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Wirkstärke und Wirkdauer von ADHS-Medikamenten

Inhaltsverzeichnis

Wirkstärke und Wirkdauer von ADHS-Medikamenten

Lediglich theoretisch ist die Arzneimittelkonzentration proportional zur verabreichten Arzneimitteldosis. In der allgemeinen pharmakologischen Praxis zeigen sich hohe interindividuelle Unterschiede um den Faktor 8 bis 30.1
Für die Findung der individuell passenden Dosis eines Medikaments sind Daten aus Zulassungsstudien wenig hilfreich. In diesen wird nur der Dosis-Effekt-Zusammenhang untersucht, nicht aber die Medikamentenkonzentration. In Fachinformationen, Beipackzetteln und Lehrbüchern angegebene Dosierungen für ein Medikament beziehen sich auf den Durchschnitt der gesamten Population der Betroffenen. Diese Angabe ist als Anhaltspunkt durchaus hilfreich, darf jedoch für den individuellen Betroffenen nicht als Maß der Dinge betrachtet werden, die sich in vielfältiger Weise unterscheiden:1

  • Geschlecht
  • Größe
  • Gewicht
  • Alter
  • Compliance
  • Leber­ und Nierenerkrankungen
  • Komorbiditäten
  • Wechselwirkungen
    • pharmakokinetische ((andere) Arzneimittel)
    • xenobiotische (Ernährung)
    • Drogen (Nikoton, Alkohol, Koffein, Rauschdrogen)
  • Genetik
    • Metabilisierungsgenvarianten

Pharmakologie umfasst die Bereiche der Pharmakodynamik (was macht ein Wirkstoff mit dem Körper) und der Pharmakokinetik (was macht der Körper mit dem Wirkstoff).
Die wichtigsten Prozesse der Pharmakokinetik sind:23

  • Aufnahme (Resorption)
  • Bioverfügbarkeit
  • Verteilung (Distribution)
  • Abbau (Metabolismus)
  • Ausscheidung (Exkretion)

Daneben ist weiter die Freisetzung (Liberation) des Arzneimittelwirkstoffs relevant.

In Bezug auf ADHS-Medikamente und ihre Anwendung und Wirkung gibt es nur wenige allgemeingültige Daten. Während die Herstellerangaben zur Wirkdauer von Methylphenidat einigermaßen realistisch und Abweichungen eher individueller Natur sind, wird die angegebene Wirkdauer von Elvanse nur von einer kleinen Gruppe von Betroffenen erreicht.
Bei ADHS müssen Medikamente jedoch ohnehin stets in besonderem Maße individuell ausgetestet und angepasst werden.
Dieser Beitrag widmet sich den Faktoren, die die Response und der Medikamentenwirkdauer einer Einzeldosis bei ADHS-Medikamenten individuell beeinflussen.

Blutspiegelwerte sind zwar ein wichtiger Faktor zur Messung einer Wirkstoffdosierung, kann jedoch Faktoren wie u.a. die Blut-Hirn-Schranken-Gängigkeit oder die Rezeptoraktivität nicht messen, sodass auch dieser Wert kein objektives Kriterium für eine Medikamentenwirkung darstellen kann.

1. Wirkdauer von Wirkstoffen und Präparaten bei ADHS

1.1. Herstellerangaben der Wirkdauer

Die Angaben für in den USA erhältliche Medikamente stammen von Rodden.4 Dia Angaben in der Tabelle geben Mittelwerte wieder, sofern nicht anders vermerkt.
Die tatsächliche Wirkdauer ist individuell verschieden und hängt stark vom Stoffwechsel des jeweils Betroffenen ab. Ca. 5 % der Betroffenen sind Superschnellverstoffwechsler. Bei diesen kann aufgrund erhöhter CES1-Aktivität die Wirkung von unretardiertem MPH auch nur 1 Stunde5 oder die eines Halbtagesretardpräparates anstatt 5 bis 6 Stunden auch nur 1,5 oder 2 Stunden andauern. Ebenso, wenn auch offenbar seltener, gibt es Betroffene, bei denen ein Präparat wesentlich länger wirkt.
Zum Metabolismus von Methylphenidat und Amphetaminmedikamenten siehe unten. Dort finden sich auch ausführlichere Angaben zur Pharmakokinetik, z.B. Geschwindigkeit der Wirkung und Verteilung der Wirkkurve.

Gerade bei Halbtagesretardpräparaten wird für eine Tagesabdeckung in aller Regel zur Mittagszeit eine zweite Medikamentendosis benötigt, die regelmäßig niedriger dosiert ist.
Eine nur halbtägige Behandlung ist nicht sinnvoll. ADHS ist keine Vormittagsstörung.

