Liebe Leserinnen und Leser von ADxS.org, bitte verzeihen Sie die Störung.

ADxS.org benötigt in 2023 rund 33.500 €. In 2022 erhielten wir Spenden Dritter von rund 13.000 €. Leider spenden 99,8 % unserer Leser nicht. Wenn alle, die diese Bitte lesen, einen kleinen Beitrag leisten, wäre unsere Spendenkampagne für das Jahr 2023 nach einigen Tagen vorbei. Dieser Spendenaufruf wird 18.000 Mal in der Woche angezeigt, jedoch nur 40 Menschen spenden. Wenn Sie ADxS.org nützlich finden, nehmen Sie sich bitte eine Minute Zeit und unterstützen Sie ADxS.org mit Ihrer Spende. Vielen Dank!

Seit dem 01.06.2021 wird ADxS.org durch den gemeinnützigen ADxS e.V. getragen. Spenden an den ADxS e.V. sind steuerlich absetzbar (bis 300 € genügt der Überweisungsträger als Spendenquittung).

Falls Sie lieber etwas aktiv beitragen möchten, finden Sie hier Ideen zum Mitmachen oder zur tätigen Unterstützung.

25201€ von 33500€ - Stand 02.12.2023
75%
Header Image
Histamin

Inhaltsverzeichnis

Histamin

Histamin ist ein Neurotransmitter und Hormon.
Es hat keine primäre Bedeutung bei ADHS, könnte aber bei den bei ADHS häufigen Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus eine Rolle spielen.

1. Entstehung von Histamin

1.1. Entstehungsweg von Histamin

Umwandlung der Aminosäure Histidin zu Histamin durch

  • Pyridoxalphosphat-abhängiger Decarboxylierung unter Verwendung des Enzyms Histidindecarboxylase oder
  • unspezifischer Aromatische-L-Aminosäure-Decarboxylase

Produktion in

  • Mastzellen
  • Blutplättchen
  • Epidermis-Zellen
  • Magenschleimhaut
  • Nervenzellen

α-fluoromethyl-Histidin unterdrückt die Histaminsynthese.1

1.2. Entstehungsort von Histamin im Gehirn

Nur wenige Zellen im Gehirn produzieren Histamin:2

  • Nucleus tuberomammillaris (tuberomamillary nuclei, TMN), ein größerer Kern des posterioren Hypothalamus.
    Diese Zellen produzieren auch GABA. Sie projizieren zur Großhirnrinde und regulieren massgeblich Arousal und Wachheit. Es scheint 5 Gruppen von TMN-Zellen zu geben, die sich unter anderem in der Expression des H3-Rezeptors und in der Co-Aussendung von GABA unterscheiden.
    Eine Deaktivierung der TMN durch den GABA-Agonisten Muscimol führt zu einem langen REM-freien Schlaf und die optogenetische Aktivierung einer Subpopulation von TMN-Neuronen induziert Wachheit.3
    Die Aktivität von TMN-Neuronen variiert je nach Wachzustand: Sie ist im ruhigen Wachzustand gering, im aktiven Wachzustand mäßig und im aufmerksamen Wachzustand am höchsten.4
    Histamin erhält die Wachsamkeit durch direkte Projektionen der TMN-Zellen auf den Thalamus und den Cortex und indirekt durch Aktivierung cholinerger (via H1- und H2-Rezeptoren),5 GABAerger67 und noradrenerger Zellen (im Locus coeruleus).8
  • Mastozyten (Mastzellen)
  • Mikroglia
  • mikrovaskuläre Endothelzellen

2. Speicherung von Histamin

Speicherung an Heparin gebunden in Vesikeln, vornehmlich in

  • Mastzellen
  • basophilen Granulozyten
  • Schleimhäuten
  • Bronchien
  • Magen-Darm-Trakt

3. Freisetzung von Histamin

Freisetzung aus Vesikeln durch

  • IgE-vermittelte allergische Reaktionen vom „Soforttyp“ (Typ I)
  • Komplementfaktoren (z. B. bei einem Endotoxin-bedingten Schock)

4. Abbau von Histamin

4.1. Abbau im Gehirn (ZNS) primär durch HNMT

Histamin wird mittels des Enzyms Histamin-N-Methyltransferase (intrazellulär) zu inaktivem Nτ-Methylhistamin inaktiviert.

HNMT-Knockout-Mäuse zeigen:9

  • drastisch erhöhte Histaminspiegel im Gehirn
  • hohe Aggressivität aufgrund einer abnormalen Aktivierung des Histamin-H2-Rezeptors (H2R)
  • gestörten Schlaf-Wach-Zyklus aufgrund einer übermäßigen Aktivierung des Histamin-H1-Rezeptors (H1R).

Nτ-Methylhistamin wird oxidativ über Monoaminooxidasen, Diaminoxidasen (extrazellulär) und Aldehydoxidasen (intrazellulär) zur Nτ-Methylimidazolylessigsäure abgebaut.10

4.2. Abbau im Körper primär durch DAO

Abbau mittels Diaminoxidasen (DOA, extrazellulär) und Aldehydoxidasen (intrazellulär) zur Imidazolylessigsäure.
Nach Ribosylierung Ausscheidung durch Niere.

Nur geringer Abbau durch Histaminmethylierung.

