpression der Clock-Gene PER1, PER2, PER3
erhöht Sexualtrieb
erhöht Selbstwertempfinden
verringert Appetit
ist bei Stresssymptomen involviert
sympathomimetisch
erweitert Bronchien (Bronchodilatation)
erhöht Blutdruck
Bei (generalisierter) Angststörung und PTBS ist der Noradrenalinspiegel im autonomen Nervensystem (hier: Sympathikus) erhöht.
Noradrenalin-Agonisten (z.B. Yohimbin) verstärken die Angst- (und Stress-)Reaktion
Noradrenalin ist eng mit den endokrinen Stresssystemen verbunden, dort insbesondere mit CRH- und ACTH-Systemen(Vegetatives Nervensystem, HPA-Achse)
Noradrenalin beeinflusst den CRH-Ausstoß im Hypothalamus (HPA-Achse) über dort häufige…
Entstehung / Immunsystem und Verhalten / Neurophysiologische Wirkmechanismen auf Verhalten durch Immunreaktionen - Abschnitt
Wirkung einzelner Zytokine und Entzündungsmarker
5. Weitere Elemente innerhalb und außerhalb der Immunreaktion
…Prävalenz unter Kindern mit ADHS-C noch höher war
keine Korrelation zu ADHS bei Erwachsenen, davon 21,2 % überwiegend unaufmerksam (ADHS-I), 49,7 % Frauen, 63,5 % komorbide Depression oder Angststörung Allerdings fanden sich bei einigen ADHS-Betroffenen Antikörper gegen andere Proteine in den Purkinje-Zellen.
5.5. GAD65-Antikörper bei ADHS und ASS
Antikörper gegen Glutaminsäure-Decarboxylase 65 (GAD65) fanden sich im Serum von 27 % der Kinder mit ADHS (N = 15), 15 % der Kinder mit Autismus (N = 20) und keiner der Kontrollen (N = 14). Das Serum von 60 % der autistischen und 53 % der Kinder mit ADHS…
Behandlung / Behandlung: Medikamente bei ADHS / Medikamentenwahl bei ADHS
Kombinationsmedikation bei ADHS
…empfiehlt er eine Kombinationsmedikation, um eine breitere Wirkung bei geringeren Nebenwirkungen zu erzielen.
Eine Kombination von Stimulanzien mit Nichtstimulanzien wurde empfohlen bei
nur teilweiser Symptomreduktion durch Stimulanzien
Nebenwirkungen verhindern maximale Dosis des Stimulans bei noch nicht ausreichender Symptomverbesserung
Schwere Symptome Frühmorgens oder Abends
Komorbiditäten
Tics/Tourette
oppositionelles oder aggressives Verhalten
Angststörung
Zur Medikamentenwahl bei Komorbiditäten siehe unter Wahl des Medikaments bei ADHS oder ADHS mit Komorbidität
Zur allgemeinen Bewertung von Risiken bei der Kombination von Medikamenten steht die KI von epa.health zur Verfügung.
Alle nachfolgend beschriebenen Kombinationen oder Einnahmemöglichkeiten basieren auf Untersuchungen oder Berichten Betroffener, die in Abstimmung mit…
Symptome / Gesamtliste der ADHS-Symptome nach Erscheinungsformen
3. Impulsivität / Inhibitionsprobleme bei ADHS
3.1. Arten von Impulsivität / Inhibitionsprobleme
…sondern auch bei
Suchtverhalten (Heroinsucht, Kokainsucht, Alkoholsucht, Opioidabhängigkeit, Nikotinabhängigkeit),
bipolarer Störung
antisoziale Persönlichkeitsstörung
soziale Angststörung
Borderline-Persönlichkeitsstörung
schwere depressive Störung
Schizophrenie
schizoaffektive Störungen
pathologisches Glücksspiel
Läsionen des orbitofrontalen Kortex
Impulsivität scheint aus der Vermeidung negativer affektiver Zustände im Zusammenhang mit einer Verzögerung zu resultieren. ADHS-Betroffene empfinden eine Verzögerung vor (persönlich angestrebten) Ergebnissen oder Ereignissen als besonders aversiv, was das Motiv zur Vermeidung dieser Verzögerung verstärkt. Passend hierzu ist bei ADHS bei Hinweisen auf Verzögerungen (persönlich angestrebter Ereignisse) die Amygdala hypersensibilisiert.
ADHS scheint eher mit einer suboptimalen zeitlichen Entscheidungsfindung (als Beispiel von Inkonsistenz) als mit einer steileren Diskontierung der Verzögerung…
Neurologische Aspekte / Hormone bei ADHS / Steroidhormone / Cortisol
Cortisol- und Stressachsenveränderungen bei anderen Störungsbildern
26. Autismus
…einer abgeflachte(re)n Cortisolstressantwort, eine niedrige Reizbarkeit mit einer normal erhöhten Cortisolstressantwort. Die Auswirkungen der Reizbarkeit auf die Herzfrequenz, nicht jedoch auf den Cortisolspiegel, wurden durch die Eigenschaft „Angst“ erklärt.
Im Widerspruch dazu fand eine Studie eine abgeflachte Cortisolstressantwort bei ASS nur bei Jungen mit komorbider Angststörung.
Mädchen mit hochfunktionalem ASS (HFA) zeigten überhäufig eine umgekehrte Cortisolaufwachreaktion.
Die multiple komplexe Entwicklungsstörung (MCDD) ist eine symptomatisch eigenständige Gruppe im ASS-Spektrum. Anders als Kinder mit ASS entwickeln manche Kinder mit MCDD im Erwachsenenalter eine Schizophrenie. MCDD ist durch eine gestörte Regulierung von Angstzuständen und affektiven Zuständen, gestörtes Sozialverhalten/gestörte soziale…