Methylphenidat-Präparate Wirkstoff typische Wirkdauer in Stunden (lt. Hersteller) retardiert Land
Ritalin, Methylphenidat HEXAL, Methylpheni TAD unretardiert, Medikinet unretardiert, Methylphenidat Generika Methylphenidat 2,5 - 3,5; 3 - 45; 3,06 Stunden (2,5 bis 3,875 / 1. Quartil bis 3. Quartil)6 unretardiert EU, USA
Methylin Liquid Methylphenidat 3 - 4 unretardiert USA
Ritalin SR Methylphenidat 5–8 Stunden Wirkzeit theoretisch, 3–5 Stunden Wirkzeit praktisch7, 84 kontinuierliche Freisetzung7 EU
Focalin Dexmethylphenidat 4 - 6 unretardiert CH, USA
Equasym Retard/XL Methylphenidat 6 - 88 / 8 9 Zwei-Phasen-Retardierung EU
Medikinet adult (Erwachsene), Medikinet retard (Kinder) (bioäquivalent)10 Methylphenidat 6 - 88; 4,65 Stunden (4,0 bis 5,0 / 1. Quartil bis 3. Quartil)11 Zwei-Phasen-Retardierung EU
Ritalin LA, Ritalin Adult (bioäquivalent) Methylphenidat 6 - 87 / 8 8; 4,6 Stunden (3,38 bis 6,0 / 1. Quartil bis 3. Quartil)12 EU; USA nur Ritalin LA
Methysym Methylphenidat bis zu 8 retardiert seit 01.06.2021 in D
Metadate CD Methylphenidat 8 - 10 retardiert USA
Daytrana Methylphenidat 10 (bei Tragezeit von 9 Stunden) Pflaster USA
Concerta, Methylphenidathydrochlorid-neuraxpharm (bioäquivalent), Methylphenidat AL Retard (bioäquivalent) Methylphenidat 8 - 128, 10 - 127, 124; 10,2 Stunden (7,5 bis 11,5 / 1. Quartil bis 3. Quartil)13 retardiert D, CH, USA
Focalin XR Dexmethylphenidat 8 - 12 retardiert CH, USA
Methylphenidathydrochlorid Ratiopharm14 Methylphenidat 12 retardiert EU
Methylphenidathydrochlorid Hexal15 Methylphenidat 12 retardiert EU
Kinecteen Methylphenidat 12 retardiert EU
Aptensio XR Methylphenidat 12 retardiert USA
Cotempla XR-ODT Methylphenidat 12 - 13 retardiert USA
Quillichew ER Methylphenidat 12 - 13 retardiert USA
Quillivant XR Methylphenidat 12 - 13 retardiert USA
Jornay PM Methylphenidat 12 - 14 retardiert USA
Amphetamin-Präparate Wirkstoff Wirkdauer in Stunden (lt. Hersteller) retardiert Land
Dexedrin Dextroamphetamin 3 - 4 unretardiert USA
ProCentra Dextroamphetamin 3 - 6 unretardiert USA
Zenzedi Dextroamphetamin 3 - 6 unretardiert USA
Desoxyn Methamphetamin 4 - 6 unretardiert USA
Adderall Amphetamin-Mischsalze 4 - 6 unretardiert USA
Evekeo Amphetamin-Sulfat 4 - 6 unretardiert USA
Attentin Dextroamphetamin 5 - 6 unretardiert Deutschland, seit Ende 2011
Dexamin Dextroamphetamin 5 - 6 unretardiert Schweiz, als Magistralrezeptur
Dexedrine ER Dextroamphetamin 5 - 10 retardiert USA
Adderall XR Amphetamin-Mischsalze 10 - 12 retardiert USA
Adzenys ER Amphetamin 10 - 12 retardiert USA
Adzenys XR-ODT Amphetamin 10 - 12 retardiert USA
Elvanse, Vyvanse, Tyvanse, Generika Lisdexamfetamin 13 (Kinder); 14 (Erwachsene) (in der Praxis teils deutlich niedrigere Werte); bei 60 % der Betroffenen 7 Stunden und weniger (siehe unten) Prodrug EU, USA
Dyanavel XR Amphetamin 13 retardiert USA
Mydayis Amphetamin-Mischsalze 14 - 16 retardiert USA
Nichtstimulanzien Wirkstoff Wirkdauer in Stunden (lt. Hersteller) retardiert Land
Strattera, Agakalin Atomoxetin ganztägig / individuell 8 bis 21 Stunden16 unretardiert USA
Intuniv Guanfacin ganztägig; Spitzenkonzentration nach ca. 5 Stunden; Eliminationshalbwertszeit ca. 18 Stunden retardiert USA
Der Verlauf der Wirkkurven unterscheidet sich je nach Präparat erheblich.17

1.2. Erfahrungswerte der Wirkdauer

1.2.1. Erfahrungswerte der Wirkdauer einer Einzeldosis Lisdexamfetamin

Drei Onlineumfragen unter Betroffenen im deutschsprachigen adhs-forum.adxs.org (80 Teilnehmer), in einem englischsprachigen Subreddit zu Elvanse (467 Teilnehmer) sowie in der ADxS-Medikamentenwirkungsdauerumfrage (223 Teilnehmer für LDX, Stand 19.12.2023), wie lange eine Einzeldosis Lisdexamfetamin (LDX, z.B. Elvanse) bei ihnen wirke, ergaben:

Wirkdauer Einzeldosis LDX Teilnehmer (von 770)
5 Stunden und weniger 36,2 %
6 bis 7 Stunden 25,2 %
8 bis 9 Stunden 17,3 %
10 bis 11 Stunden 12,5 %
12 Stunden und mehr 8,8 %

Die Verteilung in Richtung einer sehr viel kürzeren Wirkdauer als nach den Herstellerangaben von 10 bis 12 Stunden ist sehr deutlich. Bei über einem Drittel wirkt eine Einzeldosis nur bis zu 5 Stunden, bei insgesamt knapp zwei Dritteln 7 Stunden oder weniger. Nur 21,3 % der Betroffenen erreichen die vom Hersteller angegebene Wirkdauer von 10 bis 12 Stunden oder länger. Dies deckt sich zugleich mit den zahlreichen Berichten von Elvanse-Nutzern im Forum, die mehr als eine Einzeldosis am Tag benötigen. Manche Nutzer benötigen 3 Dosen (wobei die folgenden Dosen idR jeweils niedriger sind als die vorangehenden).

Bei den Teilnehmern der ADxS-Medikamentenwirkungsdauerumfrage war die Höhe der Einzeldosis bei den n = 104 Nutzern mit einer Dosiswirkdauer von bis zu 7 Stunden mit 43,3 mg geringfügig größer als die Einzeldosis der n = 119 Nutzer mit einer Wirkdauer von 8 Stunden und mehr mit 40,7 mg. Die Werte unterschieden sich bei Erwachsenen nach Alter kaum.
Die Dosishöhe unterschied sich auch nicht signifikant nach Gewicht (bis 70 kg 40,4 mg, 71 bis 90 kg 42,1 mg, über 90 kg 44,4 mg).

Interessanterweise fanden sich auch mehrere Betroffene, bei denen nicht nur Elvanse/Vyvanse, sondern auch Methylphenidat sehr viel kürzer wirkt. Da Elvanse/Vyvanse und MPH von unterschiedlichen Enzymen verstoffwechselt werden, deutet dies auf andere Mechanismen als überaktive Enzym-Genvarianten hin, wie sie in diesem Beitrag ebenfalls erläutert werden.

1.2.2. Erfahrungswerte der Wirkdauer einer Einzeldosis MPH unretardiert

Unter den Teilnehmern der ADxS-Medikamentenwirkungsdauerumfrage (Stand 19.12.23) lag die Wirkdauer einer Einzeldosis unretardierten MPHs bei Einzeldosen von bis zu 12,5 mg (Schnitt: 9 mg) im Schnitt bei 2,95 Stunden (n = 20), bei Einzeldosen von 15 bis 20 mg (Schnitt: 18,75 mg) bei 3,43 Stunden (n = 8). Der Gesamtschnitt lag bei 3,18 Stunden und 14,8 mg.

1.2.3. Erfahrungswerte der Wirkdauer einer Einzeldosis MPH Halbtagesretard

Unter den Teilnehmern der ADxS-Medikamentenwirkungsdauerumfrage lag die Wirkdauer einer Einzeldosis halbtagesretardierten MPHs (Medikinet retard, Medikinet adult, Ritalin adult, Ritalin LA) bei 4,61 Stunden (n = 163). Die Einzeldosis lag im Schnitt bei 21,7 mg.

