Memantin ist ein nichtkompetitiver NMDA-Glutamatrezeptorantagonist.
Memantin wird unter anderem eingesetzt bei:(1)
- Autismus-Spektrum-Störung(2)
- Binge-Eating-Störung
- posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) – augmentierend
- generalisierte Angststörung – augmentierend
- Zwangsstörung – Monotherapie und augmentierend zu SSRI
- Schizophrenie (nur negative Symptome)
- Bipolar (manische Phase)
In Bezug auf AD(H)S fand eine Doppelblindstudie signifikante und erhebliche Verbesserungen durch eine Monotherapie mit Memantin bei Erwachsenen in Bezug auf:(3)
- Unaufmerksamkeit
- Impulsivität
- Selbstwertprobleme
- AD(H)S-Gesamtindex
In Bezug auf Hyperaktivität waren die anfänglichen starken Verbesserungen binnen 6 Wochen verschwunden.
Die Nebenwirkungen waren schwach.
Eine andere Studie zur Monotherapie bei Erwachsenen mit AD(H)S kam zu vergleichbaren Ergebnissen, fand aber auch anhaltende Verbesserungen der Hyperaktivität.(4)
Eine kleine Doppelblindstudie über zu eine 12-wöchige ergänzende Medikamentierung mit Memantin zu Stimulanzien fand Hinweise auf einen Nutzen in Bezug auf bestimmte Exekutivfunktionen bei Erwachsenen mit AD(H)S.(5)
Eine Studie fand positive Wirkungen von 20 mg Memantin / Tag bei Kindern mit AD(H)S bei vertretbaren Nebenwirkungen.(6)
Eine weitere Doppelblindstudie an Kindern mit AD(H)S fand im Vergleich zu Methylphenidat eine schwächere Wirkung bei etwas höheren Nebenwirkungen.(7)
Zuletzt aktualisiert am 29.12.2020 um 11:38 Uhr