5. Histamin-Rezeptoren

Histamin kann weiter beeinflussen

  • Lern- und Gedächtnisprozesse11
  • Thermoregulation11
  • Sättigung (durch Histamin im Gehirn)12
  • Energieverbrauch wird erhöht durch Histamin im Hypothalamus11
  • Glukoseaufnahme und Insulinfunktion im Körper11
  • Fütterungsverhalten wird verringert durch Histamin im Hypothalamus11 während Histamin allgemein das Arousal für das Füttern erhöht12
  • Verbesserung des motorischen Gleichgewichts und der motorischen Koordination über H2-Rezeptoren im Cerebellum13
  • erhöht motorische Aktivität/Explorationsverhalten via H2-Rezeptoren, nicht via H1-Rezeptoren1
  • erhöht Ängstlichkeit vornehmlich über H2- und begleitend über H1-Rezeptoren1

5.1. H1-Histamin-Rezeptor

  • Regelungsbereich
    • systemische Vasodilatation (Gefässerweiterung)
    • Hautrötung
    • Tag-Nacht-Rhythmus
      • Mäuse ohne H1-Rezeptor haben einen gestörten Tag-Nacht-Rhythmus und werden durch H3-Antagonisten nicht geweckt.2
      • Schlaf14
    • Erbrechen
    • Bronchokonstriktion
    • Neurotransmission
    • möglicherweise antidepressiv
    • möglicherweise antikonvulsiv
    • möglicherweise appetitzügelnd
  • Agonisten
    • Histamin
    • Histaprodifen
  • Antagonisten
    • Loratadin
    • Cetirizin
    • Fexofenadin
    • Doxylamin
    • Diphenhydramin

5.2. H2-Histamin-Rezeptor

  • Regelungsbereich
    • Magensäuresekretion
    • Reflextachykardie
  • Agonisten
    • Histamin
    • Betazol
  • Antagonisten
    • Cimetidin
    • Famotidin
    • Ranitidin
    • Roxatidin

5.3. H3-Histamin-Rezeptor

  • Regelungsbereich
    • Neurotransmission
      Regulierung der Freisetzung von
      • Histamin (Autoregulation)
        • H3-Antagonisten erhöhen die Freisetzung von Histamin1
      • Acetylcholin
      • Noradrenalin
      • Serotonin
      • Dopamin
      • Glutamat
    • Regulierung der circadianen Rhythmik
  • Agonisten
    • Histamin
    • α-Methylhistamin
    • Immepip
    • Imetit
  • Antagonisten
    • Ciproxifan
    • Thioperamid
      • erhöht motorische Aktivität / Explorationsverhalten1
      • erhöht Ängstlichkeit1
    • Clobenpropit

5.4. H4-Histamin-Rezeptor

  • Regelungsbereich
    • Mastzell-Chemotaxis
  • Agonisten
    • Histamin
    • 4-Methylhistamin
  • Antagonisten
    • Thioperamid
    • JNJ 7777120

6. Störungen des Histamin-Systems

Histamin beeinflusst

  • Arousal (Erregung)
  • Erwachen
  • Aufrechterhaltung der Wachsamkeit14

Fehlfunktionen sind mit neuropathologischen Störungen verbunden, z.B.10

  • Narkolepsie
    • Halluzinationen
    • Schizophrenie-ähnliche Zustände
      Ein Einfluss von Histamin auf Schizophrenie selbst konnte bisher nicht nachgewiesen werden.15
  • Schlafprobleme
    • H1-Rezeptor-Antagonisten können bei Schlaflosigkeit helfen15
  • Tourette (selten)
  • Alzheimer und Parkinson
    • hohe Histaminspiegel in der Substantia nigra korrelieren mit einer verringerten Anzahl von dopaminergen Zellen
    • dabei scheint der H1-Rezeptor betroffen zu sein15
  • Huntington
  • Depression
    • verringerte H1-Rezeptor-Bindung

6.1. Histamin-Mangel

  • Tourette-Syndrom1617
    Histidin-Decarboxylase-Knockout-Mäuse (HDC-KO) weisen stereotype lokomotorische Verhaltensweisen auf, die die Kernphänomenologie von Tourette wiedergeben.18
  • Seltene Genvarianten des Histamin-Rezeptor-Gens scheinen bei Tourette und Autismus-Spektrum-Störungen involviert zu sein.1920

6.2. Histamin-Überschuss / Histamin-Intoleranz

6.2.1. Entstehung von Histamin-Intoleranz

Sehr gute Darstellung zu Histaminintoleranz unter www.histaminintoleranz.ch21

Histamin-Übergewicht kann verschieden Ursachen haben:

  • zu hohe Histaminaufnahme (Lebensmittel, Fischvergiftung)
  • zu geringen Histaminabbau (meist Diaminoxidase-Mangel)
  • Rauchen scheint den Histaminspiegel zu erhöhen2223242526
    Histamin moderiert Reaktionen auf Zigarettenrauch.27 Berichte, wonach Rauchen den Histaminspiegel verringert28 oder unverändert lässt29 sind dagegen die Ausnahme. Denkbar wäre allerdings, dass Rauchen die Reaktion auf Histamin erhöht.30313233
  • Ursache kann weiter eine systemische Mastzellaktivierungserkrankung sein (MCAD, mast cell activation disease)
    Dabei produzieren krankhaft veränderte Mastzellen (Mastozyten, eine Immunzellenart zur Fremdkörperabwehr) Histamin und andere Botenstoffe (Mediatoren). Die Häufigkeit von MCAD wird zwischen 1 und 17 % geschätzt.34
    Sehr gute Darstellung zu MCAD unter https://www.mastzellaktivierung.info/35
    MCAD wirkt vornehmlich, aber nicht nur mittels Histamin.
    • Arten von MCAD:
      • Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS)
      • systemische Mastozytose (SM) (selten)
      • Mastzelleukämie (MCL) (selten)
    • Wirkmechanismen einer MCAD:36
      Prozentzahlen geben den Konsensus an, dass die genannten Mediatoren eine Rolle bei MCAD spielen.
      • Histamin
        • Kopfschmerzen
        • niedriger Blutdruck
        • Nesselsucht (rote Quaddeln, Urtikaria)
          • mit oder ohne Angioödem (schnell entstehende schmerzlose Schwellungen)
        • Juckreiz (Pruritus)
        • Durchfall
      • Prostaglandin-D2 (PGD2) (95 %)
        • Schleimsekretion
        • verengte Luftwege (Bronchokonstriktion)
          • in Zusammenwirkung mit Thromboxan und PGF2α
        • Gefäßinstabilität (Erweiterung der Blutgefässe)
        • schlafinduzierend
        • Körpertemperatur senkend
        • mögliche Ursache für erblich bedingten Haarausfall bei Männern zusammen mit dem Steroidhormon Dihydrotestosteron (DHT)37
      • PAF2 (platelet-activating factor, Plättchenaktivierender Faktor) (90 %)
        • Bauchkrämpfe
        • Lungenödem
        • Urtikaria
        • Bronchokonstriktion
        • Hypotonie
        • Herzrhythmusstörungen
      • Proinflammatorische Zytokine (80 %)
        • lokale Entzündung
        • Ödembildung
        • Leukozytenmigration 80 %
      • LTC4 und LTD4 (80 %)
        • Schleimsekretion
        • Ödembildung
        • Gefäßinstabilität
      • Chemokine (70 %)
        • akute Entzündung
        • Leukozytenrekrutierung
        • Leukozytenmigration
      • Tryptase (65 %)
        • Endothelaktivierung mit nachfolgenden Entzündungsreaktionen
      • Leukotriene38
        • allergische Reaktionen
        • Entzündungsreaktionen

Ein überhöhter Histaminspiegel verursacht pseudoallergische Symptome. Diese sind individuell sehr unterschiedlich, sodass eine Diagnose anhand einer Symptomliste sehr schwierig ist.

6.2.2. Häufigkeit von Histamin-Intoleranz

Die Prävalenz beträgt 1 % der Bevölkerung. 80 % der Betroffenen sind Frauen, 20 % Männer.
Jüngere Untersuchungen kommen zu höheren Prävalenzwerten.

6.2.3. Mögliche Symptome einer Histamin-Intoleranz

  • Haut
    • Hautrötung
    • Nesselsucht
    • Ekzeme
    • Juckreiz[7]
  • Kopf
    • Kopfschmerzen
    • Hitzegefühl
    • Migräne
    • Schwindel
  • Atemwege
    • verengte oder rinnende Nase
    • Atembeschwerden
    • Asthma bronchiale
    • Halsschmerzen
  • Verdauungssystem
    • Blähungen (Flatulenz)
    • Durchfall
    • Verstopfung
    • Übelkeit/Erbrechen
    • Bauchschmerzen
    • Magenstechen
    • Sodbrennen
  • Herz-/Kreislaufsystem
    • Blutdruckveränderungen
      • Bluthochdruck (Hypertonie)
      • niedriger Blutdruck (Hypotonie)
    • Herzrasen (Tachykardie)
    • Herzrhythmusstörungen
  • Urologie
    • Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoe)
    • Blasenentzündung
    • Harnröhrenentzündung
    • Schleimhautreizungen der weiblichen Geschlechtsteile
  • Gewebe
    • Wassereinlagerungen (Ödeme)
    • Knochenmarködeme (KMÖ)
    • Gelenkschmerzen
  • Energiehaushalt
    • Erschöpfungszustände
    • Seekrankheit
    • Müdigkeit
    • Schlafstörungen
  • Geistige Symptome
    • Verwirrtheit
    • Nervosität
    • depressive Verstimmungen

6.2.4. Lebensmittel, die Histamin erhöhen

Lebensmittel können auf verschiedene Weise Histamin erhöhend wirken.

6.2.4.1. Wirkungsweisen der Histaminerhöhung
6.2.4.1.1. Histamin enthaltend

Lebensmittel, die Histamin enthalten, erhöhen den Histaminspiegel.

6.2.4.1.2. Histamin-Liberatoren

Manche Lebensmittel bewirken eine erhöhte Freisetzung von Histamin aus den Speichervesikeln.

6.2.4.1.3. DAO-Hemmung

Bestimmte Stoffe hemmen den Abbau von Histamin durch Diaminoxidase (DAO).

6.2.4.1.4. DAO-Abbau-Konkurrenten

Manche Lebensmittel enthalten Stoffe, die ebenfalls Diaminoxidase (DAO) zum Abbau benötigen, sodass diese entsprechend geringer zum Abbau von Histamin zur Verfügung steht.

6.2.4.1.5. Erhöhung der Darmdurchlässigkeit für Histamin

Stoffe, die die Permeabilität der Darmwand erhöhen, erhöhen dadurch zugleich die Aufnahme von Histamin.