Wirkdauer Einzeldosis MPH Halbtagesretard Teilnehmer (von 163)
bis 1 Stunde 0,6 %
> 1 bis 2 Stunden 5,5 %
> 2 bis 3 Stunden 7,4 %
> 3 bis 4 Stunden 23,9 %
> 4 bis 5 Stunden 43,6 %
6 bis 7 Stunden 14,1 %
8 Stunden und mehr 4,9 %

Damit berichten 67,7 % der Betroffenen eine Wirkdauer einer Einzeldosis von 3 bis 5 Stunden, 81,8 % eine Wirkdauer von 3 bis 7 Stunden. Die Ergebnisse sind damit deutlich konstanter und näher an den Herstellerangaben als bei Elvanse.
Medikinet retard und Medikinet adult (die bioidentisch sind) hatten einen Wirkdauerschnitt von 4,58 Stunden (n = 132) bei im Schnitt 20,64 mg, Ritalin adult und Ritalin LA (die ebenfalls bioidentisch sind) einen Wirkdauerschnitt von 4,74 Stunden (n = 31) bei im Schnitt 26,3 mg.

Im Folgenden erläutern wir die Einflussfaktoren, die die Dauer der Medikamentenwirkung (insbesondere bei ADHS-Medikamenten) individuell beeinflussen können.

2. Dosishöhe

Innerhalb einer Person wirken höhere Dosen von Amphetamin länger.5
Die Wirkdauer von Methylphenidat-Präparaten ist dagegen dosisunabhängig.18

3. Magen-Passage-Geschwindigkeit

Neben der Dünndarm-Passage-Geschwindigkeit spielt die Magenfunktion eine Rolle. Magenmotilität und Entleerungsrate beeinflussen, wie schnell eine Substanz den Dünndarm erreicht. So ist bei Paracetamol die Magenentleerung der geschwindigkeitsbestimmende Schritt für das Erscheinen der Substanz im Blutplasma. Eine verzögerte oder auch beschleunigte Magenentleerung kann somit die Kinetik oral aufgenommener Medikamente grundlegend beeinflussen, sodass z. B. die notwendigen Wirkspiegel nicht oder nur verzögert erreicht werden.19

Im Alter nimmt die Dünndarmoberfläche und die Geschwindigkeit der Magenentleerung ab. Zugleich steigt der Magen-pH-Werts an. Gleichwohl haben diese Veränderungen meist keine Auswirkung auf die Arzneimittelabsorption.2021

Anticholinergika können die Bewegung von Arzneimitteln durch den Magen in den Dünndarm verlangsamen.2021

Eine Magenverkleinerung bzw. ein Magenbypass erhöhte den Dexamphetaminspiegel bei Lisdexamfetamineinnahme. Tmax war tendenziell verringert. Bei Ritalinsäure (aus MPH) und Atomoxetin fanden sich keine Veränderung der AUC0-24, Atomoxetin zeigte eine höhere Cmax und eine kürzere Tmax. Die Probandenzahl war sehr klein.22

4. Dünndarm

4.1. Dünndarm-Länge

Bei Kindern ist der Dünndarm verkürzt, sodass eine verringerte Aufnahme durch den Dünndarm erfolgt.2324

4.2. Dünndarm-Passage-Geschwindigkeit

“Bei Arzneimitteln, die eingenommen werden, stellt die Passagezeit durch Magen und Dünndarm eine natürliche Obergrenze für die Wirkstofffreisetzung dar: Wenn die Tablette den Dünndarm verlassen hat, kann nichts mehr aufgenommen werden, die Freisetzung ist dadurch auf einen Zeitraum von etwa 8-10 Stunden begrenzt.”25

Individuell kann sich diese Zeit unterscheiden, wie sich die Geschwindigkeit der Darmpassage unterscheidet. Dies dürfte der Grund sein, warum es vereinzelt Superschnellverstoffwechsler sind, die von einer Wirkdauer von Medikinet von 1 bis 2 Stunden und von Elvanse von 3 Stunden berichten. Diese berichten ebenso, dass sie sehr viel häufiger am Tag etwas essen müssen als andere.
Für eine (nicht nur im Durchschnitt) längere Wirkzeit als die Darmpassage bedarf es daher Mechanismen, die über die Aufnahme aus dem Dünndarm hinausgehen.

5. Säurehaushalt

pH-Wert kann - in Abhängigkeit von der Dauer der Säureaussetzung - beeinflussen:26

  • Löslichkeit von Wirkstoffen
  • Stabilität von Wirkstoffen

Der übliche pH-Wert im Magen beträgt:26

  • nüchtern pH 1–2
  • bei Nahrungsaufnahme ansteigend
    • je nach Art und Menge auf bis zu pH 5–6
    • danach Rückgang auf Ausgangswert

Der ph-Wert hat eine Spanne von 0 bis 14. Ein niedriger pH-Wert (<7) steht für sauer, ein hoher Wert für basisch.
Überschüssige Säuren werden durch Puffersys­teme abgefangen, über die Atmung und die Nieren aus­ge­schieden

Lebensmittel mit hohem Anteil an tierischem Eiweiß bilden als Stoffwechselendprodukte Säuren:27
Z.B. Fleisch, Fisch, Käse, Eier

Pflanzliche Nahrungsmittel bilden vorwiegend Basen.
Z.B. Obst, Gemüse, Blattsalate, Vollkornprodukte

Fette und Kohlenhydrate beeinflussen den Säure-Basen-Haushalt normalerweise nicht.

5.1. Säurehaushalt und Amphetaminmedikamente

Amphetaminmedikamente:28

  • verkürzte Wirkungsdauer durch hohen Urin-Säuregehalt (niedriger pH-Wert), z.B. durch
    • Ascorbinsäure (Vitamin C)
    • Thiaziddiuretika
    • Tier-Eiweißreiche Ernährung
    • Diabetes
    • respiratorische Azidose
  • verlängerte Wirkungsdauer durch niedrigen (alkalisierten) Urin-Säuregehalt (hoher pH-Wert)29, z.B. durch
    • Natriumhydrogencarbonat
    • Mineralwasser mit Bicarbonat30
    • Ernährung mit einem hohen Anteil an Obst, Gemüse, Vollkorn
    • Harnwegsinfektionen
    • Erbrechen
    • Ernährungsumstellung z. B. von fleischhaltiger auf vegetarische Kost31
    • massive Einnahme von Mitteln zur Neutralisierung der Magensäure31

Der pH-Wert des Urins hat sich als guter PRAL-Marker erwiesen. Ein alkalischer pH-Urin-Wert korreliert mit einer Ernährung mit negativem PRAL-Wert, während pH-Urin-Werte unter 6,0 mit einer säurebildenden Ernährung korreliert. Der Urin-pH-Wert kann mit einfachen pH-Wert-Teststreifen aus der Drogerie oder dem Internet selbst gemessen werden.
Dabei ist zwischen pflanzlichen und tierischen Proteinen zu unterscheiden. Nach 7 Tagen vegetarischer Ernährung steigt der pH-Urin-Wert an und der PRAL-Wert sinkt, ebenso bei 2 oder 3 Tagen vegetarischer Ernährung pro Woche.32 Vegetarische Ernährung korreliert damit mit einer verlängerten Amphetaminmedikamentenwirkung.
Lebensmittel mit hohem Oxalatgehalt können die Säurebildung erhöhen.30
Eine Studie gibt als Berechnungsweg aus:33 PRAL (mEq/d) = 0.49 x Protein (g/d) + 0.037 x Phosphor (mg/d) - 0.021 x Kalium (mg/d) - 0.026 x Magnesium (mg/d) - 0.013 x Calcium (mg/d).

