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Lithium bei ADHS

Inhaltsverzeichnis

Lithium bei ADHS

1. Anwendungsbereiche von Lithium

  • Akutbehandlung von Manie
  • Prophylaxe manisch-depressiver und unipolarer affektiver Psychosen

2. Wirkmechanismen von Lithium

Lithium beeinflusst

  • Funktionalität von Nervenzellen

  • Ionenkanäle

  • Neurotransmitter, u.a.:

    • Serotonin
    • Dopamin
    • Noradrenalin
  • „Second-Messenger-Systeme“, z.B.

    • auf Phosphoinositol basierend
    • auf cAMP basierend
  • schützt / erhöht das Volumen von Hirnstrukturen, die an emotionaler Regulation beteiligt sind, wie

    • PFC
    • Hippocampus
    • Amygdala
  • reduziert die exzitatorische Aktivität

    • Dopamin
    • Glutamat
  • erhöht die inhibitorische Neurotransmission

    • GABA
  • reduziert oxidativen Stress

  • erhöht Schutzproteine

    • Neutrotrophine
    • Bcl-2 erhöht
  • reduziert apoptotische Prozesse durch

    • Hemmung der Glykogensynthasekinase 3 (GSK-3)
    • Hemmung der Autophagozytose

3. Lithium bei ADHS

Eine randomisierte, doppelblinde Crossover-Design-Studie an 32 Erwachsenen mit ADHS verglich 8 Wochen MPH (bis 40 mg/Tag) und 8 Wochen Lithium (bis zu 1 200 mg/Tag). Dabei zeigten bei MPH 48 % und bei Lithium 37 % eine gute Verbesserung der ADHS-Symptomatik.1

Eine Studie zur Response auf Lithium bei Bipolarer Störung fand eine Korrelation zwischen einer schlechteren Response und einem erhöhten Polygenic Risc Score von ADHS, MDD oder (insbesondere) Schizophrenie.2

Weitere Studien sind uns nicht bekannt. Eine Nutzung von Lithium bei ADHS kann auf dieser Grundlage nicht empfohlen werden.

4. Nebenwirkungen von Lithium

Insbesondere zu Beginn der Lithium-Behandlung:

  • feinschlägiger Tremor
  • Polyurie
  • Polydipsie
  • Übelkeit

Bei langjähriger Therapie Schädigung von

  • Nieren
  • Schilddrüse
  • Nebenschilddrüsen

Lithium soll Gewichtszunahme fördern.3


  1. Dorrego, Canevaro, Kuzis, Sabe, Starkstein (2002): A randomized, double-blind, crossover study of methylphenidate and lithium in adults with attention-deficit/hyperactivity disorder: preliminary findings. J Neuropsychiatry Clin Neurosci. 2002 Summer;14(3):289-95. doi: 10.1176/jnp.14.3.289. PMID: 12154153. n = 32

  2. Coombes BJ, Millischer V, Batzler A, Larrabee B, Hou L, Papiol S, Heilbronner U, Adli M, Akiyama K, Akula N, Amare AT, Ardau R, Arias B, Aubry JM, Backlund L, Bauer M, Baune BT, Bellivier F, Benabarre A, Bengesser S, Bhattacharjee AK, Cervantes P, Chen HC, Chillotti C, Cichon S, Clark SR, Colom F, Cruceanu C, Czerski PM, Dalkner N, Degenhardt F, Del Zompo M, DePaulo JR, Étain B, Falkai P, Ferensztajn-Rochowiak E, Forstner AJ, Frisen L, Gard S, Garnham JS, Goes FS, Grigoroiu-Serbanescu M, Grof P, Hashimoto R, Hauser J, Herms S, Hoffmann P, Jamain S, Jiménez E, Kahn JP, Kassem L, Kato T, Kelsoe JR, Kittel-Schneider S, König B, Kuo PH, Kusumi I, Laje G, Landén M, Lavebratt C, Leboyer M, Leckband SG, Maj M, Manchia M, Martinsson L, McCarthy MJ, McElroy SL, Mitchell PB, Mitjans M, Mondimore FM, Monteleone P, Nievergelt CM, Nöthen MM, Novák T, O’Donovan C, Osby U, Ozaki N, Pfennig A, Pisanu C, Potash JB, Reif A, Reininghaus E, Rietschel M, Rouleau GA, Rybakowski JK, Schalling M, Schofield PR, Schubert KO, Schweizer BW, Severino G, Shekhtman T, Shilling PD, Shimoda K, Simhandl C, Slaney CM, Squassina A, Stamm T, Stopkova P, Tortorella A, Turecki G, Vieta E, Witt SH, Zandi PP, Fullerton JM, Alda M, Frye MA, Schulze TG, McMahon FJ, Biernacka JM (2022): Association of Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder and Depression Polygenic Scores with Lithium Response: A Consortium for Lithium Genetics Study. Complex Psychiatry. 2021 Dec;7(3-4):80-89. doi: 10.1159/000519707. PMID: 36408127; PMCID: PMC8740189. n = 2.510

  3. Sanego: Gewichtszunahme bei Lithium. Abgerufen 15.09.22