6.2.4.2. Liste von Auslösern bei Histaminintoleranz und MCAD

Eine sehr gute Zusammenstellung von Auslösern einer MCAD findet sich bei https://www.mastzellaktivierung.info/39

Lebensmittel mit hohen Histaminwerten (1) listet Quade, Bailly, Bartling, Bliesener, Springer: Histamin-Unverträglichkeit.40 Diese Darstellung betrifft nur die Lebensmittel mit hohem Histamingehalt, nicht z.B. Histamin-Liberatoren oder DAO-Abbau-Konkurrenten.

6.2.5. Behandlung einer Histamin-Intoleranz

Die Behandlung erster Wahl ist eine histaminarme Diät.

Häufig hilft bereits eine einmonatige streng histaminarme Diät, die die Histaminspeicher vollständig leert. Danach sei meist ein begrenzter Konsum von einzelnen histaminerhöhenden Lebensmittel möglich. Rauchen erhöht den Histaminspiegel erheblich und unterläuft dadurch die Histamindiät.23

Ergänzend kann das fehlende DAO-Enzym 15 bis 30 Minuten vor Mahlzeiten eingenommen werden. Eine DAO-Einnahme kann nur einzelne “Sünden” ausgleichen, nicht aber eine Diät grundsätzlich vermeiden.

7. Histamin und ADHS

Es bestehen kaum positive Kenntnisse über eine Korrelation zwischen Histaminintoleranz und ADHS. NCBI / Pubmed fand unter “histamine intolerance adhd” keinen einzigen Artikel.41

Eine große Kohortenstudie fand, dass eine Einnahme von Antihistaminika (insbesondere Antihistaminika der ersten Generation) in den ersten Lebensjahren das Risiko einer späteren ADHS signifikant erhöhte. Als mögliche Ursache wurde eine Störung des REM-Schlafs genannt, die sekundär die Hirnreifung beeinträchtige.42
Nach einer anderen Studie erhöhte eine frühere (ehemalige) Einnahme von Antihistaminika bei Neurodermitis-Betroffenen die ADHS-Symptomatik.43

Bestimmte Polymorphismen von Genen, die den Histaminabbau steuern, könnten die Korrelation von ADHS und die Unverträglichkeit von Nahrungszusatzstoffen moderieren.44

Ein Bericht über 4 Einzelfälle von lernbehinderten Kindern mit ADHS beschreibt eine sehr große Verbesserung der ADHS-Symptome durch Antihistaminika.45

Der H3-Histaminrezeptor soll bei Arousal, Kontrolle der Hypophysenhormonausschüttung, kognitiven Funktionen, Motivation, zielgerichtetem Verhalten, Gedächtnis und Schlaf-Wach-Rhythmus involviert sein. Jedoch waren klinische Versuche von H3-Rezeptor-Medikamenten für ADHS (MK-0249, Bavisant, PF-03654746) in Phase-2-Studien erfolglos oder wurden in Phase 2 nicht mehr getestet (Betahistin).46

7.1. Histamin bei ADHS häufig erhöht

7.1.1. Histamin-Abbau durch DAO bei ADHS häufig verringert

Eine spanische Studie fand unter 40 Kindern mit ADHS bei 82,1 % eine genetisch verringerte Diamin-Oxidase (DAO)-Aktivität, 15,2 % eine stark verringerte DAO-Aktivität (mithin einen verringerten Histaminabbau und folglich einen erhöhten Histaminspiegel).FEHLER_UNBEKANNTE_FUSSNOTE:88. doi: 10.31766/revpsij.v39s1, Page 104.](https://www.aepnya.eu/index.php/revistaaepnya/article/view/878/809))) Die Studie soll auf 200 Kinder mit ADHS und 100 Kontrollen ausgeweitet werden. DAO wird auch ABP1 genannt.

7.1.2. Histamin-Abbau durch HNMT bei ADHS häufig verringert

Weiter wird eine Korrelation zwischen ADHS und verringerter Histamin N-Methyltransferase beschrieben, was ebenfalls den Histaminabbau verringert und Histamin erhöht.47
Verschiedene HNMT-Gen-Polymorphismen sind bei ADHS und anderen Störungsbildern relevant:

  • Thr105Ile (rs11558538) zeigte48
    • verringerte thermische Stabilität
    • verminderte Aktivität von HNMT49, folglich geringerer Histaminabbau
    • mehr nachteilige Wirkung von Lebensmittelzusatzstoffen auf ADHS-Symptome bei 3- und 8/9-jährigen Kindern
    • ein verringertes Parkinson-Risiko50
  • T939C zeigte
    • mehr Hyperaktivität48
    • mehr nachteilige Wirkung von Lebensmittelzusatzstoffen auf ADHS-Symptome bei 3- und 8/9-jährigen Kindern48

Weitere Genvarianten und ihre Einflüsse auf die HNMT-Enzymaktivität sind bekannt, jedoch ohne Berichte zu einer ADHS-Korrelation:

  • G179A zeigte
    • beeinträchtigte HNMT-Enzymaktivität
    • geistige Behinderung51
  • C314T zeigte
    • verminderte HNMT-Enzymaktivität
    • Km-Wert für Histamin um das 1,3-fache erhöht (= geringere Bindungsaffinität)
    • Km-Wert für SAM um das 1,8-fache erhöht (= geringere Bindungsaffinität)
  • T632C zeigte
    • beeinträchtigte HNMT-Enzymaktivität
    • geistige Behinderung51
  • A939G (auch C939T/ rs1050891 genannt52 zeigt
    • erhöhte HNMT-mRNA-Stabilität
    • erhöhte HNMT-Enzym-Aktivität53