Mit anderen Worten: Lebensmittel mit einem stark negativen PRAL-Wert bewirken einen basischen (weniger sauren) Urin und fördern damit eine verlängerte Wirkung von Amphetaminmedikamenten. Lebensmittel mit einem hohen PRAL-Wert bewirken einen sauren Urin und fördern damit eine verkürzte Wirkung von Amphetaminmedikamenten. Nach diesem Modell ist Hartkäse geeignet, die Wirkung von Amphetaminmedikamenten abzukürzen, Rosinen könnten sie verlängern.

Lebensmittel (ungesüßt, unbehandelt) PRAL-Wert je 100 g (höher: Urin saurer)
Pfifferlinge, getrocknet -61,934
Kakaopulver, stark entölt -4934
Rübensirup/Zuckerrübenmelasse -31,634
Agar -25,534
Apfelpektin -21,434
Aprikosen, getrocknet -21,234
Rosinen -21,035
Bananenchips (Banane, getrocknet) -19,634
Tomatenmark -19,434
Trockenfeigen -18,1
Spinat -14,035
Trockenpflaumen -12,334
Petersilie -12,0
Kidneybohnen, getrocknet -1234
Spinat roh -11,830
Sojamehl -11,534
Johannisbrotkernmehl -11,534
Guarkernmehl -11,534
Kartoffelstärke -11,534
Bitterschokolade -11,5
Apfeldicksaft/Fruchtsirup -11,234
Trockenobst, gemischt -10,334
Datteln, getrocknet -10,134
Bohnen, weiß, getrocknet -9,934
Zwiebeln, getrocknet -9,734
Blattspinat -9,734
Apfelringe, getrocknet -9,634
Ananas, getrocknet -9,634
Kartoffeln -8,530 -4,033 gelagert -4,035
Avocado -8,534
Sojabrot -834
Grünkohl -8,030
Fenchel -7,9
Mangold -7,634
Rucola -7,5
Bohnen unklar: -7,430 oder 1,130
Maronen, vorgegart und vakuumiert -7,434
Basilikum -7,3
Pastinake -7,234
Rettich -7,134
Bananen -6,930
Grünkohl -6,834
Feldsalat -6,6
Schwarze Johannisbeere -6,535
Feldsalat -634
Rote Bete -5,934
Rosenkohl -5,734
Karotten, roh -5,730 jung -4,935
Kiwi -5,630 -4,135
Schnittlauch -5,3
Sellerie -5,030 -5,235
Aprikosen -4,835
Karottensaft -4,8
Zucchini -4,635
Kopfsalat -4,330 -2,535
Pilze -4,230 -1,435
Tomaten -4,130 -3,135
Radieschen -3,735
Orangensaft -3,730 -2,935
Orangen -3,630 -2,735
Brokkoli -3,630 -1,235
Früchtetee -3,530
Grapefruit -3,230 -1,035
Grüne Bohnen -3,135
Kirschen -3,130 3,635
Mango -3,030
Soya -2,930
Birnen -2,935
Tomatensaft -2,835
Haselnüsse -2,835
Ananas -2,735
Erdbeeren -2,530 -2,235
Gurken -2,430 -0,835
Pfirsiche -2,435
Zitronen -2,330 Zitronensaft -2,535
Rotwein -2,230 -2,43335
Spargel -2,230
Normale Spaghetti -2,230 6,535 8,033
Apfelsaft, ungesüßt -2,235
Chicoree -2,035
Wassermelone -2,030 -1,935
Zwiebeln -2,030 -1,535
Aubergine -2,030 -3,435
Äpfel -1,930 -2,235
Haselnüsse -1,930
Lauch -1,835
Apollinaris Mineralwasser -1,835
Eisbergsalat -1,635
Marmelade -1,535
Kaffee (Getränk) -1,435
Paprika, grün -1,435
Blumenkohl -1,330 -4,035
Milchschokolade -1,3
Weisswein -1,230 trocken, -1,235
Mineralwasser -0,830
Margarine -0,830 -0,535
Sojamilch -0,6
Trinkschokoladenmilch -0,630 -0,435
Spargel -0,435
Honig -0,335
Tofu -0,3
Indischer Tee (Getränk) -0,335
Grüner Tee -0,330
Fassbier -0,235
Sahne -0,230
Volvic Mineralwasser -0,135
Starkbier -0,135
Weisser Zucker -0,135
Olivenöl 03035
Sonnenblumenöl 03035
Butter 0,130 0,635
Milch (Vollmilch, Magermilch) 0,230 0,733 1,1 35 pasteurisierte H-Milch 0,735
Cola 0,230 0,435
Buttermilch 0,535
Milcheis 0,635
Vollbier, hell 0,935
Bohnen unklar: 1,130 oder -7,430
Erbsen 1,235
Sauerrahm, frisch 1,235
Fruchtjoghurt 1,235
Naturjoghurt 1,535
Reis, gekocht 1,635
Weizenvollkornbrot 1,835
Pistazien 2,030
Mandeln 2,030
Hühnereiweiss 2,130 1,135
Linsen 2,130 3,535
Reis, ungeschält 2,330
Milchschokolade 2,435
Kichererbsen 2,630
Biscuit 3,033
Roggenknäckebrot 3,335
Madeirakuchen 3,735
Weißbrot 3,73335
Weizenmischbrot 3,835
Roggenmischbrot 4,035
Roggenbrot 4,135
Reis, geschält, roh 4,533 4,635
Maistortilla 4,830
Grfiechischer Yoghurt 5,330
Schweinewurst 5,830
Zwieback 5,9
Roggenvollkornmehl 5,935
Weissbrot 6,033
Cornflakes 6,035
Erdnüsse 6,230
Eiernudeln 6,435
Wiener Würstchen / Frankfurter Würstchen 6,735
Walnüsse 6,835
Schellfisch 6,835
Weizenmehl, Auszug 6,935
Hering 7,035
Weizentortilla 7,230
Vollkornspaghetti 7,335
Dinkel (Grünkern, Vollkorn) 7,5
Shrimps 7,6
Hüttenkäse 7,930 8,735
Fleisch 8,036
Fisch 8,036
Schafskäse 8,234
Erdnüsse, ungesalzen 8,335
Weizenmehl, Vollkorn 8,435
Rumpsteak 8,835
Hühnerei (Vollei) 9,030 8,235 4,033
Pinienkerne 8,834
Kasseler 8,834
Quinoa, roh 8,934
Kalbsfilet 9,035
Lachs 9,134
Rotbarsch 9,134
Schnitzel, Schwein 9,334
Blauschimmelkäse 9,334
Ente 9,534
Maismehl, Vollkorn 9,634
Truthahnfleisch 9,935
Roquefort 1034
Hering 10,134
Mittagsfleisch 10,235
Sonnenblumenkerne 10,334
Mozzarella 10,434
Pute 10,534
Räucherlachs 10,534
Leberwurst 10,635
Hefe 10,634
Haferflocken (Vollkorn) 10,735
Forelle, braun, gedünstet 10,835
Kalbsleber, roh 10,934
Shrimps 11,134
Gemüsebrühe, gekörnt (Pulver) 11,134
Quark 11,135
Salami 11,635
Kürbiskerne 11,334
Macadamianusskerne 11,534
Lammfleisch 1234
Einkornmehl 1234
Frischkäse 12,430
Brauner Reis 12,535
Rindfleisch 12,530 mager 7,835
Edamer 13,134
Garnelen 13,230
Corned beef 13,235
Bergkäse 13,334
Butterkäse 13,734
Nüsse 13,830
Löffelbiskuit 13,834
Lachs 14,030
Kalbsleber 14,2
Schweinefleisch 14,730 mager 7,935
Rinderleber 14,734
Camembert 15,036 14,635
Miesmuscheln 15,230
Krabben 15,5
Ölsardinen 15,930
Paranusskerne 1634
Hühnerfleisch 16,530, 11,8134, 8,735
Chiasamen 17,334
Hühnereigelb 18,130 23,435
Kabeljau 19,830 Filet 7,135
Gouda 20,030 18,635
Cheddar 20,033
Hanfsamen, geschält 21,3434
Emmentaler 21,5
Parmesan 21,430 34,235
Greyerzer 23,3234
Cheddar, fettarm 26,435
Backpulver 297,9934

