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Medikamente: Anpassungsreaktionen

Inhaltsverzeichnis

Medikamente: Anpassungsreaktionen

In wenigen Fällen kann sich eine Toleranzentwickung gegenüber Stimulanzien entwickeln.1
Dies ist zwar eher unüblich,2, aber in einigen Fällen möglich.34
Bei hoher Dosierung tritt eine Toleranzentwicklung häufiger auf(Kupietz SS, Winsberg BG, Richardson E, Maitinsky S, Mendell N (1988): Effects of methylphenidate dosage in hyperactive reading-disabled children: I. Behavior and cognitive performance effects. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry. 1988 Jan;27(1):70-7. doi: 10.1097/00004583-198801000-00011. PMID: 3343209.))5 und könnte insofern möglicherweise auch eine Folge einer Überdosierung sein. Es sind jedoch Fälle bekannt, bei denen sicher keine Überdosierung vorlag.

1. Arten der Toleranzentwicklung

Arten der Toleranzentwicklung sind:3

  • frühe Toleranzentwicklung
    • selten
  • allmähliche oder “späte Toleranz” über Jahre hinweg
    • etwas häufiger als frühe Tolernaz
  • “vollständige Toleranz” (vollständiger Verlust des Nutzens des Medikaments)
    • sehr selten
  • teilweise Toleranz (teilweiser Verlust des Nutzens)
    • häufiger als vollstöndige Toleranz
    • entwickeln, und möglicherweise einen größeren Prozentsatz, der eine “teilweise Toleranz” (teilweiser Verlust des Nutzens) aufweist. Zu den Strategien zur Bekämpfung der Stimulanzientoleranz gehören: der Wechsel der Stimulanzienklasse (z. B. von MPH zu AMPH und umgekehrt); die Einnahme von Medikamentenpausen, um die Toleranz zurückzusetzen; die Anwendung anderer Behandlungen wie Psychotherapie, nicht-stimulierende Medikamente und die klinische Neubewertung (im Hinblick auf Faktoren wie Medikamentenadhärenz, komorbide Erkrankungen oder den natürlichen Verlauf von ADHS im Laufe der Zeit).
  • Tachyphylaxie
    • schnelle Form der Toleranzentwicklung gegenüber bestimmten Arzneistoffen
    • Im Gegensatz zur klassischen Toleranz ist das System bei einer Tachyphylaxie zunächst erschöpft und eine Dosiserhöhung bleibt erfolglos.6

1. Handlungsstrategien bei Toleranzentwicklung

  • Dosiserhöhung der Stimulanzien
    • allenfalls kurzfristige Übergangslösung
    • gemeint ist hier nicht die übliche ein- oder zweimalig erforderliche Dosisanpassung innerhalb des ersten Behandlungsjahres, sondern ein laufender Wirkungsverlust
  • kurzer Medikamentenurlaub kann bei Toleranz helfen
    • Wochenends niedriger dosieren
    • Wochenends auslassen
    • mehrwöchige Pause in Urlaub / Ferien
      • kann langfristige Wirkung wiederherstellen
  • Wechsel des Wirkstoffs
    • von MPH zu AMP
    • von AMP zu MPH
    • Wenn der Ersatzstoff weniger wirksam, kann es helfen, nach etwa einem Monat wieder zurückzuwechseln. Es wurde berichtet, dass in etlichen Fällen die Toleranz nach einem Monat verschwunden war.7
      • 3 interessante Einzelfälle mit einem Behandlungsmuster regelmäßiger Wechsel der Wirkstoffklasse berichten Handelman et al.3
  • Zuverlässigkeit der Medikamenteneinnahme durch den Patienten hinterfragen
  • klinische Neubewertung
    • natürlicher Verlauf von ADHS im Laufe der Zeit?
    • hinzugetretener / weggefallener massiver chronischer Stress?
    • Beendigung intensiver Sportausübung?
      • kann Wegfall erheblicher Verbesserung der ADHS-Symptome verursachen
    • ggf. ADHS-Diagnose wiederholen
    • komorbide Erkrankungen
      • hinzugetreten?
      • Behandlungsveränderungen?
      • Schwangerschaft?
  • Änderung anderer Medikamente
    • insbesondere bei erstmaliger und plötzlicher Toleranzentwicklung
    • Hinzutreten von Medikamenten, die das Abbauenzym fördern?
    • Wegfall von Medikamenten, die vom selben Abbauenzym abgebaut werden oder dieses inhibieren?
  • Änderungen des Magen- oder Urin-PH-Wertes?

Mehr hierzu unter Medikamentenwirkdauer bei ADHS.

Diese Seite wurde am 13.03.2023 zuletzt aktualisiert.