7.2. Histamin verringert Dopamin

Tierstudien fanden eine Korrelation zwischen hohen Histaminspiegeln in der Substantia nigra und einem Abbau von dopaminergen Zellen, was einen verringerten Dopaminspiegel verursacht.10 Bislang fand sich kein therapeutischer Nutzen von H3-Antagonisten (die den Histaminspiegel senken und den Dopaminspiegel erhöhen) auf Alzheimer oder ADHS.15

7.3. Habenula, ADHS und Histamin

Frühkindliche Läsionen der Habenula bewirken Verhaltens- und Hirnveränderungen, die denen bei ADHS ähneln.54

Die Habenula

  • überträgt limbische Informationen in das Mittelhirn-Monoaminsystem
    • ist dadurch an der Regulierung der Monoaminfreisetzung in den Zielhirnarealen wie dem Striatum beteiligt ist, wo ein Teil der biologischen Substrate die Zeitwahrnehmung verarbeitet.
  • ist Teil des zirkadianen Rhythmusnetzwerks und an der Schlafregulierung beteiligt

Histamin H3-Rezeptor-Antagonisten beheben diese Symptome.55

ADHS zeigt häufig Veränderungen im zirkadianen Rhythmus, Schlafstörungen und Zeitwahrnehmung.

8. ADHS-Medikamente erhöhen Histamin

Folgende (ADHS-)Medikamente scheinen Histamin zu erhöhen:

  • Atomoxetin5657
  • Methylphenidat57
    • die Histamin-Erhöhung scheint nicht durch Diaminoxidase-Hemmung zu erfolgen
    • MPH induzierte Diaminoxidase, was den Histaminabbau erhöht58
  • Amphetamin5960
    • die Histamin-Erhöhung scheint nicht durch Diaminoxidase-Hemmung zu erfolgen
    • Lisdexamfetamin bewirkte in Caco-2-Zellen eine starke Hochregulierung der DAO-mRNA-Spiegel, was den Histaminabbau erhöht58
  • Modafinil61
  • Nikotin
  • Koffein

Eine ADHS-Betroffene mit Histaminintoleranz berichtete, dass sie AMP und retardiertes MPH gar nicht vertrug, unretardiertes MPH in geringen Dosen jedoch tolerieren konnte.


  1. Mohsen, Yoshikawa, Miura, Nakamura, Naganuma, Shibuya, Iida, Harada, Okamura, Watanabe, Yanai (2014): Mechanism of the histamine H3 receptor-mediated increase in exploratory locomotor activity and anxiety-like behaviours in mice, Neuropharmacology, Volume 81, 2014, Pages 188-194, ISSN 0028-3908, https://doi.org/10.1016/j.neuropharm.2014.02.003.

  2. Provensi, Costa, Izquierdo, Blandina, Passani (2018): Brain histamine modulates recognition memory: possible implications in major cognitive disorders. Br J Pharmacol. 2018 Aug 21. doi: 10.1111/bph.14478.

  3. Fujita, Bonnavion, Wilson, Mickelsen, Bloit, Lecea, Jackson (2017): Hypothalamic Tuberomammillary Nucleus Neurons: Electrophysiological Diversity and Essential Role in Arousal Stability. Journal of Neuroscience 27 September 2017, 37 (39) 9574-9592; DOI: 10.1523/JNEUROSCI.0580-17.2017

  4. Takahashi, Lin, Sakai (2006): Neuronal Activity of Histaminergic Tuberomammillary Neurons During Wake–Sleep States in the Mouse. Journal of Neuroscience 4 October 2006, 26 (40) 10292-10298; DOI: https://doi.org/10.1523/JNEUROSCI.2341-06.2006

  5. Khateb, Fort, Pegna, Jones, Mühlethaler (1995): Cholinergic nucleus basalis neurons are excited by histamine in vitro, Neuroscience, Volume 69, Issue 2, 1995, Pages 495-506, ISSN 0306-4522, https://doi.org/10.1016/0306-4522(95)00264-J

  6. Xu, Michelsen, Wu, Morozova, Panula, Alreja (2004): Histamine innervation and activation of septohippocampal GABAergic neurones: involvement of local ACh release. The Journal of Physiology, 561: 657-670. doi:10.1113/jphysiol.2004.071712

  7. Korotkova, Haas, Brown (2002): Histamine excites GABAergic cells in the rat substantia nigra and ventral tegmental area in vitro, Neuroscience Letters, Volume 320, Issue 3, 2002, Pages 133-136, ISSN 0304-3940, https://doi.org/10.1016/S0304-3940(02)00050-2

  8. Korotkova, Sergeeva, Ponomarenko, Haas (2005): Histamine excites noradrenergic neurons in locus coeruleus in rats. Neuropharmacology, Volume 49, Issue 1, 2005, Pages 129-134, ISSN 0028-3908, https://doi.org/10.1016/j.neuropharm.2005.03.001

  9. Yoshikawa T, Nakamura T, Yanai K (2018): [Analysis of brain histamine clearance using genetically engineered mice]. Nihon Yakurigaku Zasshi. 2018;152(1):16-20. Japanese. doi: 10.1254/fpj.152.16. PMID: 29998947.