Eine Betroffener, bei dem Lisdexamfetamin zu kurz wirkte (Einzeldosis 50 mg wirkte 4 Stunden), berichtete, dass ein morgendlicher Konsum von 1,5 Litern Sprudel mit 1.800 mg nhc/L die Wirkung so verstärkte, dass er nun nur noch 30 mg LDX benötigte, die dann gleich stark und gleich lang wirkte wie zuvor 50 mg.

5.2. Säurehaushalt und Methylphenidat

Medikinet retard, Medikinet adult:
Bei einem Magen-pH-Wert über 5,5 kann es bei Medikinet retard und Medikinet adult zu Dose-Dumping-Phänomenen kommen: Der Wirkstoff wird zu schnell freigesetzt und entfaltet dadurch erhöhte Wirkungen und Nebenwirkungen. Dies kann verursacht werden u.a. durch

  • Protonenpumpenhemmer (z.B. Pantoprazol, Omeprazol)
  • Antazida
  • H2-Antagonisten (z.B. Ranitidin, Famotidin) (weniger wahrscheinlich)
  • altersbedingte Erhöhung
  • atrophische Gastritis

Ein Betroffener berichtete von einer kaum gegebener Wirkung von Medikinet von 20 bis 60 mg. Der zusätzliche Verzehr von trockenen Reiswaffeln führte zu einer zeitweiligen Wirkung, die nicht vorhersehbar war. Die zusätzliche Einnahme von Antazida (Magensäurehemmer) ergab eine zuverlässige Wirkung von MPH.

Ritalin adult:
Ritalin adult setzt MPH dagegen pH-unabhängig frei. Die Fachinformation nennt hier eine Resorptionsverminderung als wahrscheinliche Interaktion mit Antazida.37

5.3. Säurehaushalt und Memantin

Memantin:

  • Verlängerte Wirkung durch alkalisierten Urin
    • Bei alkalischem Urin (hoher pH-Wert) kann die renale Eliminationsrate von Memantin um den Faktor 7 bis 9 reduziert sein.31

6. Mechanische Wirkung von Nahrungsaufnahme

6.1. Nahrungsaufnahme als Voraussetzung für Retardwirkung bei Medikinet

Bei Medikinet adult und Medikinet retard ist eine vorhergehende oder gleichzeitige Nahrungsaufnahme Voraussetzung für die retardierte Wirkstofffreisetzung. Unterbleibt die Nahrungsaufnahme, wird das MPH doppelt so schnell freigesetzt. Die freigesetzte MPH-Dosis ist mithin in etwa verdoppelt und die Wirkdauer in etwa halbiert.

Andere Retardpräparate verwenden andere Mechanismen zur retardierten Wirkstofffreisetzung, die nicht auf eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme angewiesen sind, wie z.B.

  • Ritalin adult
  • Ritalin LA
  • Methysym
  • Equasym Retard/XL
  • Methylphenidathydrochlorid-neuraxpharm
  • Kinecteen
  • Methylphenidathydrochlorid Ratiopharm
  • Methylphenidathydrochlorid Hexal

6.2. Nahrungsaufnahme beeinflusst Wirkdauer

Unabhängig von der Notwendigkeit für die retardierende Wirkung bei einigen MPH-Präparaten und unabhängig von der Beeinflussung des Urin-ph-Werts (in Bezug auf Amphetaminmedikamente) oder des Magen-ph-Werts (in Bezug auf MPH) beeinflussen bestimmte Formen der Nahrungsaufnahme die Wirkung und Wirkdauer von Stimulanzien auf eher mechanische Art und Weise.
Lisdexamfetamin (Elvanse) hat bei fettreichen Mahlzeiten einen um eine Stunde verzögerten maximalen Blutspiegel (4,7 Stunden anstatt 3,8 Stunden nach Einnahme).38 Andere Parameter, wie z.B. die Wirkungsdauer, ändern sich jedoch nicht.

Ein Betroffener berichtet:
“Ich nehme Medikinet adult durchgängig nun seit drei Monaten und habe auch lange gebraucht, meine richtige Einstellung zu finden. Neben der Dosis (bei mir 20-10-0) sind auch andere Bedingungen zur Nahrungsaufnahme bei mir wichtig gewesen. Zu viel Essen während der Einnahme ist bei mir problematisch, zu wenig auch. Und ich habe eine bessere Wirkung, wenn ich zur Einnahme etwas Kohlenhydratlastiges zu mir nehme.”

