Denkblockaden und Entscheidungsprobleme bei ADHS - Neurophysiologische Korrelate
Denkblockaden treten bei ADHS-HI wie bei ADHS-I gleichermaßen auf. Sie sind, entgegen einer hier früher vertretenen Auffassung, nicht Subtypspezifisch. Entscheidungsprobleme scheinen dagegen bei ADHS-I deutlich häufiger aufzutreten als bei ADHS.
Dies deutet darauf hin, dass die beiden Erscheinungsformen unterschiedliche neurophysiologische Korrelate haben.
Die bei starkem Stress extrem erhöhten Noradrenalinwerte beeinträchtigen die Funktionalität des PFC. Während leicht erhöhte Noradrenalinwerte die Denkfähigkeit erhöhen, wird diese durch sehr hohe Noradrenalinwerte vermindert und die Verhaltenssteuerung wird vom PFC auf den posterioren Cortex übertragen.1234
Die Details hierzu finden sich im Beitrag ⇒ Neurotransmitter bei Stress im Abschnitt ⇒ Starker Stress = starke NE-/DA- und Cortisol-Erhöhung = verringerte kognitive Leistungsfähigkeit.
Ramos, Arnsten (2007): Adrenergic pharmacology and cognition: focus on the prefrontal cortex. Pharmacol Ther. 2007 Mar; 113(3):523-36., Kapitel 6 ↥
Birnbaum, Gobeske, Auerbach, Taylor, Arnsten (1999): A role for norepinephrine in stress-induced cognitive deficits: α-1-adrenoceptor mediation in prefrontal cortex. Biol. Psychiatry 46, 1266–1274. ↥
Ramos, Colgan, Nou, Ovadia, Wilson, Arnsten (2005). The beta-1 adrenergic antagonist, betaxolol, improves working memory performance in rats and monkeys. Biol. Psychiatry 58, 894–900. ↥
ähnlich: Arnsten (2000): Stress impairs prefrontal cortical function in rats and monkeys: role of dopamine D1 and norepinephrine alpha-1 receptor mechanisms. Prog Brain Res. 2000;126:183-92. ↥