  10. Shan, Bao, Swaab (2017): Changes in Histidine Decarboxylase, Histamine N-Methyltransferase and Histamine Receptors in Neuropsychiatric Disorders. In: Hattori Y., Seifert R. (eds) Histamine and Histamine Receptors in Health and Disease. Handbook of Experimental Pharmacology, vol 241.

  11. Tabarean (2016): Histamine receptor signaling in energy homeostasis, Neuropharmacology, Volume 106, 2016, Pages 13-19, ISSN 0028-3908, https://doi.org/10.1016/j.neuropharm.2015.04.011.

  12. Provensi, Blandina, Passani (2016): The histaminergic system as a target for the prevention of obesity and metabolic syndrome, Neuropharmacology, Volume 106, 2016, Pages 3-12, ISSN 0028-3908, https://doi.org/10.1016/j.neuropharm.2015.07.002.

  13. Zhang, Zhuang, Li, Wu, Yung, Zhu, Wang (2016): Selective Modulation of Histaminergic Inputs on Projection Neurons of Cerebellum Rapidly Promotes Motor Coordination via HCN Channels. Mol Neurobiol. 53:1386-401.

  14. Thakkar (2011): Histamine in the regulation of wakefulness, Sleep Medicine Reviews, Volume 15, Issue 1, 2011, Pages 65-74, ISSN 1087-0792, https://doi.org/10.1016/j.smrv.2010.06.004.

  15. Higuchi, Yanai, Okamura, Meguro, Arai, Itoh, Iwata, Ido, Watanabe, Sasaki (2000): Histamine H1 receptors in patients with Alzheimer’s disease assessed by positron emission tomography, Neuroscience, Volume 99, Issue 4, 2000, Pages 721-729, ISSN 0306-4522, https://doi.org/10.1016/S0306-4522(00)00230-X.

  16. Ercan-Sencicek, Stillman, Ghosh, Bilguvar, O’Roak, Mason, Abbott, Gupta, King, Pauls, Tischfield, Heiman, Singer, Gilbert, Hoekstra, Morgan, Loring, Yasuno, Fernandez, Sanders, Louvi, Cho, Mane, Colangelo, Biederer, Lifton, Gunel, State (2010): L-histidine decarboxylase and Tourette’s syndrome. N Engl J Med. 2010 May 20;362(20):1901-8. doi: 10.1056/NEJMoa0907006. . PMID: 20445167; PMCID: PMC2894694.

  17. Karagiannidis, Dehning, Sandor, Tarnok, Rizzo, Wolanczyk, Madruga-Garrido, Hebebrand, Nöthen, Lehmkuhl, Farkas, Nagy, Szymanska, Anastasiou, Stathias, Androutsos, Tsironi, Koumoula, Barta, Zill, Mir, Müller, Barr, Paschou (2013): Support of the histaminergic hypothesis in Tourette syndrome: association of the histamine decarboxylase gene in a large sample of families. J Med Genet. 2013 Nov;50(11):760-4. doi: 10.1136/jmedgenet-2013-101637. PMID: 23825391.

  18. Rapanelli, Frick, Bito, Pittenger (2017): Histamine modulation of the basal ganglia circuitry in the development of pathological grooming. Proc Natl Acad Sci U S A. 2017;114(25):6599-6604. doi:10.1073/pnas.1704547114

  19. Fernandez, Sanders, Yurkiewicz, Ercan-Sencicek, Kim, Fishman, Raubeson, Song, Yasuno, Ho, Bilguvar, Glessner, Chu, Leckman, King, Gilbert, Heiman, Tischfield, Hoekstra, Devlin, Hakonarson, Mane, Günel, State (2012): Rare Copy Number Variants in Tourette Syndrome Disrupt Genes in Histaminergic Pathways and Overlap with Autism, Biological Psychiatry, Volume 71, Issue 5, 2012, Pages 392-402, ISSN 0006-3223, https://doi.org/10.1016/j.biopsych.2011.09.034

  20. Wright, Shin, Rajpurohit, Deep-Soboslay, Collado-Torres, Brandon, Hyde, Kleinman, Jaffe, Cross, Weinberger (2017): Altered expression of histamine signaling genes in autism spectrum disorder. Transl Psychiatry. 2017 May 9;7(5):e1126. doi: 10.1038/tp.2017.87. PMID: 28485729; PMCID: PMC5534955.

  21. https://www.histaminintoleranz.ch/

  22. Bertl, Haririan, Laky, Matejka, Andrukhov, Rausch-Fan (2012): Smoking influences salivary histamine levels in periodontal disease. Oral Dis. 2012 May;18(4):410-6. doi: 10.1111/j.1601-0825.2011.01891.x.

  23. Wilhelm (2017): Anmerkung zu Maintz, Bieber, Novak, in Heft 51–52/2006: Die verschiedenen Gesichter der Histaminintoleranz – Konsequenzen für die Praxis: Tabakrauch ist bedeutende Histaminquelle. Dtsch Arztebl 2007; 104(24): A-1758 / B-1553 / C-1492

  24. Du (1991): [The effects of passive smoking on health].[Article in Chinese] Zhonghua Jie He He Hu Xi Za Zhi. 1991 Apr;14(2):76-8, 126.

  25. Kalenderian, Raju, Roth, Schwartz, Gruber, Janoff (1988): Elevated histamine and tryptase levels in smokers’ bronchoalveolar lavage fluid. Do lung mast cells contribute to smokers’ emphysema? Chest. 1988 Jul;94(1):119-23.