6.3. Nahrungsaufnahme verzögert AMP-Spiegel-Maximum

Lisdexamfetamin (Elvanse) hat bei fettreichen Mahlzeiten einen um eine Stunde verzögerten maximalen Blutspiegel (4,7 Stunden anstatt 3,8 Stunden nach Einnahme).38 Andere Parameter, wie z.B. die Wirkungsdauer, ändern sich jedoch nicht.

6.4. Wirkstoffabsorption

Manche Nahrungsmittel haben die Fähigkeit, Wirkstoffe zu absorbieren und dadurch den Wirkbeginn und die Wirkdauer zu verzögern.
Beispiel:

  • Flohsamen3940, weshalb her ein Abstand zur Einnahme anderer Medikamente von einer halben bis einer Stunde empfohlen wird41

7. Körperliche Betätigung / Sport

Einzelne Betroffene berichten, dass intensiver Sport die Wirkdauer von Stimulanzien um bis zu 40 % verkürzen kann.42

8. Nikotin / Rauchen

Mehrere Betroffene berichteten von einer Veränderung der Stimulanzienwirkung durch Rauchen.
Berichtet wurde (jeweils im Einzelfall als Besonderheit bei Stimulanzieneinnahme):

  • Ein Betroffener berichtet:
    • erhöhtes Nikotinverlangen 4h nach Elvanse-Einnahme
    • nach der ersten Zigarette am Tag etwas antriebslos und Müdigkeitseintritt
    • Ein Tag ohne Zigarette und nur mit Elvanse läuft ok bis auf die auftretende Unruhe durch Nikotinentzug, aber Motivation und Wirkung ist bis nachmittags/abends da
    • Umstieg auf Nikotin-„Kaugummis“ statt zu rauchen/dampfen bewirkte deutlich höhere Ausgeglichenheit und keine Müdigkeit mehr mittags
  • Eine Betroffene beschrieb eine medikamentenabhängige Wirkung:
    • Elvanse + Nikotin: abgeschwächte Wirkung, negative Gefühle
    • MPH + Nikotin verstärkte Wirkung, Kick (zugleich größerer Abfall/Rebound)
  • Eine Gelegenheitsraucherin:
    • schon ein, zwei Zigaretten bewirken bereits, dass Elvanse und MPH nicht mehr richtig wirken
    • es dauert dann einige Tage, bis sie wieder richtig wirken
    • Normalerweise schlafe ich mit Elvanse mittlerweile gut. Wenn ich geraucht habe, schlafe ich schlechter.
    • der Unterschied der Wirkung von Elvanse, wenn ich länger nicht geraucht habe, ist enorm
  • Ein Betroffener:
    • Wenn ich mich überfordere, bekomme ich Lust auf Rauchen, als Mittel zur Kompensation bzw. als Mittel, um mich weiter anzutreiben.
    • Anfangs funktioniert das auch, nach ein paar Tagen schlägt es um. Ich werde energieloser und die Stimmung wird schlechter.
    • Langfristig tut es mir nicht gut und verträgt sich nicht mit den Medikamenten. Die Wirkung wird schlechter und am Ende geht es mir schlechter
  • Eine Dampferin:
    • Nach der MPH-Einnahme bewirkt dampfen bei mir Müdigkeit und Kopfschmerzen
    • Nikotin verstärkt die MPH-Wirkung

9. Alkohol

Alkohol kann den Amphetaminspiegel erhöhen.43

10. Zyklus

Der weibliche Zyklus beeinflusst den Dopaminspiegel. Östrogen beeinflusst COMT, welches im PFC Dopamin abbaut.
Betroffene mit bestimmten COMT-Genvarianten sind besonders anfällig.
Je nach Zyklusphase kann die erforderliche Stimulanziendosis schwanken.
Bei der Eindosierung von Stimulanzien sollten Frauen unbedingt einen entsprechenden Beobachtungsbogen führen, um Zyklusschwankungen und Medikamentenwirkung zu erfassen. Nur so wird erkennbar, ob in bestimmten Zyklusphasen die Medikamentendosis verändert werden muss. Die Eindosierungshilfetabelle, die im Downloadbereich des adhs-forum.adxs.org kostenlos zur Verfügung steht, erleichtert die Erfassung von Medikamenteneinnahme, Symptomentwicklung und Zyklus.

11. Leberfunktion

11.1. Alter

Die hepatische Metabolisierung kann sich im Alter verlangsamen, unter anderem durch eine schlechtere Durchblutung der Leber.244

Ein verringerter CYP-Metabolismus im Alter ist für folgende Psychopharmaka bekannt:2021

  • Alprazolam (nur Männer)
  • Chlordiazepoxid
  • Desipramin (nur Männer)
  • Diazepam
  • Imipramin
  • Nortriptylin
  • Trazodon
  • Triazolam (nur Männer)

Der Abbau verringert sich im Schnitt um 30 bis 40 %, jedoch individuell so unterschiedlich, dass wie bei der Eindosierung jeder Einzelfall zu betrachten ist.

11.2. Krankheiten

Erkrankungen der Leber können die Leberfunktionalität (stark) einschränken. Eine verringerte Eiweißsynthese in der Leber verringert automatisch die Plasmaproteinbindung, was den Abbau von Stoffen durch die Enzyme in der Leber abschwächt.
Bei einer Einschränkung der Gallensaftproduktion in der Leber wird die Ausscheidung großer Moleküle reduziert und der enterohepatische Kreislauf beeinträchtigt.
Herzinsuffizienz verminderter den Leberblutfluss.

11.3. First-Pass-Effekt

“Die Darmvenen werden über die Leber zum Herzen geführt, sodass ein im Darm resorbierter Stoff eine Leberpassage durchmacht, bevor er über große Hohlvene und Herz weiter verteilt werden kann. Falls ein Stoff diese erste Leberpassage nur in geringem Maße übersteht, spricht man von einem hohen First-Pass-Effekt. Ergebnis dieses Effektes ist, dass trotz guter Resorption nur kleine Mengen des Wirkstoffs systemisch zur Verfügung stehen. Durch den “First-pass-Effekt” können Substanzen schnell in der Leber verändert oder inaktiviert werden (präsystemische Elimination).”25

Auch der First-Pass-Effekt unterliegt individuellen Unterschieden.
Ab dem 40. Lebensjahr nimmt der First-Pass-Effekt jährlich um rund 1 % ab, sodass bei gleicher Dosis bei Älteren die Blutserumwerte erhöht sind.2021

11.4. Rauchen

Rauchen kann die Metabolisierung durch Leberenzyme beeinflussen.

12. Rezeptor-Sensibilität

Arzneiwirkstoffe können an Rezeptoren, Transporter, Ionenkanäle oder Enzyme binden und dort Wirkungen auslösen. Die Empfindlichkeit dieser Empfängerstrukturen beeinflusst die Wirksamkeit.
Die Empfindlichkeit der Empfängerstrukturen kann durch Varianten der d´sie codierenden Gene beeinflusst werden.

Beispiele:

  • Eine Kombination von sechs Polymorphismen in Genen, die für die 5-HT2A-, 5-HT2C-, Histamin-H2-Rezeptoren und den SERT codieren, prognostizierte mit knapp 80 % Wahrscheinlichkeit das Ansprechen auf Clozapin bei Schizophrenie45
  • Fehlende Wirkung von Tamoxifen beim Mammakarzinom bei fehlender Östrogenrezeptorexpression46
  • Bei ADHS-Medikamenten wird ein Einfluss des DAT-Gens auf die MPH-Response erörtert
  • Bei ausreichendem D3-Blutspiegel können verringert sensible Rezeptoren gleichwohl einen D3-Mangel bewirken

13. Blut-Hirn-Schranke: Übertritt ins Gehirn

Durch die Blut-Hirn-Schranke werden Blutgefäße im Gehirn sehr dicht gegen unkontrollierten Austausch von Stoffen in das Gehirn abgeschlossen. Es sollen möglichst nur ein kontrollierter Austausch über Transporter und Vesikel erfolgen.
Die Blut-Hirn-Schranke umfasst eine Reihe von physiologischen Eigenschaften, die in den Endothelialzellen des Gehirns im Vergleich zu denen im Körper entweder induziert (Tight Junctions, Transporter, Stoffwechselenzyme) oder gehemmt (Transzytose, LAM) werden müssen.47
Eine grundlegende Einführung zur Blut-Hirn-Schranke in deutscher Sprache findet sich unter Psysiologie.cc48, in englischer Sprache bei Daneman, Prat.47

Beispiel:

  • P-Glykoprotein (MDR1-Gen): kontrolliert den Transfer von Arzneistoffen in das Gehirn
    • MDR1-Genvarianten beeinflussen dessen Wirksamkeit. Herabgesetzte MDR1-Funktion schwächt Blut-Hirn-Schranke, Arzneistoffe können vermehrt ins Gehirn übertreten, was deren Wirkung erhöhen kann, obwohl der Blutplasmaspiegel unverändert ist.46

Ungleichgewichte im Darmmikrobiom können die Blut-Hirn-Schranke beeinflussen und dadurch den Schutz des Gehirns vor Giftstoffen, Erregern oder die Versorgung mit Nährstoffen beeinträchtigen. Mehr hierzu unter Darm-Hirn-Achse und ADHS im Kapitel Entstehung

Mehr zur Blut-Hirn-Schranke unter Blut-Hirn-Schranke und ADHS im Kapitel Entstehung

14. Metabolisierungsenzyme: Abbau

Viele Medikamente werden durch Enzyme abgebaut, vornehmlich in der Leber.
Manche Wirkstoffe entstehen erst durch einen vorhergehenden enzymatischen Umbau von Arzneistoffen.
Wirkstärke: Je nach Genvariante wird das durch das Gen kodierte Enzym vermehrt oder verringert synthetisiert, was die Abbaukapazität beeinflusst.
Konkurrenz: Werden mehrere Medikamente eingenommen, die über dasselbe Enzym abgebaut werden, konkurrieren diese um das abbauende Enzym, was die Wirkdauer dieser Medikamente verlängert und Nebenwirkungen erhöht.
Daneben gibt es Wirkstoffe, die ein Enzym hemmen (Inhibitoren) oder fördern (Induktoren), was deren Wirksamkeit in Bezug auf den Medikamentenabbau entsprechend beeinflusst.

Metabolisierungsenzyme katalysieren beim Menschen zwei Arten von Biotransformationsreaktionen46

  • Phase-1-Reaktionen:
    • Funktionalisierungsreaktionen
      • Oxidation, Reduktion, Hydrolyse und Hydratisierung
    • Wirkweise:
      • Einführung funktioneller Gruppe(n) (z.B. einer Hydroxylgruppe) in das unpolare Molekül oder
      • Freilegung entsprechende funktioneller Gruppen
  • Phase-2-Reaktionen
    • Konjugationsreaktionen
      • Glucuronidierung, Sulfatierung, Methylierung, Acetylierung sowie die Konjugation mit Aminosäuren und Glutathion
    • Wirkweise:
      • Koppelung funktioneller Gruppen mit sehr polaren, negativ geladenen endogenen Molekülen (z.B. Glucuronsäure)

Wir gehen im Folgenden nur auf diejenigen Enzyme ein, die ADHS-Medikamente betreffen. Dies deckt jedoch bereits die wichtigsten Enzyme ab.
CYP3A4 (Guanfacin) baut 40 bis 50 % aller Medikamente ab.
CYP2D6 (Amphetaminmedikamente, Atomoxetin) baut rund 25 % aller Medikamente ab.

14.1. Abbau erhöht / verringert je nach Metabolisierungsenzym-Genvariante

Der Abbau von Wirkstoffen oder Neurotransmittern wird davon beeinflusst, wie aktiv die Genvariante ist, die das Protein exprimiert, das ihre Metabolisierungsenzyme synthetisiert. Manche Genvarianten bewirken eine erhöhte oder überhöhte, manche eine verringerte oder gar keine Proteinproduktion.
Bei Trägern des COMT Val-158-Met Gen-Polymorphismus erhöht Amphetamin die Effizienz des PFC bei Probanden mit vermutlich geringem Dopaminspiegel im PFC. Bei Trägern des COMT Met-158-Met-Polymorphismus hatte Amphetamin dagegen keinen Effekt auf die kortikale Effizienz bei niedriger bis moderater Arbeitsgedächtnislast und verursachte eine Verschlechterung bei hoher Arbeitsgedächtnislast. Individuen mit dem Met-158-Met-Polymorphismus scheinen ein erhöhtes Risiko für eine nachteilige Reaktion auf Amphetamin zu haben.49

14.1.1. ADHS-Wirkstoffe und ihre Hauptabbauenzyme

ADHS-Wirkstoffe werden von unterschiedlichen Enzymen abgebaut:

Methylphenidat: CES1
Amphetaminmedikamente: CYP2D6 (unklar, ob dies wirklich der Hauptabbauweg ist)
Atomoxetin: CYP2D6
Bupropion: CYP2B646 sowie etwas über CYP2A6
Guanfacin: CYP3A4
Clonidin: unbekannt
Buspiron: CYP3A4
Memantin: unbekannt, wohl nicht durch CYP31
Viloxazin: CYP2D6, UGT1A9, UGT2B15, möglicherweise auch durch CYP1A2
Melatonin: CYP1A
Dasotralin: unbekannt
Agomelatin: CYP1A2 (90 %), CYP2C9/2C19 (10 %)