  26. Walter, Walter (1982): Mast cell density in isolated monkey lungs on exposure to cigarette smoke. Thorax. 1982 Sep;37(9):699-702.

  27. Gertner, Bromberger, Traystman, Menkes (1982): Histamine and pulmonary responses to cigarette smoke in periphery of the lung. J Appl Physiol Respir Environ Exerc Physiol. 1982 Sep;53(3):582-8.

  28. Della Rovere, Granata, Familiari, Zirilli, Cimino, Tomaino (2006): Histamine and selenium in lung cancer. Anticancer Res. 2006 Jul-Aug;26(4B):2937-42.

  29. Lewis, Nicholls (1972) Effect of inhaled cigarette smoke on content, release and breakdown of histamine in guinea-pig lung. Life Sci II. 1972 Dec 8;11(23):1167-71.

  30. Daffonchio, Hernandez, Gallico, Omini (1990): Airway hyperreactivity induced by active cigarette smoke exposure in guinea-pigs: possible role of sensory neuropeptides. Pulm Pharmacol. 1990;3(3):161-6.

  31. Keller, Doyle (1976): A mechanism for tobacco smoke-induced allergy. J Allergy Clin Immunol. 1976 Mar;57(3):278-82.

  32. Rijcken, Schouten, Mensinga, Weiss, De Vries, Van der Lende (1993): Factors associated with bronchial responsiveness to histamine in a population sample of adults. Am Rev Respir Dis. 1993 Jun;147(6 Pt 1):1447-53.

  33. Turner, Palmer, Rye, Gibson, Young, Goldblatt, Landau, Le Souëf (2005): Determinants of airway responsiveness to histamine in children. Eur Respir J. 2005 Mar;25(3):462-7.

  34. https://www.mastzellaktivierung.info/de/einleitung_kurzfassung.html#zusammenfassung

  35. https://www.mastzellaktivierung.info/

  36. Valent, Akin, Arock, Brockow, Butterfield, Carter, Castells, Escribano, Hartmann, Lieberman, Nedoszytko, Orfao, Schwartz, Sotlar, Sperr, Triggiani, Valenta, Horny, Metcalfe (2012): Definitions, criteria and global classification of mast cell disorders with special reference to mast cell activation syndromes: a consensus proposal. Int Arch Allergy Immunol. 2012;157(3):215-25. doi: 10.1159/000328760.

  37. Garza, Liu, Yang, Alagesan, Lawson, Norberg, Loy, Zhao, Blatt, Stanton, Carrasco, Ahluwalia. Fischer. FitzGerald, Cotsarelis (2012): Prostaglandin D2 Inhibits Hair Growth and Is Elevated in Bald Scalp of Men with Androgenetic Alopecia. Science Translational Medicine 21 Mar 2012: Vol. 4, Issue 126, pp. 126ra34. DOI: 10.1126/scitranslmed.3003122

  38. Mastozytose: Krankheit mit vielen Gesichtern. Pharmazeutische Zeitung Ausgabe 33/2014

  39. https://www.mastzellaktivierung.info/de/therapie_ausloesermeiden.html

  40. Quade, Bailly, Bartling, Bliesener, Springer: Histamin-Unverträglichkeit

  41. Abruf 17.03.2022

  42. Fuhrmann, Tesch, Romanos, Abraham, Schmitt (2020): ADHD in school-age children is related to infant exposure to systemic H1-antihistamines. Allergy. 2020 Nov;75(11):2956-2957. doi: 10.1111/all.14411. PMID: 32441335. n = 41.484

  43. Schmitt, Buske-Kirschbaum, Tesch, Trikojat, Stephan, Abraham, Bauer, Nemat, Plessow, Roessner (2018): Increased attention-deficit/hyperactivity symptoms in atopic dermatitis are associated with history of antihistamine use. Allergy. 2018 Mar;73(3):615-626. doi: 10.1111/all.13326.

  44. Stevenson, Sonuga-Barke, McCann, Grimshaw, Parker, Rose-Zerilli, Holloway, Warner (2010): The role of histamine degradation gene polymorphisms in moderating the effects of food additives on children’s ADHD symptoms. Am J Psychiatry. 2010 Sep;167(9):1108-15. doi: 10.1176/appi.ajp.2010.09101529.

  45. Levinson (1991): Dramatic favorable responses of children with learning disabilities or dyslexia and attention deficit disorder to antimotion sickness medications: four case reports. Percept Mot Skills. 1991 Dec;73(3 Pt 1):723-38. doi: 10.2466/pms.1991.73.3.723. PMID: 1686492.

  46. Nazarova VA, Sokolov AV, Chubarev VN, Tarasov VV, Schiöth HB (2022): Treatment of ADHD: Drugs, psychological therapies, devices, complementary and alternative methods as well as the trends in clinical trials. Front Pharmacol. 2022 Nov 17;13:1066988. doi: 10.3389/fphar.2022.1066988. PMID: 36467081; PMCID: PMC9713849.

  47. Yoshikawa T, Nakamura T, Yanai K (2019): Histamine N-Methyltransferase in the Brain. Int J Mol Sci. 2019 Feb 10;20(3):737. doi: 10.3390/ijms20030737. PMID: 30744146; PMCID: PMC6386932.