Siehe hierzu die umfassenden Beiträge zu den Metabolisierungsenzymen der jeweiligen ADHS-Medikamente:

CES1 Metabolisierungsenzym:

  • Methylphenidat (MPH)

CYP2D6 Metabolisierungsenzym:

  • Amphetaminmedikamente (AMP)
  • Atomoxetin
  • Bupropion: CYP2B646 sowie etwas über CYP2A6, aber starker CYP2D6 Inhibitor

CYP3A4 Metabolisierungsenzym:

  • Guanfacin
  • Buspiron

14.1.2. Pharmakogenetische Diagnostik

Durch Genuntersuchungen können die Genvarianten von Metabolisierungsenzymen festgestellt werden.50

Geeignete Labore finden sich bei einer Suche nach Labor CES1 (für MPH) oder Labor CYP2D6 (Amphetaminmedikamente, Atomoxetin). Die Laborleistung soll in Deutschland via Krankenkassen abgerechnet werden können, wenn diese von einem Arzt verschrieben wurde.

Eine Labordiagnostik der 22 wichtigsten Metabolisierungs-Gene (einschließlich des für die CYP-Genfamilie wichtigen POR-Gens) kostet Stand September 2023 rund 600 €.
Ein Muster-Diagnosebericht findet sich bei CeGaT, einem Anbieter für genetische Diagnostik in Tübingen.51 Genanalysen einzelner Metabilisierungs-Gene lagen im September 2023 bei rund 300 €.

14.2. Konkurrenz um Abbau und Kreuzwirkungen

Die Wirkung von Medikamente kann durch ihre Abbauenzyme auf verschiedene Weise beeinflusst werden.

Risiko:
Die nachfolgend beschriebenen Mechanismen von Konkurrenz, Inhibition, Induktion oder Beeinflussung der Genexprimierung müssen bei der Medikationsplanung beachtet werden. Ihre Missachtung stellt ein Risiko oder gar einen Behandlungsfehler dar. Ein neues Medikament kann die Wirkung eines bereits eindosierten Medikaments beeinflussen (und umgekehrt), sodass das Risiko von Wirkungsverlust und/oder Überdosierung des neuen oder des oder der bestehenden Medikamente entsteht.

Nutzen:
Dieselben Wirkpfade können jedoch auch geplant genutzt werden und dann hilfreich wirken.
Eine bewusste Kombination von zueinander konkurrierenden, inhibierenden oder genetisch regulierenden Medikamenten kann dagegen hilfreich sein, die Wirksamkeit einzelner Medikamente zu verbessern. So können Medikamente, die gleichzeitig eindosiert werden, bei Beachtung der Interaktionen entsprechend vorsichtig oder nachdrücklich dosiert werden. Ebenso ist eine bewusste Nutzung solcher Kombinationen möglich, um beispielsweise bei Superschnellverstoffwechslern die Wirkung zu verbessern oder bei Langsammetabolisierern den Abbau zu verbessern.
Beispiel: Ein Betroffener, der eine Dosis Elvanse in 5-6 Stunden verstoffwechselte, berichtete uns, dass eine Kombination mit 150 mg Bupropion die Wirkungsdauer des Elvanse sehr hilfreich verlängerte. Elvanse wird via CYP2D6 verstoffwechselt; Bupropion hemmt CYP2D6 genetisch.

14.2.1. Konkurrenz

Konkurrenz anderer Substrate: Wenn mehrere Wirkstoffe an dasselbe Enzym binden (Substrate) und von diesem abgebaut werden, konkurrieren sie bei gleichzeitiger Gabe um die vorhandene Menge an Abbauenzymen. Dies kann den Abbau verzögern.

14.2.2. Inhibition

Inhibition: Arzneimittel können die Wirkung von Enzymen behindern (inhibieren), selbst wenn sie von ganz anderen Enzymen abgebaut werden

14.2.3. Induktion

Induktion: Arzneimittel können die Wirkung von Enzymen verstärken (induzieren)

14.2.4. Genetische Regulation

Genetische Regulation: Medikamentenwirkstoffe können Metabolisierungsenzyme auch durch genetische Regulation beeinflussen.
Beispielsweise ist Bupropion in vitro nur ein eher schwacher Inhibitor von CYP2D6. In vivo hemmt Bupropion CYP2D6 dagegen stark, weil es zusätzlich eine genetische Downregulation der CYP2D6-mRNA bewirkt.52

15. Ausscheidung: Renaler Blutfluss

Da Amphetamin über die Nieren ausgeschieden wird, spielt neben der Gesamtdosis auch der renale Blutfluss eine zwar geringe, aber messbare Rolle für die Wirkungsdauer.5
Eine weitere Folge davon ist, dass sich der Amphetamin-Blutspiegel langsamer verändert und weniger anfällig für Rebound ist als bei Methylphenidat,5

Die glomeruläre Filtrationsrate verringert sich ab dem 40. Lebensjahr im Schnitt um 8 ml/min/1,73 m²/Dekade (0,1 ml/s/m²/Dekade). Es bestehen erhebliche individuelle Unterschiede.
Die Serumkreatininspiegel bleiben im Alter trotz Abnahme der glomerulären Filtrationsrate oft im Normbereich, aufgrund verringerter Muskelmasse und verringerter körperlicher Aktivität, sodass der Serumkreatininspiegel im Alter nicht mehr die normale Nierenfunktion widerspiegelt. Der Abbau von durch die Niere ausgeschiedener Psychopharmaka ist im Alter verringert:2021

  • Brexpiprazol
  • Lurasidone
  • Paliperidon
  • Risperidon

16. Genvarianten und Response

Eine GWAS fand Einflüsse verschiedener Gene auf die Response auf MPH und ATX:53

  • auf Chromosom 12, SNP: rs10880574, in der 5-Prime-UTR-Intron-Region des Gens TMEM117 (Transmembranprotein 117). TMEM117 findet sich in der Plasmamembran und ist zudem ist am intrinsischen apoptotischen Signalweg bei der Reaktion auf Stress im endoplasmatischen Retikulum beteiligt.
  • auf Chromosom 18, SNP: rs2000900. nächstgelegenes Gen: MYO5B (Myosin 5 B), das am vesikulären Transport beteiligt ist und in einem Komplex mit RAB11A und RAB11FIP2 für den Transport von NPC1L1 zur Plasmamembran benötigt wird. MYO5B wird vor allem in Verdauungsorganen exprimiert und spielt eine Rolle bei Stoffwechselprozessen.
  • NKAIN2, ein ADHS-Kandidatengen
  • PUS7L
  • CTD-2561J22.3.

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