  48. Stevenson J, Sonuga-Barke E, McCann D, Grimshaw K, Parker KM, Rose-Zerilli MJ, Holloway JW, Warner JO (2010): The role of histamine degradation gene polymorphisms in moderating the effects of food additives on children’s ADHD symptoms. Am J Psychiatry. 2010 Sep;167(9):1108-15. doi: 10.1176/appi.ajp.2010.09101529. PMID: 20551163.

  49. Pang YP, Zheng XE, Weinshilboum RM (2001): Theoretical 3D model of histamine N-methyltransferase: insights into the effects of a genetic polymorphism on enzymatic activity and thermal stability. Biochem Biophys Res Commun. 2001 Sep 14;287(1):204-8. doi: 10.1006/bbrc.2001.5570. PMID: 11549275.

  50. Jiménez-Jiménez FJ, Alonso-Navarro H, García-Martín E, Agúndez JAG (2016): Thr105Ile (rs11558538) polymorphism in the histamine N-methyltransferase (HNMT) gene and risk for Parkinson disease: A PRISMA-compliant systematic review and meta-analysis. Medicine (Baltimore). 2016 Jul;95(27):e4147. doi: 10.1097/MD.0000000000004147. PMID: 27399132; PMCID: PMC5058861.

  51. Heidari A, Tongsook C, Najafipour R, Musante L, Vasli N, Garshasbi M, Hu H, Mittal K, McNaughton AJ, Sritharan K, Hudson M, Stehr H, Talebi S, Moradi M, Darvish H, Arshad Rafiq M, Mozhdehipanah H, Rashidinejad A, Samiei S, Ghadami M, Windpassinger C, Gillessen-Kaesbach G, Tzschach A, Ahmed I, Mikhailov A, Stavropoulos DJ, Carter MT, Keshavarz S, Ayub M, Najmabadi H, Liu X, Ropers HH, Macheroux P, Vincent JB (2015): Mutations in the histamine N-methyltransferase gene, HNMT, are associated with nonsyndromic autosomal recessive intellectual disability. Hum Mol Genet. 2015 Oct 15;24(20):5697-710. doi: 10.1093/hmg/ddv286. PMID: 26206890; PMCID: PMC4581600.

  52. Stevenson J, Sonuga-Barke E, McCann D, Grimshaw K, Parker KM, Rose-Zerilli MJ, Holloway JW, Warner JO (2010): The role of histamine degradation gene polymorphisms in moderating the effects of food additives on children’s ADHD symptoms. Am J Psychiatry. 2010 Sep;167(9):1108-15. doi: 10.1176/appi.ajp.2010.09101529. PMID: 20551163.)

  53. Kim SH, Kang YM, Kim SH, Cho BY, Ye YM, Hur GY, Park HS (2009): Histamine N-methyltransferase 939A>G polymorphism affects mRNA stability in patients with acetylsalicylic acid-intolerant chronic urticaria. Allergy. 2009 Feb;64(2):213-21. doi: 10.1111/j.1398-9995.2008.01795.x. PMID: 19178400.

  54. Lee, Goto (2013): Habenula and ADHD: Convergence on time. Neuroscience and biobehavioral reviews (2013), 37(8): 1801-1809

  55. Kim, Goto, Lee (2018): Histamine H3 receptor antagonists ameliorate attention deficit/hyperactivity disorder-like behavioral changes caused by neonatal habenula lesion. Behav Pharmacol. 2018 Feb;29(1):71-78. doi: 10.1097/FBP.0000000000000343.

  56. Liu, Yang, Lei, Wang, Wang, Sun (2008): Atomoxetine increases histamine release and improves learning deficits in an animal model of attention-deficit hyperactivity disorder: the spontaneously hypertensive rat. Basic Clin Pharmacol Toxicol. 2008 Jun;102(6):527-32. doi: 10.1111/j.1742-7843.2008.00230.x.

  57. Horner, Johnson, Schmidt, Rollema (2007): Methylphenidate and atomoxetine increase histamine release in rat prefrontal cortex. Eur J Pharmacol. 2007 Mar 8;558(1-3):96-7. doi: 10.1016/j.ejphar.2006.11.048. PMID: 17198700.

  58. Tobajas Y, Alemany-Fornés M, Samarra I, Romero-Giménez J, Tintoré M, Del Pino A, Canela N, Del Bas JM, Ortega-Olivé N, de Lecea C, Escoté X (2023): Interaction of Diamine Oxidase with Psychostimulant Drugs for ADHD Management. J Clin Med. 2023 Jul 13;12(14):4666. doi: 10.3390/jcm12144666. PMID: 37510782; PMCID: PMC10380856.

  59. Ito, Onodera, Yamatodani, Watanabe, Sato (1997): The effect of methamphetamine on histamine release in the rat hypothalamus. Psychiatry Clin Neurosci. 1997 Apr;51(2):79-81. doi: 10.1111/j.1440-1819.1997.tb02911.x. PMID: 9141145.

  60. Ito, Onodera, Sakurai, Sato, Watanabe (1996): The effect of methamphetamine on histamine level and histidine decarboxylase activity in the rat brain. Brain Res. 1996 Sep 23;734(1-2):98-102. PMID: 8896814.

  61. Ishizuka, Sakamoto, Sakurai, Yamatodani (2003): Modafinil increases histamine release in the anterior hypothalamus of rats. Neurosci Lett. 2003 Mar 20;339(2):143-6. doi: 10.1016/s0304-3940(03)00006-5. PMID: 12614915.

Diese Seite wurde am 04.10.2023 zuletzt aktualisiert.